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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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alle auf die Probe gestellt, Connor. Einen Menschen soll man nicht danach beurteilen, wie viel er leidet, sondern danach, was er erreicht.«
    Diese Worte muss Connor erst verdauen. Er fragt sich, wann diese Prüfung vorbei ist und was sie ihm noch so alles beschert. Er muss an das denken, was Trace ihm erzählt hat.
    »Admiral, wissen Sie etwas über das sogenannte Proaktive Bürgerforum?«
    Der Admiral denkt nach. »Kommt mir irgendwie bekannt vor. Finanzieren die nicht die Werbung für die Umwandlung?« Er schüttelt angewidert den Kopf. »Die erinnern mich an die alten Anzeigen zu Zeiten der ›Terrorgeneration‹.«
    Dieses Wort setzt sich in Connors Kopf fest wie ein Widerhaken. »Terrorgeneration?«
    »Du weißt schon, die Jugendrevolten. Die Streunerkrawalle.«
    »Da klingelt bei mir gar nichts.«
    Der Admiral sieht ihn an, als käme Connor von einem fremden Stern. »Gütiger Gott – bringen die euch in diesen jämmerlichen Pseudoschulen denn gar nichts mehr bei?« Dann fährt er ein wenig deprimiert fort: »Nein, wahrscheinlich nicht. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben – und wenn es keine Sieger gibt, landet eben alles in den Aktenvernichtern.« Mit der traurigen Resignation eines Mannes, der weiß, dass er zu alt ist, die Welt noch zu verändern, sieht er aus dem Fenster.
    »Du musst dir das selber beibringen, Mr Lassiter«, sagt er. »An der Schule wird es vielleicht nicht unterrichtet, aber völlig auslöschen lässt es sich auch nicht. Ohne die Terrorgeneration hätten die Leute das Umwandlungsabkommen doch gar nicht akzeptiert. Sie sind verantwortlich für unseren völlig verdrehten Lebensstil.«
    »Tut mir leid, dass ich so wenig weiß.«
    »Braucht dir nicht leidzutun. Du musst es nur ändern. Und wenn dich dieses Proaktive Bürgerforum interessiert, kannst du darüber bestimmt auch etwas in Erfahrung bringen. Was hast du denn gehört?«
    Connor erwägt, dem Admiral zu erzählen, was er von Trace erfahren hat, doch das wäre sicher nicht gut für sein Herz. Der Admiral ist im Ruhestand, und wenn er eigens gekommen ist, um Connor den notwendigen Tritt in den Hintern zu geben, muss Connor ihn noch lange nicht mit allen möglichen Problemen belasten.
    »Nichts«, erwidert er daher. »Gerüchte.«
    »Dann überlass das denen, die Zeit für so was haben«, meint der Admiral. »Und jetzt raus aus meinem Auto! Du musst den Jugendlichen hier das Leben retten.«

    Nach der Abfahrt des Admirals bittet Trace um ein Gespräch unter vier Augen. Auch nachdem er zugegeben hat, dass er für die JuPos und das Proaktive Bürgerforum arbeitet, begegnet er Connor mit dem Respekt, den er einem kommandierenden Offizier schuldet. Connor weiß nicht, was er davon halten soll, und kann nicht abschätzen, ob Trace ihm etwas vormacht. Er will für die JuPos keine Schachfigur sein, die ihnen das Wandler-Verlies verwaltet. Gleichzeitig hat er dank der exklusiven Informationen, die er von Trace erhält, das Gefühl, dass er die Jugendbehörde an der Nase herumführt und nicht andersherum. Die Wahrheit hat Connor nicht, wie Trace behauptet hat, befreit. Aber sie hat ihm eine gewisse Macht über seine Gegner verliehen.
    Sie fahren im Osten des Friedhofs an einer Reihe Kampfjets vorbei, die so staubig sind, dass die Cockpitfenster nicht mehr zu erkennen sind. Hier, weit ab vom Trubel des Friedhofs, sind sie unter sich.
    »Du solltest wissen, dass sich da etwas zusammenbraut«, sagt Trace.
    »Was denn?«
    »Nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es Unstimmigkeiten in der Jugendbehörde. Manche wollen den Friedhof unbedingt hochgehen lassen – die brauchen nur einen Anlass.«
    »Wenn die uns wirklich hopsnehmen wollen, reicht es doch wohl schon, dass wir hier sind.«
    »Ich sagte, manche wollen das. Die Anzugträger, für die ich arbeite, wollen es nicht – und solange hier alles glattläuft, können sie die JuPos hinhalten. Da ich ein anständiger kleiner Doppelagent bin, erzähle ich denen immer wieder, dass Elvis Robert Mullard die Zügel fest in der Hand hat.«
    Connor lacht. »Heißt das, die haben immer noch keine Ahnung, dass Elvis das Schlachthaus nie verlassen hat?«
    »Keinen Schimmer – und ich gebe ihnen auch keinen Grund, an meinem Wort zu zweifeln.« Trace hält kurz inne. »Hast du dem Admiral von mir erzählt?«
    »Nein«, erwidert Connor. »Ich habe es niemandem erzählt.«
    »Gut. Als Chef solltest du Dinge wissen, die sonst niemand weiß, und nur so viel preisgeben wie unbedingt

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