Vollmachten unbegrenzt
weite Öffnung, die direkt ins Freie führte.
Auf der linken Seite wichen die Felswände einer durchsichtigen Kunststoffwand. Dahinter erkannte ich Anlagen, die nur zu einer zentralen Schaltstation gehören konnten.
Die Gleitplatte hielt vor einer kaum erkennbaren Tür an, und so sah ich nur einen winzigen Ausschnitt der Landschaft. Direkt gegenüber erstreckten sich steile Felswände. Der Kleine flüsterte mir zu:
»Eine sehr tiefe Schlucht, denke ich. Also sind wir doch nicht tief unter der Erde. Nur die Bahnverbindung und die wichtigen Anlagen dürften unter den Felsen liegen. Wo sind wir hier?«
Die eine Kampfmaschine drehte ruckartig den Kopf, deshalb zuckte ich kaum merklich mit den Schultern.
Ich wußte es auch nicht. Eine annähernde Ortsbestimmung war im Augenblick unmöglich. In der näheren Umgebung des Laramie-Beckens gab es so viele mächtige Gebirgszüge und so viele Schluchten, Canons und sonstige Täler, daß man kaum einen Überblick gewinnen konnte.
Immerhin erschien es mir erstaunlich, daß wir dieses Bergtal noch nicht entdeckt hatten. Unsere Luftaufklärung war doch tagtäglich im Außendienst unterwegs.
Oder hatte man die Schlucht unsichtbar gemacht? Vielleicht getarnt gegen jede Art von Ortung? Das konnte nach der Technik, die ich bei diesen Fremden schon erlebt hatte, durchaus möglich sein. Wenn sie nicht die entsprechenden Schutzmittel gegen optische Sicht und elektronische Ortung besessen hätte, wären sie garantiert ganz unter den Felsen verschwunden. So hatten sie es einfacher, da es sicher nicht leicht war, Hohlräume dieser Größe unauffällig aus dem Gebirge zu schneiden. Auch atomare Verdampfer mußten auffallen.
Die Tür glitt auf. Zögernd traten wir ein. Erst nach einigen Augenblicken öffnete sich im Hintergrund der Schaltzentrale eine andere Tür. Die hochgewachsene, hagere Gestalt eines Denebers erschien. Die großen Augen unter der nach vorn gewölbten Stirn richteten sich zwingend auf uns.
Hinter ihm erschienen acht weitere Deneber, gefolgt von einigen Nachahmungen, die mir teilweise bekannt waren. Nun war mir der Weg klar, auf dem sie aus dem Werk verschwunden waren.
Wir heuchelten Überraschung. Hannibal wich zur Wand zurück, während ich rauh hervorstieß:
»Was – was ist das? Wer sind Sie?«
Der Fremde lächelte nicht. Diese Gefühlsregung schienen die Fremden nicht zu kennen. Dafür fragte er in einem einwandfreien Englisch:
»Sie haben uns bisher für GAS-Agenten gehalten? Uns ist bekannt, daß Ihr Land mit dem Großasiatischen-Staatenbund in einem tiefen Konflikt lebt.«
Nur die Nachahmungen verzogen die Lippen, die echten Deneber blieben ernst. In mir kam das Frösteln auf. Mein Instinkt sagte mir, daß wir hier keine Chance hatten, keine Aussichten trotz der verborgenen Waffen! Es schien nahezu unmöglich, aus dieser Mausefalle lebend herauszukommen.
»Wer sind Sie?« keuchte ich.
Endlich setzte er zu einer Erklärung an, die uns längst bekannt war. Er war schonungslos offen und erwähnte auch die Absichten der kleinen denebischen Invasionstruppe.
Ich sollte gleich darauf erfahren, weshalb er es getan hatte.
»Wir stellen fest, daß Sie durch Ihre Anordnungen die Übernahme der Raumschiffwerke sabotiert haben. Nur wenige Sonderausführungen konnten im Werk bleiben, alle anderen wurden durch die Untersuchungen zur sofortigen Flucht gezwungen. Ist Ihr menschlicher und deshalb beengter Verstand fähig, meine Ausführungen zu begreifen?«
Hannibal sagte keinen Ton. Ich sah mich verwirrt um, ehe ich langsam nickte. Dazu murmelte ich heiser:
»Ja, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil ich schon immer der Ansicht war,
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