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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Ärger in mir aufstieg, weil ich eine meiner Fragen an Rhyzkahl verschwendet hatte. „Ich arbeite noch daran. Ich werde meine gesamte Freizeit in dieser verdammten Bibliothek verbringen. Wer immer es ist, er wird immer stärker. Sam und Sarah waren noch gar nicht tot oder starben erst dann, als der Mörder ihnen die Essenz aus dem Körper gerissen hat.“
    Ryan sammelte Fleisch- und Käsekrümel ein und stopfte sie zurück in den Taco. „Ja, das sind keine besonders ermutigenden Neuigkeiten.“
    „Noch mehr, was ich herausfinden muss“, seufzte ich.
    „Sei auf jeden Fall vorsichtig mit diesem Portal.“
    Ich warf einen Blick auf den Haufen leerer Tacotüten vor ihm. Ich hatte drei gegessen, und es schien, als hätte Ryan den Rest der zwölf Stück in den paar Minuten verschlungen, die wir geredet hatte. „Meine Güte, Ryan“, sagte ich mit einem Lachen. „Hast du Hunger?“
    Er grinste. „Ich sammle nur Kraft, falls dieser Fall am Ende noch genauso unangenehm wird wie der letzte, bei dem ich mit dir zusammengearbeitet habe.“
    „Uff, sag so was nicht! Ich habe keine Lust, noch mal zu sterben.“
    „Ja, dieses Mal müsste ich dann wahrscheinlich die Beisetzung selbst bezahlen.“
    Ich lachte. „Du musst einfach eine Spendenaktion veranstalten! Frag alle meine lieben Freunde.“
    „Und deine Exfreunde. Und alle deine Kollegen, mit denen du angeblich geschlafen hast.“ Er grinste. „Komm schon, ich weiß doch, dass du auf Pellini und Boudreaux stehst.“
    „Ich habe gerade gegessen. Tu mir das nicht an.“
    Er lachte. „Ich bin mir sicher, dass du jede Menge schmachtender Exliebhaber hast. Ich musste extra einen Sicherheitsdienst anheuern, um sie davon abzuhalten, sich vor Verzweiflung über den Sarg zu werfen.“
    „Ich glaube kaum, dass du sehr viele verscheuchen musstest“, erwiderte ich mit einem aufgesetzten Seufzer. „Es ist schon viel zu lange her, seit ich Sex mit einem Menschen gehabt habe.“
    Die Worte waren bereits über meine Lippen, bevor ich vollkommen begriff, was ich da gesagt hatte. Verzweifelt bemühte ich mich, das Lächeln im Gesicht zu behalten, und betete gleichzeitig verzweifelt, dass Ryan die Doppeldeutigkeit nicht verstand.
    Langsam legte er den Rest seines letzten Tacos auf den Teller, wischte sich die Hände ab und sah mich unbewegt an. Ich konnte die Gedanken buchstäblich in seinem Kopf herumflitzen sehen. Mir brach der Schweiß aus, und mir wurde übel. Nein, nein, nein. Er wird gleich ausflippen.
    „Mit einem Menschen?“, fragte er mich tonlos, während er mich mit seinen grüngoldenen Augen anstarrte.
    Ich begann wild zurückzurudern, aber ich wusste, dass alles, was ich sagte, nur lahm und armselig klang. Verdammt. Ich steckte bis zum Hals in der Scheiße. Aber was ging ihn das überhaupt an? „Als ich Rhyzkahl das erste Mal getroffen habe … äh …“ Okay, vielleicht war es doch nicht so einfach, es auszusprechen. Zumindest nicht Ryan gegenüber.
    Sein Gesicht war wie versteinert, seine Augen verdunkelten sich immer mehr, entweder vor Schmerz oder vor Wut. Ich wusste es nicht. Als er sprach, war seine Stimme so eisig, dass ich dachte, sie würde zerspringen. „Du hast mit ihm geschlafen?“
    Ich hatte das Gefühl, als hätte mir jemand Eiswürfel in den Nacken geschüttet. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass er vielleicht irgendwie eifersüchtig reagieren würde, aber das hier war weitaus intensiver – so als würde er mich plötzlich abstoßend finden. Hör auf damit , wies ich mich zurecht. Hör auf, dir so viele Gedanken zu machen, was er denkt. Es funktionierte nicht. Ich konnte nichts dagegen tun. Es war mir wichtig. Ich ertrug den Gedanken einfach nicht, dass er mich vielleicht nicht mochte oder mich nicht mehr respektierte.
    „Es ist nicht so, wie du denkst.“ Ich versuchte, ruhig zu bleiben, ganz cool. Allerdings gelang mir das nicht besonders gut. „Ich meine, es war nicht so, dass ich ihn beschworen hab und dann gleich mit ihm in die Kiste gesprungen bin. Zuerst hatte ich eine Todesangst. Ich dachte, er würde mich vernichten!“
    Ich hätte schwören können, dass Ryan die Zähne fletschte. „Er hat dich vergewaltigt ?“
    „Heilige Scheiße, nein. Nein, es war … vollkommen freiwillig. Er hat mich nicht genötigt oder so.“
    Ryans Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. „Ich begreife das nicht. Ich begreife nicht, warum du mit einem solchen Wesen schläfst. Ich hätte gedacht, du besitzt mehr Selbstachtung.“
    Es verschlug mir den Atem,

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