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Vollmondstrand

Vollmondstrand

Titel: Vollmondstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra M Klikovits
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mir versichert. Allein der Reiz, in einschlägigen Etablissements zu sitzen anstatt im Büro, reicht ihm schon als Kick. Ich glaube ihm. So wie der gestrickt ist, macht er lieber Kohle mit den Damen als sonst was! Du kannst Clara sagen, sie kann sich entspannen!«
    »Ruf sie selber an. Immerhin hast du mit ihm gesprochen.«
    »Okay, okay, okay.« Im Gehen wandte er sich den Freundinnen zu: »Schönen Abend noch, die Damen!«
    »Ja, der Wein ist ein Traum. Und was ist dein Traum, Rosa?« Maria nahm den Gesprächsfaden wieder auf, den sie so mühsam entwirrt hatte.
    »Das Haus am Vollmondstrand kaufen, das halbe Jahr dort verbringen, bunte Perlen auffädeln in der Sonne und schauen, was sich entwickeln möchte.«
    Jetzt war es also draußen.
    »Und was ist mit uns?«, schoss es aus Elli heraus.
    »Das ist der Schwachpunkt daran, das gebe ich zu. Ich will nicht ohne euch sein. Aber, ihr könnt mich besuchen kommen, wann immer ihr wollt!« Sie nahm einen Schluck Wein und fuhr fort: »Es gibt noch einen Grund, an dem die ganze Geschichte sowieso scheitern wird. Ich habe nicht genug Geld, haha!« Sie verzog das Gesicht zur Maske.
    »Daran scheitern allerdings die meisten kühnen Pläne, Schatzerl. Also, mach dir nichts draus!«, tröstete Elli.
    Und Maria ergänzte: »Da unten gibt es sowieso keinen reschen Weißen, so wie du ihn magst.«
    »Wenn es nicht geht, wie du gedacht hast, musst du eben umdenken.« Elli, die Pragmatische, gab so schnell nicht auf. »Ich meine, was ist der springende Punkt an diesem Traum und worauf würdest du notfalls verzichten? Du könntest in einer Pension wohnen, einen Job annehmen oder sonst was tun!« An Maria gewandt, fuhr sie fort: »Was den Weißen anlangt, kann sie sich mit Spritzerwein eindecken von der Wagner Mitzi, oder?«
    »Der springende Punkt ist das Haus! Dort fühl ich mich wie im Paradies«, antwortete Rosa. »Arbeiten, ja. Allerdings, jobben tu ich sicher nicht. Vielleicht biete ich Seminare an, habe ich mir schon überlegt. Zuerst muss ich aber den Kopf freibekommen!«
    »Das klingt durchaus vernünftig. Ich könnte zum Beispiel Malkurse am Meer anbieten.« Maria begann die Idee zu gefallen. »Fein wäre das!«
    »Das muss doch zu schaffen sein, irgendwie!« Ellis Kampfgeist war geweckt.
    »Was sagt Marti denn zu deinen Plänen?«, fiel ihr plötzlich ein.
    Rosa blickte zu Boden. »Der ist, denk ich, nicht begeistert. Zumindest hat er durchblicken lassen, dass er sich nicht festlegen will mit einem Hauskauf. Den müsste ich allein durchziehen.«
    »Oder mit uns.« Elli klang betont ruhig. »Überlegt einmal, wenn wir sechs Mädels uns einkaufen, kann jede mindestens zwei Monate im Jahr am Meer verbringen. Wir würden die Monate auslosen und bei zwei Zimmern könnten wir uns auch gegenseitig besuchen. Jede hätte genug Zeit für ihre eigenen Pläne und wir hätten endlich so was wie ein Clubhaus!«
    Sie sah, wie die beiden Freundinnen synchron einen Schluck Rotwein nahmen, und fuhr fort: »Was kann das Haus kosten, es sind Freunde, sagst du, keine Makler. Ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer … Also, ein bisschen Geld habe ich schon liegen. Damit stehe ich sicherlich nicht allein da. Eigentlich wollte ich ein neues Auto kaufen, aber … die Idee vom Haus am Meer gefällt mir. Da hätte ich auch mehr davon! Die Frage ist, willst du das überhaupt?«
    »Spinnst du?«, schrie Rosa auf. »Das wäre …!« Ihr war heiß geworden und ihre Wangen hatten sich nicht allein vom Wein zu röten begonnen. »Ich habe ein gutes, altes Sparbuch, ihr wisst schon, für Notfälle … Irgendwie ist es ja auch ein Notfall!«
    »Einen Grund gibt es allerdings, oder sagen wir, zwei, die dagegen sprechen«, wandte Maria ein. »Ich habe kein Geld auf der hohen Kante, und die Mona wahrscheinlich auch nicht!«
    Stille machte sich breit. So als wäre ein Feuerwerk, das soeben in Fahrt gekommen war, plötzlich gelöscht worden. Rosa stellte ihr Glas auf den Tisch zu den beiden anderen. So einfach war es dann doch nicht. Sie nahm ihre Freundinnen an den Händen: »Aber danke, dass ihr mit mir geträumt habt!«

72
    Was ist das, überlegte Rosa am nächsten Morgen, als sie eine Bildmitteilung am Computer öffnete. Es soll wohl eine Grußkarte sein, aber ich habe ja nicht Geburtstag!
    Ein Elefantenrüssel über zwei Menschen in bunten Gewändern, mit Blumenketten geschmückt, war zu sehen. Darunter der Text: ›Liebe Grüße von unserer spontanen Hochzeit in Goa, Anastasia und Sergej. Namasté!‹
    Nasti hat

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