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Volles Rohr

Volles Rohr

Titel: Volles Rohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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anderen Zone n des Hafens hatten wir nichts gerochen.
    Nur in der Ecke nördlich von Spectacle Island - wo die Basco Explorer lag.
    Ich angelte ein halbes Dutzend toter Fische aus der
    Brandung und warf sie auf den Boden. Wir gingen in die Hocke und schauten sie uns an.
    Wenn der Gestank daher kam, daß der Hafen verreckte, wenn diese Fische an einer Infektion mit den PCB-Bakterien gestorben waren, dann wären sie zu
    verschiedenen Zeiten gestorben. Einige wären schon
    verrottet gewesen, andere noch ziemlich frisch. Aber wenn ma n mir einen weiteren ekligen Gedanken verzeiht
    - die Fische hier sahen alle so appetitlich aus, daß man sie hätte essen können. Sie waren in den letzten ein, zwei Stunden gestorben.
    »Da ist irgendwas Neues im Hafen«, sagte ich. »Etwas, das verboten stinkt und unglaublich toxisch ist. Und am schlimmsten stinkt es um die Basco Explorer herum.«
    »Die leiten was ein«, sagte Boone.
    »Davon haben wir nichts gesehen.«
    »Klar nicht. Als wir vor Jahren angefangen haben zu
    filmen, wie sie Fässer ins Wasser gekippt haben, sind sie kopfscheu geworden und haben ein neues System
    entwickelt. Sie haben Tanks eingebaut, die von oben
    gefüllt werden. Durch den Schiffsboden gehen Rohre
    durch, und das Zeug wird während der Fahrt verklappt.«
    »Was hat Pleshy heute vormittag noch mal zu dir
    gesagt?«
    »Stellen Sie mich auf die Probe!« rief Bart. »Stand im Herald. «
    »Folgendes«, sagte Boone. »>Die Bakterien, von denen Sie sprechen, gibt es nicht. Untersuchen Sie den Hafen.
    Untersuchen Sie die Kanalisation. Stellen Sie mich auf die Probe. Sie werden nichts finden.<«
    »Sagen wir mal, sie haben die Tanks mit irgendeiner
    hochtoxischen, hochkonzentrierten Substanz gefüllt,
    einem Organophosphat vermutlich, und wollen das Zeug heute nacht in den Hafen blubbern lassen«, sagte ich.
    »Natürlich ankern sie vor Spectacle Island - ist ja der Infektionsherd. Natürlich leiten sie es direkt ins Wasser ein. Alles, was dort lebt, stirbt. Kein Mensch wird es besonders bemerkenswert finden, daß Fische krepieren, schließlich hat der Herald vom Todeshafen gesprochen.
    Und im mikroskopischen Bereich gehen eben auch die
    PCB-Bakterien ein.«
    »Genau wie Kelvin gesagt hat«, kommentierte Boone.
    »Wenn's wirklich schlimm wird, müssen wir vielleicht eine Atombombe im Hafen zünden.«
    »Heiliger Gott«, sagte Bart, »ist das nicht ein bißchen overkillerig?«
    »Nein. Überleg dir folgendes. Vor vierundzwanzig
    Stunden waren die Jungs im Arsch. Sie hatten illegal eine genmanipulierte Bakterie auf die Umwelt losgelassen, und das führte zu einer toxischen Katastrophe. Sie hatten jemand als Sündenbock aufgebaut - Dolmacher -, aber der spielte nicht mit.
    Jetzt ist alles anders. Basco zündet die Bombe. Killt den Hafen. Und die Kanalisation muß auch dran glauben.
    Diese Fässer, die sie vorhin in das Boot geladen haben -
    da war wohl dasselbe Zeug drin. Wahrscheinlich kippen sie es gerade in die Gullys. Vernichten die Bakterien, verwischen ihre Spuren.«
    »Ganz schön riskant«, sagte Bart.
    »Überhaupt nicht«, sagte Boone. »Basco hat hier Heimvorteil. Sie sind alte Hasen im Wasservergiften.
    Und sie sind allemal ungestraft davongekommen.«
    »Es kann nicht zum Schiff zurückverfolgt werden, und es kann nicht durch die Siele zurückverfolgt werden«, sagte ich.
    »Den Schweinen wird nichts passieren«, knurrte Boone.
    »Sieht ganz so aus«, sagte Bart.
    »Wir müssen aufs Schiff.« Boone war wie in Trance. Er starrte die Zauberformeln am Lastkahn an, ohne sie zu sehen. »Bevor sie die Beweise beseitigen. Wir müssen das Schiff entern und die Tanks finden.«
    »Und was dann?« fragte Bart. »Bloß aufs Schiff kommen und die Tanks finden - das bringt doch nichts.«
    »Wir müssen die Medien an Bord kriegen«, sagte Boone.
    »Geht nicht, außer sie machen irgendwo fest«, sagte ich.
    »Und wenn sie wo festmachen, dann an einer Basco -Pier, und du kannst dich drauf verlassen, daß sie da die
    schärfsten Sicherheitsvorkehrungen treffen. Wir kommen da nicht so weit ran, daß wir was machen können, es sei denn, wir betreten unbefugt ihr Gelände. Und dann
    werden wir sofort hoppgenommen.«
    »Dann ziehen wir irgendwas an Bord ab, das die
    Kamerateams auch auf Distanz filmen können.«
    »Die Gifttanks sind im Schiffsinneren. Wir können sie nicht auf Distanz sichtbar machen, außer wir sprengen das Ding.«
    »Dann nehmen wir Videokameras mit, filmen selbst und verteilen die Bänder an die

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