Volle Deckung Mr. Bush
Mitarbeitern nicht genug
bezahlst, damit sie sich das Lebensnotwendige leisten können, kostet das am Ende dich und alle anderen viel mehr. Wenn
Angestellte noch Zweit- und Drittjobs haben, leidet ihre
Produktivität bei allen drei Firmen. Sie können sich nicht auf ein ganz bestimmtes Ziel konzentrieren: nämlich viel Geld für dich zu erwirtschaften! Sie sind abgelenkt und denken daran, daß sie noch zu ihrem anderen Job müssen, um dort für einen anderen viel Geld zu verdienen. Deswegen ist dein Mitarbeiter müde,
macht mehr Fehler, ihm passieren mehr Mißgeschicke, er geht
früher und seine Leistung insgesamt ist niedriger, als wenn er sich nur auf dich konzentrieren würde. Warum willst du, daß er einem anderen beim Geldverdienen hilft? Wenn du ihn
anständig bezahlen würdest, würde er nur an dich denken!
Wenn die Leute nicht genug Geld zum Überleben verdienen,
bemühen sie sich oft um Lebensmittelmarken und andere
staatliche Unterstützung. Wer bezahlt das? DU. Warum willst
du für so einen Kram höhere Steuern bezahlen, wenn du den
Leuten direkt helfen kannst und dabei auch noch der Gute bist?
Umgeh den Mittelsmann und streich den Profit direkt ein.
Wenn du deinen Mitarbeitern mehr bezahlst, was glaubst du,
machen sie mit dem Geld? In Aktien anlegen? Auf Konten im
Ausland horten? Nein! Sie geben es aus! Und wofür? Für das
Zeug, das du herstellst und verkaufst! Die Arbeiterklasse stellt die Konsumenten, und die wiederum sorgen für deinen Profit,
weil sie überhaupt nichts sparen - sie schlappen durch die Gänge im Supermarkt und kaufen Kram, den sie eigentlich gar nicht
brauchen. Daher geht jeder Dollar, den du und andere Chefs an Löhnen aufwenden, fast sofort wieder an euch zurück. Er
verbessert eure Gewinnspanne, und eure Aktien steigen. Ihr
werdet also doppelt belohnt.
Wenn du den Leuten zu wenig zahlst oder sie entläßt, können
sie dein Zeug nicht kaufen. Sie werden zur Belastung für die Wirtschaft, manche werden kriminell, und dann wollen sie
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deinen Mercedes, nicht die alte Rostlaube in der Einfahrt ihres Nachbarn. Warum begibst du dich freiwillig in eine Lage, in der du zum Opfer werden könntest? Zahl ausreichend Lohn, biete
gelegentlich eine Erhöhung, sorg für Zusatzleistungen - und dann kannst du heim in deinen Palast gehen mit dem guten
Gefühl, daß deine glücklichen Arbeiter dir nicht den Stern von der Kühlerhaube abmontieren, sondern ihr ganzes Geld fröhlich verschleudern und damit wieder an dich zurückgeben.
»Mit einer Krankenversicherung für alle sparst du Geld!«
Lieber Schwager, du bist Arbeitgeber, aber deine Angestellten sind nicht krankenversichert, das kostet dich viel von deinem Profit. Sie kommen nicht zur Arbeit - du verlierst Geld. Sie haben längere Fehlzeiten - du verlierst Geld. Ihre Kollegen springen ein und machen Überstunden - du verlierst Geld. Sie stecken andere Leute an - du verlierst Geld. Sie arbeiten, obwohl sie krank sind - du verlierst Geld. Mitarbeiter hingegen, die krankenversichert sind, gehen gleich zum Arzt, bekommen
Medikamente und werden bald wieder gesund. Wenn sie
bezahlte Krankheitstage haben, bleiben sie ein paar Tage
daheim, kurieren sich aus und sind dann wieder bei der Arbeit, wo sie Geld für dich verdienen - und sie sind zufriedener, weil sie gut behandelt werden, deswegen arbeiten sie noch härter.
Mitarbeiter, die zum Onkel Doktor gehen und die medizinische Vorsorge nutzen können, sind produktiver und leisten mehr für die Firma. Die kurzfristigen Ausgaben für eine
Krankenversicherung deine r Angestellten haben enorme
langfristige Vorteile. Letzten Endes sparst du damit einen dicken Batzen Geld.
»Mit einem Betriebskindergarten sparst du Geld!«
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Fehlzeiten zehren an unserem Bruttoinlandsprodukt. Die Kosten für unsere Wirtschaft werden auf bis zu 50 Milliarden Dollar im Jahr geschätzt. Ein Arbeitgeber verliert wegen
außerplanmäßiger Fehlzeiten im Durchschnitt 800 Dollar pro
Jahr und Angestelltem. 45 Prozent der Zeit glänzt ein
Mitarbeiter aus persönlichen oder familiären Gründen durch
Abwesenhe it am Arbeitsplatz. Das bedeutet, daß Mami oder
Papi sich selbst beurlaubt haben, weil die Tagesmutter nicht erschienen ist oder weil die Tagesmutter krank wurde und früher nach Hause mußte oder weil die Kinder krank wurden und zum
Arzt mußten oder weil das Kind der Tagesmutter Probleme in
der Schule machte und sie es abholen mußte und so weiter und so weiter. Das, mein
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