Volle Deckung Mr. Bush
großzügigen Spenden. 26
Mr. Bush, nach den Anschlägen auf das World Trade Center
und das Pentagon vergingen Wochen, bis dein Vater und seine
Freunde bei der Carlyle Group ihre Unterstützung für das bin
Laden-Imperium einstellten.
Erst zwei Monate nach den Anschlägen, nachdem immer mehr
Menschen nach den Verbindungen der Familie Bush zu den bin
Ladens fragten, gaben dein Vater und die Carlyle Group dem
Druck nach, zahlten den bin Ladens ihre Millionen zurück und baten sie, sich als Investoren aus den USA zurückzuziehen. 27
Warum hat das so lange gedauert?
Aber es kam noch schlimmer, denn es stellte sich heraus, daß ein Bruder bin Ladens, Shafiq, am Morgen des 11. September an einer geschäftlichen Konferenz der Carlyle Group in
Washington teilgenommen hatte. Am Vortag hatten dein Vater
und Shafiq bei derselben Konferenz fröhlich mit den anderen
abgehalfterten Politikern geplaudert, die heute hohe Tiere bei Carlyle sind.28
25 Borzou Daraghi, »Financing Terror«, in: Money, November 2001.
26 Jane Mayer, »The House of bin Laden«, in: The New Yorker, 12.
November 2001.
27 Daniel Golden u. a., »Bin Laden family is tied to US group«, in: The Wall Street Journal, 27. September 2001; Michael Dobbs & John Ward Anderson,
»A Fugitive's Splintered Family Tree«, in: The Washington Post, 30.
September 2001; Kurt Eichenwald, »Bin Laden family liquidates holdings with Carlyle Group«, in: The New York Times, 26. Oktober 2001.
28 Dan Briody, The Iran Triangle: Inside the Secret World of The Carlyle Group; Greg Schneider, »Connections and then some«, in: The Washington Post, 16. März 2003.
-31-
Sag mal, Mr. Bush, was geht hier vor?
Die Medien lassen dich in Ruhe, obwohl bekannt ist, daß alles, was ich hier schreibe, die reine Wahrheit ist (ich habe die Fakten aus denselben Nachrichtenquellen wie die Medien). Die Medien sind offenbar nicht bereit oder haben Angst, dir folgende simple Frage zu stellen: WAS GEHT HIER VOR?
Falls du nicht verstehst, wie bizarr das Schweigen der Medien hinsichtlich der Verbindung zwischen Bush und bin Laden ist, möchte ich dir erklären, wie die Presse oder der Kongreß die Sache gehandhabt hätten, wenn Clinton an der Reihe gewesen
wäre. Wenn nach dem Anschlag auf das Regierungsgebäude in
Oklahoma City herausgekommen wäre, daß unser Präsident Bill
Clinton und seine Familie geschäftliche Verbindungen zu
Timothy McVeighs Familie gehabt hätten, was glaubst du,
hätten die Republikaner und die Medien daraus gemacht?
Meinst du nicht, daß zumindest ein paar Fragen gestellt worden wären, etwa: »Was steckt da dahinter?«
Sei ehrlich, du kennst die Antwort. Man hätte mehr als nur ein paar Fragen gestellt. Man hätte Clinton bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen und seine gehäutete sterbliche
Hülle in eine Zelle auf dem Stützpunkt Guantanamo geworfen.
Also, was geht hier hinter den Kulissen vor, Mr. Bush? Wir
haben ein Recht, das zu erfahren.
Frage 2
Was ist das für eine »besondere Beziehung« zwischen den
Bushs und der saudischen Königsfamilie?
Mr. Bush, die bin Ladens sind nicht die einzigen Saudis, zu
denen du und deine Familie eine enge Beziehung haben. Die
ganze königliche Familie scheint in eurer Schuld zu stehen oder ist es etwa umgekehrt?
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Saudi-Arabien ist der wichtigste Öllieferant der USA und
verfügt über die größten bekannten Ölvorkommen der Welt. Als Saddam Hussein 1990 in Kuwait einfiel, fühlten sich die
benachbarten Saudis bedroht, und dein Vater, George Bush I., eilte ihnen zu Hilfe. Die Saudis haben euch das nie vergessen, laut einem Artikel im New Yorker vom März 2003 betrachten sogar einige Mitglieder der königlichen Familie die Bushs als Teil der eigenen ausgedehnten Familie. Haifa, die Frau von Prinz Bandar, dem saudischen Botschafter in den USA, sagte,
deine Mutter und dein Vater »sind wie Mutter und Vater für
mich. Ich weiß, wenn ich in Not wäre, könnte ich mich an sie wenden.«29 Und Robert Baer (der von 1967 bis 1997
Operationsleiter der CIA war) enthüllte in seinem Buch Sleeping with the Devil, daß dein Vater sogar einen Kosenamen für den saudischen Prinzen hat: Er nennt ihn »Bandar Bush«.30
Diese enge Bindung entwickelte sich, wie du weißt (aber den
Amerikanern nie sagtest), über viele Jahre hinweg. Durch seine Arbeit bei der CIA, als Vizepräsident und als Präsident lernte dein Vater, daß sich die USA getrost an Saudi-Arabien wenden konnten, wenn sie
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