Vollmachten unbegrenzt
Kunstgewebe und Plastik sanken schreiend zusammen. Die Piloten gingen nicht höher als auf hunderttausend Hertz. Das genügte vollkommen, und die echten Menschen wurden nicht geschädigt. Es dauerte auch nicht lange.
Bereitstehende Sonderkommandos schritten sofort zum Abschluß der Halbroboter, die nur so lange aktionsunfähig waren, wie eben der Schallbeschuß anhielt. Das waren die zwei neuen Typen, die unerkannt durch die Röntgenaktion gekommen waren.
Das dritte Ding, Gundry Ponjares, war eine höchstseltene Ausnahme! Sie besaß tatsächlich einen echten Menschenkörper, nur hatte die echte Gundry Ponjares besondere Voraussetzungen zur Direktverpflanzung des Deneber-Gehirns aufgewiesen. Deshalb auch die tatsächliche TB-Erkrankung, der einwandfreie Blinddarm und die makellosen Röntgenbilder.
Das Werk war durch den Schalleinsatz garantiert gesäubert. In der Deneber-Zentrale fanden überhaupt keine Kämpfe statt. Unsere Leute hatten nichts mehr zu tun, da unsere Mikrobomben in der Enge des Höhlensystems furchtbar gewirkt haben mußten. Der halbe Riesenberg war ein glühender Felsklumpen, in dem außerdem noch schwere Explosionen stattgefunden hatten.
Die Nachahmung der Ponjares wurde vom Chef persönlich in Gewahrsam genommen. Ein lebendes Deneber-Gehirn war für unsere Wissenschaftler ein ausgezeichnetes Studienobjekt. Rücksichten konnten wir uns nicht mehr leisten. Vielleicht konnte uns der Deneber sogar behilflich sein. Das kam auf seinen Selbsterhaltungstrieb an.
Informationen über die Ultraschall-Empfindlichkeit gingen an den Großasiatischen-Staatenbund und nach Rußland. Wir wußten nicht, ob es dort nicht ebenfalls Nachahmungen gab. Es stand aber fest, daß die irdische Zentrale der Fremden in den Bighorn-Bergen gelegen hatte.
Nach der Blitzoperation durch unsere GWA-Chirurgen wurden die entfernten Spulen durch eine nicht erfolgte Kontaktgabe zur Zündung gebracht. Sie verbrannten mit einer sehr heißen Flamme. Als ich diese Mitteilung erhielt, überfiel mich nachträglich noch das Zittern. Es war ein gewagtes Experiment gewesen.
Hannibal lag neben mir im gleichen Zimmer. Es war in der Werksklinik von Sweet-Water.
Spät am Abend besuchte uns der Alte. Er war erschöpft, doch lag auf seinem Gesicht ein zufriedenes Lächeln.
»Und jetzt will ich wissen, wie Sie auf die absurde Idee mit dem Ultraschall kamen«, knurrte er freundschaftlich. »Fühlen Sie sich schon kräftig genug?«
Ich hatte mich erholt und sagte leise:
»Als sie vor Wochen am Blinddarm operiert wurde, vergaß ich nach dem Besuch meine Mütze. Im Nebenzimmer lief ein Ultraschallschneider an. Als der Ton für mich unhörbar wurde, bekam sie wahnsinnige Schmerzen. Sie war klug genug, anstatt zum Kopf an die frische Wunde zu greifen. Das Ding reagierte unerhört schnell. Später horchte sie mich aus. Sie gab den psychologischen Bericht an die führenden Deneber, die mich danach für einen unzufriedenen und deshalb beeinflußbaren Mann hielten. Wäre das nicht so gewesen, hätten sie uns nicht lebend entkommen lassen. Das war der erste Fehler, aber der zeichnete sich erst später ab. Bis zu unserer Entführung hielt ich diesen Fehler noch für liebevolles Wohlwollen.«
Der Zwerg grinste versteckt. Ich achtete nicht darauf.
»Ja, und dann wurden uns im Deneber-Stützpunkt die Hitzeladungen in den Körper eingepflanzt. Man arbeitete ebenfalls mit einem U-Schallschneider, doch dabei beobachtete ich, daß man vorher dicke Schutzhelme aufsetzte. Das wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, wenn ein Exemplar von den Nachahmungen nicht unvorsichtig gewesen wäre. Es
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