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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schleudern, und es fiel klirrend auf den Boden.
    Im selben Augenblick fuhr
krachend die Tür auf, und der gewaltige Johnny King platzte ins Zimmer, gefolgt
von Hal Kirby. Es war das erstemal , daß ich Kirby auf
den Füßen stehen sah, und ich überlegte, daß er eigentlich mehr wie ein
Aasgeier als wie ein Spürhund aussah. Beide trugen Pistolen in den Händen, und,
dem Ausdruck ihrer Gesichter nach zu schließen, schienen sie nur auf einen
Anlaß zu warten, jemanden zu erschießen.
    »Keine Bewegung !« grollte King. »Sie — Polyp!« Er betrachtete mich finster.
»Bei Ihnen warte ich nur auf den allerkleinsten Grund. Verstanden?«
    Kirby starrte Vicki an. Sein
dünner Mund war zu einem krampfhaften Lächeln verzogen, während die in seinen
Augen erkennbare unterdrückte Wut gefährlich nahe am Ausbrechen zu sein schien.
    »Vicki-Baby«, bellte er sie an,
»wir haben das Geld nicht bekommen. Wir haben dort draußen mit einem Spaten den
ganzen Dreck umgewühlt — wie zwei Piraten, aber wir haben keinen Schatz
gehoben! Sollte das Ganze vielleicht ein Scherz gewesen sein ?«
    »Nein, Hal«, sagte sie schnell.
»Ich habe es selbst erst in diesem Augenblick erfahren — und dann habe ich
versucht, ihn umzubringen !« Sie wies mit dem Kopf zu
Landau hinüber. »Dieses stinkige Mistvieh ist heute
früh aufgestanden und hat das Geld woanders versteckt .«
    »Ein gerissener Bursche!« Kirby
bewegte sich langsam am Tisch entlang auf Landau zu. Sein Mund bewegte sich fortgesetzt.
»Wollen Sie uns vielleicht sagen, wo es jetzt ist, ja ?« fragte er.
    »Sind Sie Hal Kirby ?« Landau blickte mit einem Ausdruck arroganter Verachtung
zu ihm empor. »Der Erpresser und womöglich auch Kuppler! Ich glaube, ich hätte
Sie überall erkannt. Sie sehen genauso schmutzig und gemein aus, wie man Sie
sich vorstellt — daran gemessen, wie Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen !«
    »Treiben Sie die Sache nicht
auf die Spitze, Kleiner«, flüsterte Kirby. »Ich habe bereits einen harten Tag
hinter mir! Wo ist das Geld ?«
    »Wenn Sie darauf warten, daß
ich Ihnen das sage, dann finden Sie es nie«, antwortete Landau verächtlich.
»Wenn Sie sich einbilden, ich hätte Angst vor einem...«
    Es gab einen leicht Übelkeit
erregenden Laut, als der Pistolenlauf gegen Landaus Schläfe prallte.
    »Haben Sie nicht gehört, was
ich Ihnen gesagt habe ?« bemerkte Kirby mit dünner
Stimme. »Daß ich einen harten Tag hinter mir habe !«
    Landau nahm die Hand vom
Gesicht, und seine Augen wurden groß, als er sah, wie ihm das Blut über die
Finger lief.
    »Sie haben mich blutig
geschlagen !« Seine Stimme klang belegt vor
erschrockener Entrüstung. »Sie wagen, mich tätlich anzugreifen? Ich werde Sie
umbringen — !«
    »Doktor Landau !« knurrte ich verzweifelt. »Halten Sie bloß den Mund und
sagen Sie ihnen, wo Sie das Geld versteckt haben !«
    Er blickte mich voll
schneidender Verachtung an. »Ich bin kein Feigling, Lieutenant! Wenn ihre
Nerven dem nicht standhalten, meine tun es !«
    » Verpaß ihm noch einen, Hal«, sagte Vicki mit dünner Stimme. »Schlage ihn so lange, bis
er es dir sagt !«
    »Zum letztenmal «,
sagte Kirby erschöpft. »Wo ist das Geld ?«
    »Versuchen Sie doch — schlagen
Sie nur zu, und sehen Sie, ob Sie es aus mir herauskriegen !« Landau setzte sich in seinem Stuhl zurück, die Arme über der Brust gekreuzt,
einen Ausdruck albernen Stolzes auf dem Gesicht, als hätte er soeben einen
großen Sieg errungen.
    Ich konzentrierte mich auf Hal
Kirby, denn jedesmal , wenn ich in Johnny Kings
Richtung sah, blickte ich geradewegs in den Lauf einer Achtunddreißiger ,
was so kurz nach dem Essen verdammt verdauungsanregend ist.
    »Ich glaube nicht«, sagte
Kirby.
    »Ha !« dröhnte Landau triumphierend. »Sehen Sie? Man muß ihnen nur die Stirn bieten
und...«
    Erneut erfolgte dieser leicht
Übelkeit erregende Laut, gefolgt von einem dünnen schrillen Schmerzensschrei.
Vicki Landau sank in ihrem Stuhl zusammen, die Augen in nackter Furcht
aufgerissen, während die rosarote Schwellung auf der
einen Seite ihres Gesichts deutlich größer wurde.
    »Ich werde es durch sie
herausbekommen, Sie Knilch«, flüsterte Kirby. »Man braucht wesentlich weniger
Energien, um ein Frauenzimmer zu schlagen — . Und sie
ist Ihre Tochter, nicht? Sie können sich also entscheiden. Sie können einfach sitzenbleiben
und zusehen, wie ich ihr den Schädel einschlage — oder uns sagen, wo wir das
Geld finden .«
    »Nun gut«, sagte Landau
langsam. »Auf dem

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