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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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konservativer Freund, ist kostspielig für dein Unternehmen. Zum Preis eines Betriebskindergartens kann das Unternehmen mehr Geld verdienen, du kannst mehr Gewinn
    machen und die Tagesmütter können sich eine richtige Arbeit
    mit Sozialleistungen suchen. Und Millionen Eltern, die ihre
    Tagesmutter schwarz bezahlen und so gegen das Gesetz
    verstoßen, können ihrem verbrecherischen Tun ein Ende
    machen!

    »Als Mitglied einer Gewerkschaft kriegst du mehr Geld!«

    Wenn du kein Chef bist, sondern ein Angestellter, der sich selbst für konservativ hält und Gewerkschaften haßt, habe ich eine
    Frage: Warum? Wenn du mehr Geld willst, heißt die Lösung
    »Gewerkschaft«. Nach den Angaben des amerikanischen
    Arbeitsministeriums verdienen gewerkschaftlich organisierte
    Arbeiter durchschnittlich 717 Dollar die Woche. Nicht
    gewerkschaftlich organisierte Arbeiter wie du verdienen
    dagegen im Durchschnitt nur 573 Dollar die Woche.
    Konservativ zu sein, heißt an sich zu denken und soviel Geld wie möglich zu verdienen. Warum bist du also nicht in einer
    Gewerkschaft? Weil du nicht zu einer Gruppe gehören willst?
    -257-
    Was hast du gegen Demokratie? Manche Gewerkschaften sind
    nicht besonders demokratisch? Du brauchst ja nicht gleich in so eine Gewerkschaft einzutreten. Gründe deine eigene
    Gewerkschaft. Dieses freie Land, von dem du dauernd faselst, garantiert dir das Recht auf Versammlungsfreiheit. Dieses Recht ist so wichtig, daß es gleich als erstes in den Zusatzartikeln zur Verfassung genannt wird.

    »Saubere Luft und sauberes Wasser kommen dich billiger!«

    Jedes Jahr sterben in den USA 70000 Personen aufgrund der
    Luftverschmutzung - soviel wie an Brust- und Prostatakrebs
    zusammen. Die Kosten für das Gesundheitswesen aufgrund der
    Luftverschmutzung werden von der Regierung auf 40 bis 50
    Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt.
    Eine Untersuchung kam 2003 zu dem Schluß, daß Menschen,
    die in der Nähe von einer der 38 Superfund-Giftmülldeponien in New York City leben, deutlich häufiger an Asthma,
    Atemwegserkrankungen und Krebs erkranken. Wer nicht in
    New York wohnt, braucht sich nicht schon wieder benachteiligt fühlen - ihr werdet auch verseucht. Der Superfund wurde 1980
    eingerichtet und bezog sein Geld aus speziellen
    Unternehmenssteuern (überwiegend von Chemie- und
    Ölkonzernen). Mit ihm werden verunreinigte
    Grundstücke und belastete Böden gereinigt. Aber weil die
    Unternehmen keine Lust mehr hatten, für die Beseitigung ihres eigenen Drecks zu zahlen, und mit ihren Freunden in
    Washington mauschelten, wurden diese Steuern ab 1995 nicht
    mehr erhoben. Weil kein Geld mehr reinkommt, ist vom
    Superfund fast nichts mehr übrig, bis 2004 wird gar nichts mehr da sein. Und das heißt, daß wir - du und ich - für die
    Giftmüllbeseitigung der Industrie zahlen müssen. 1994 kamen
    wir für 20 Prozent der Entsorgungskosten auf, der Rest wurde
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    über den Superfund gedeckt. 1999 wurden die Kosten zu
    gleichen Teilen zwischen dem Fonds und den Steuerzahlern
    aufgeteilt. Die Kosten für die Steuerzahler belaufen sich dieses Jahr voraussichtlich auf 700 Millionen Dollar. Das ist Geld aus unserer eigenen Tasche. Aber hey, es gibt auch etwas Positives zu berichten: Bush versucht, die Zahl der Deponien, deren
    Giftmüll entsorgt wird, zu begrenzen. Das spart vielleicht unser Geld, aber wer das Glück hat, in der Nähe eines der 1200
    kontaminierten Grundstücke im ganzen Land zu wohnen, kann
    auch daran sterben.
    Wenn es um Investitionen für eine effiziente Energienutzung
    geht, liegen wir hinter anderen Industrieländern zurück.
    Großbritannien, Dänemark und Deutschland setzen verstärkt auf Windkraft, aber wir mit der viertlängsten Küstenlinie der Welt tun so gut wie nichts.
    Wenn wir bis 2012 den Benzinverbrauch unserer Autos auf
    unter 6 Liter pro 100 Kilometer drücken könnten, würden wir
    bis 2024 mehr Öl sparen, als es im Arctic National Wildlife
    Reserve gibt, wo Bush unbedingt nach Öl bohren will. Die
    einfachste Möglichkeit, weniger abhängig von ausländischem Öl zu sein, ist weniger ausländisches Öl zu verbrauchen! Das läßt sich leicht erreichen, man muß nur die Autoindustrie zwingen, Autos herzustellen, die weniger Benzin verbrauchen.
    Wen kümmert's, wenn das der Umwelt nützt, wir sparen so
    Tausende Dollar jedes Jahr, wahrscheinlich sogar mehr!

    »Ein Ende des Drogenkriegs bringt dir Geld!«

    Drogenkonsumenten zu verfolgen und ins Gefängnis zu stecken
    ist eine ungeheure

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