Vollendung - Thriller
verändert – die wollen nicht mehr nur über den Michelangelo-Mörder mit Ihnen reden, die wollen ihm auf dem Weg über Sie näher kommen. Ich weiß, dass Sie die Nachrichten verfolgt haben. Die Presse und die Öffentlichkeit warten nur auf die nächste Ausstellung des Bildhauers. Alle wissen, was es sein wird – die gottverdammte Statue des David. Himmel, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle jungen Männer mit ein paar Muskeln in Rhode Island in Panik geraten und anfangen unterzutauchen.«
»Ich verstehe das, aber …«
»Ich kann Ihre Sicherheit da unten nicht garantieren, Cathy«, sagte Burrell und stand auf. »Ich sollte Sie eigentlich gar nicht mehr als Beraterin in dem Fall beschäftigen, Himmel noch mal.«
»Ihr passiert nichts bei mir, Bill«, sagte Sam Markham. »Wir können sie in einem Raum in meinem Gebäude unterbringen – ich werde rund um die Uhr persönlich für sie verantwortlich sein.«
»Ihr wart beide bei der Telekonferenz heute, Sam. Ihr wisst jetzt beide genau über diesen Kerl Bescheid. Wir können ihm wenigstens neun Morde nachweisen, einschließlich Gabriel Banford und diesen beiden Polizisten. Mindestens neun. Wer weiß, wie viele von Rachels vermissten Prostituierten auf sein Konto gehen. Wer weiß, wie viele andere es gibt, von denen wir nicht wissen – Prostituierte, junge Männer, Frauen, Kinder. Er jagt nicht in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, Sam. Er sucht sich seine Opfer nach einem perversen Plan aus, der parallel zum künstlerischen Werk Michelangelos ausgelegt ist. Ich meine, wer kann verdammt noch mal wissen, ob er sich nicht als Nächstes an Cathy heranmacht?«
»Ich kann mich nicht mein Leben lang verstecken.«
»Nein, aber Sie können sehr gut noch eine Weile hierbleiben, Herrgott noch mal.«
Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus, als Burrell ihnen den Rücken zuwandte und auf die Skyline von Boston hinausschaute.
»Ich verstehe, was Sie durchmachen, Cathy. Mir ist klar, dass Sie jetzt seit fast zwei Wochen bei uns eingesperrt sind. Ich weiß, Sie müssen sich isoliert und hilflos fühlen und einen kleinen Lagerkoller haben – so getrennt von den Menschen und den Orten, die Sie lieben. Das war zu erwarten. Aber wenigstens gibt es den Puffer der Entfernung zwischen Ihnen und dem Mörder; wenigstens weiß die Presse nicht, wo Sie sind. Wenn Sie nach Providence zurückgehen, wenn Sie wieder mit Markham im Außeneinsatz sind, könnte Sie jemand entdecken und die Presse informieren. Und wenn die Medien herausfinden, wo Sie sind, kann es der Bildhauer ebenfalls herausfinden.« Burrell wandte sich zu ihr um. »Hören Sie, Cathy, wenn Sie nur noch eine kleine Weile durchhalten, wenn Sie so lange stillhalten können, bis wir etwas Solides …«
»Sie können mich nicht gegen meinen Willen festhalten.«
»Nein«, sagte Burrell. »Aber ich kann Sie als Beraterin feuern, wenn Sie sich entscheiden, die Schutzhaft zu verlassen. Ist es das, was Sie wollen?«
Sowohl Cathy als auch Markham wussten, dass er bluffte, aber es war der FB I -Agent, der ihn zwang, seine Karten auf den Tisch zu legen.
»Wenn sie geht, gehe ich mit.«
Burrell sah ihn ungläubig an.
»Ich meine es ernst«, sagte Markham. »Ich bin fertig mit dem FBI – ein für alle Mal. Sie können mich nicht feuern, Bill, aber ich kann aufhören. Ich kann nach Quantico zurückfliegen und morgen früh meinen Abschied einreichen.«
Bulldogs Wangen röteten sich.
»Lassen Sie uns allein«, sagte er.
Cathy sah Markham unschlüssig an. Er nickte, und sie verließ leise den Raum.
»Bill, ich weiß, was Sie …«
»Sie wissen einen Scheißdreck«, bellte Bulldog Burrell und ballte die Hände zu Fäusten. »Sie glauben, Sie können mich mit einem Ultimatum einschüchtern? Sie glauben, es interessiert mich auch nur einen feuchten Dreck, ob Sie aufhören oder nicht?«
»Ja, das glaube ich«, sagte Markham ruhig. »Ich denke, Sie wissen, wie schlecht es aussehen würde, wenn sich herumspräche, dass Ihre Sturheit diese Ermittlung behindert hat. Und ich glaube, Sie wissen, wie schlecht es aussehen würde, wenn ich öffentlich machte, wie nahe wir dran waren, diesen Kerl zu erwischen, und ausgerechnet Sie lassen ihn entkommen.«
»Nah dran, dass ich nicht lache …«
»Ich kann diesen Kerl fangen«, sagte Markham und stützte sich auf den Schreibtisch des SAC . »Aber ich kann es nur mit Ihrer vollen Unterstützung, und das heißt, auch mit der Hilfe von Cathy. Ohne sie geht es
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