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Vollmondstrand

Vollmondstrand

Titel: Vollmondstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra M Klikovits
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Cardinal vom Giefing? Eine stilsichere Cuvée mit dem Duft von Waldboden und Steinpilzen!«, antwortete Rosa, ganz in ihrem Element.
    »Du bist die Meisterin!«, antwortete Chris. Schon leicht enthemmt, fuhr er fort: »Weißt du, dass du mir immer schon gefallen hast? Du hast so etwas Geheimnisvolles, finde ich. Und schön bist du sowieso, eine richtige Frau!«
    »Ach, Chris!« Rosa spürte den Wein bereits in ihren Kopf steigen, da wurde auch schon der nächste kredenzt. Sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte.
    »Was sagst du dazu?«, fragte er nach. Jetzt nur kurz überlegen, alles andere wäre peinlich.
    »Ich bin schon so lang mit dem Marti zusammen …«, begann sie.
    »Genau, und das ist auch der Grund, warum ich dir das bisher nie gesagt habe«, unterbrach sie Chris. »Der Marti ist mein Freund. Wenn ich allerdings wüsste, dass er dich nicht glücklich macht …« Er ließ den Satz offen.
    »Was wäre dann?«, fragte Rosa übermütig.
    »Dann würde ich dich auf der Stelle küssen!«
    »Im Moment bin ich echt nicht glücklich«, murmelte Rosa, mit vom Alkohol gelöster Zunge.
    Es folgte das Unvermeidliche, er küsste sie in der Sekunde, wo er den Satz für beendet hielt. Ihre Ergänzung ›… ich weiß aber nicht, ob Marti daran Schuld hat‹, blieb ihr somit im Hals stecken.
    »Also, ich würde alles für dich tun!«, säuselte Chris wenig später.
    »Auch auswandern?« Nach einer Flasche Wein konnte Rosa nicht mehr zwischen Denken und Sprechen unterscheiden, es war irgendwie eins.
    »Ich geh mit dir, wohin du willst, auch bis ans Ende dieser Welt …«, begann Chris zu intonieren. »Kennst du das, Nena heißt die Sängerin, ist jetzt wieder voll in!«
    »Mmmhh«, Rosa nickte versonnen. Im Gegensatz zu Junghupfer Chris kannte sie noch das Original.
    Wo sollte das hinführen?

74
    »Hihi, die chinesische Feuerwehr, hihi«, Rosa kam aus dem Kichern gar nicht mehr heraus. Drei Flaschen Wein waren es geworden. Für zwei Menschen eine ganze Menge. So gern Rosa ein oder zwei Gläser trank, mehr vertrug sie auch nicht. Offensichtlich war sie noch Genießerin und keine Kampftrinkerin.
    »Weil die so klein sind und so gelb …« Die Vorstellung, ihr Mini wäre ein Löschfahrzeug, erheiterte sie über die Maßen. Gott sei es gedankt, funktionierte diese Sicherheitsschranke noch: Wenn sie mehr als zwei Gläser getrunken hatte, fuhr sie nicht mehr mit dem Auto. Folglich hatte sie ihr gelbes Gefährt auf dem Parkplatz stehen lassen und ein Taxi gerufen. Und weil Chris in derselben Ecke beheimatet war, war er einfach mit eingestiegen.
    »Bussi, Chrissilein! Schlaaaf guuut!«, wandte sie sich an ihn, nachdem das Auto vor ihrem Haus gestoppt hatte.
    »Warte, Rosa, ich komm mit!« Schon war Chris ausgestiegen und half ihr aus dem Fahrzeug.
    »Hihi, heute Nacht werd ich auch ein Löschfahrzeug brauchen, gegen meinen Durst …«, schätzte Rosa die Lage nicht unrealistisch ein, als sie zum Haus wankten.
    Aufzusperren brauchte Chris dann aber nicht, die Tür stand bereits offen. Dahinter wartete ein Marti in Boxershorts, den einen Arm bis zum Ellenbogen eingebunden.
    »Na, ihr habt es ja lustig! Warum habt ihr mich nicht angerufen?«, begrüßte er die beiden, bis er Chris’ Hand an Rosas Hüfte sah. Es war nicht allein die Region, die ihn beunruhigte, es war vielmehr die Art und Weise, mit welcher Sicherheit sein Freund die Hand dort geparkt hatte.
    »Ich geh dann mal, gute Nacht!« Chris war Martis Blick nicht entgangen. Männer waren in solchen Dingen wachsam. Wahrscheinlich ein Relikt aus der Steinzeit. Rosa stand in der Tür, plötzlich allein mit ihrem LAP, und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Darf ich reinkommen?« Etwas Besseres war ihr in der Schnelligkeit nicht in den Sinn gekommen. Mist, es ist ja mein Haus, dachte sie. Da fiel ihr Blick auf Martis Unterarm.
    »Was ist denn mit dir passiert? Hast du dir wehgetan?« Rosas Stimme wurde mit einem Male mütterlich.
    »Nein, mir war langweilig, da habe ich mir ein Tattoo gehäkelt!« Marti drehte sich um und ging ins Wohnzimmer.
    Eins zu null für ihn, dachte Rosa. Dann eben nicht.
    »Ich geh schlafen«, murmelte sie und schleuderte die Schuhe von den Füßen.
    »Du bleibst, bitte. Wolltest du nicht heute ganz dringend mit mir reden?«
    Martis Miene wurde ernst. »Ich sitze seit vier Stunden hier und warte auf dich!«
    »Na, da haben wir ja etwas gemeinsam«, antwortete Rosa. »Ich habe den ganzen Tag gewartet.« Wenn er jetzt mit ›Es ist vier, wo warst

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