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Volles Rohr

Volles Rohr

Titel: Volles Rohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Medien.«
    »Das ist die eine Möglichkeit«, sagte ich.
    »Soll das heißen, daß du noch eine andere weißt?« fragte Boone.
    »Ja.«
    »Und? Das Schiff sprengen?«
    »Nein, um Gottes willen. Das ist doch eine gewaltfreie Aktion.«
    »Was dann?«
    »Ganz einfach. Das Schiff klauen.«
    »Wow!« sagte Bart.
    Aus Boones blauen Augen kam ein Blitz wie aus einer
    Tazer-Kanone.
    »Das Scheißschiff einfach klauen, ja?« fragte er, als wüßte er nicht, was ich meinte.
    »Genau. Das Scheißschiff einfach klauen, bevor sie die Beweise verschwinden lassen können. Das heißt, noch
    heute nacht. In den Innenhafen fahren, wo die Medien auf uns warten. Oder besser noch, Spectacle Island
    anlaufen. Die Medien da zusammentrommeln. Und dann
    geben wir bis morgen früh eine rauschende Party für die Kamerateams.«
    »Das ist eine Superidee, Mann«, sagte Boone. »Das
    machen wir. Wird Zeit, die Typen aufzumischen.«

34
    Bart ging zur Party, um Amy zu holen; Boone und ich
    liefen zum Zodiac. Wir überlegten uns, wie wir die Basco Explorer klauen konnten, aber wir hatten keine genaue Strategie. Wir hatten nur eine Chance, solange sie in offenen Gewässern lag. Wenn sie erst an einer Pier
    festgemacht hatte, würden bewaffnete Posten an Bord
    sein und im Zweifelsfall auch schießen. Und so
    beschlossen wir, daß Boone das Schiff jetzt entern
    würde. Ich würde nicht mitkommen, sondern später eine Strategie für das weitere Vorgehen nachliefern. Boone war optimistisch; er wisse, daß mir was einfallen würde, sagte er. Der hatte gut reden. Er würde ein Walkie-talkie mitnehmen, und wir würden vielleicht Kontakt zu ihm
    aufnehmen können.
    Wir setzten uns ins Zodiac, fuhren ein Stück vom Ufer weg und packten zwei von meinen großen alten
    Magneten aus. Ich umwickelte sie mit Isolierband, damit sie nicht so laut aneinanderklackten. Dann knotete ich aus Seilen zwei Halteschlaufen zusammen. Boone
    schmierte sich mit Silikon ein und stieg in einen
    Trockentauchanzug. Er war schwarz, die passende Farbe für gemäßigten Terrorismus in der Abendstunde, und
    würde alles schützen außer Boones Gesicht.
    Ich schnappte mir ein-, zweimal das andere Walkie-talkie und fragte, ob da irgendwo Modern Girl sei, bekam aber keine richtige Antwort. Ein Walkie-talkie ist kein
    Telefon; man hat keine Leitung für sich, sondern einen wüsten Geräuschsalat, aus dem man sich was
    rauszupicken versucht. Ich bemühte mich sehr und
    kriegte nur eine Andeutung von Debbies Stimme rein - so ähnlich wie ein Parfümwölkchen in einem Hurrikan.
    Bart kam nach zwanzig Minuten. Allein. Wir fuhren ans Ufer und nahmen ihn an Bord.
    »Wo hast du Amy gelassen?« fragte ich.
    »Wir haben Schluß gemacht«, sagte Bart. »Sie war sauer, weil ich sie bei Quincy gelassen habe, als ich losgezogen bin und diese Typen abgeknipst habe. Dabei hab' ich sie nur bei Quincy gelassen, damit ihr nichts passieren
    kann.«
    »Wer ist Quincy?«
    »Der Typ, dem ich den Revolver geklaut habe.«
    »Und wo ist Amy jetzt?«
    »Bei Quincy.«
    Boone sagte nichts. Er reichte Bart nur ein Guinness.
    Dunkles Bier gegen dunkle Gedanken.
    Wir legten ab. Ich versuchte es noch mal mit dem
    Walkie-talkie, und plötzlich kriegte ich Debbie rein.
    »Hier Modern Girl. Ich glaube, wir können den großen Anzug hochgehen lassen - wegen Pissen in der
    Öffentlichkeit.«
    Der große Anzug - das mußte Laughlin sein. Sie war ihm nicht vorgestellt worden, aber sie hatte ihn gesehen, als er den Omni geklaut hatte.
    »Er macht es beim Amazing«, fuhr Debbie fort. »Ist in westlicher Richtung unterwegs.«
    Pissen in der Öffentlichkeit hieß wohl, daß Laughlin was in die Gullys kippte. Genau wie wir es uns vorgestellt hatten: Der Hafen war tot, und jetzt nahm er sich die Kanalisation vor. Das Amazing mußte das Amazing Chinese Restaurant in Brighton West sein. Er war auf der Route 9zum Lake Cochituate unterwegs, in Richtung TechDale. Die ganze Strecke zwischen Natick und dem
    Hafen würde heute nacht noch bakterienfrei sein.
    »Kannst du das beweisen, Modern Girl?«
    »Kann ich. Ich versteh' dich so schlecht, Tainted Meat.«
    Und dann wurde der Kontakt von einem Fernfahrer auf
    dem Fitzgerald Expressway unterbrochen, der alle
    Frequenzen nach einer Frau durchröhrte, die ihm einen blies.
    Boone steckte ein Walkie-talkie, ein paar Big Macs und ein Luftkissen in einen Plastikbeutel. Die beiden
    Magneten hängte er an seinen Gürtel. Das Kissen würde das Gewicht der Magneten ausgleichen, so daß er sich über

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