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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Stirn. „Hören Sie, fassen Sie es bitte nicht falsch auf, aber meine Tante ist ziemlich … seltsam. Und sie hat ein paar … äh … Geheimnisse.“ Himmel. Das klang ja schon, als wäre sie eine Art Spionin. Und dazu noch dem Wahnsinn nah.
    Carl nahm die Hände herunter, und ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. „Ich weiß. Sie beschwört …“, sein Blick glitt schnell zu Ryan, und ich sah, wie Carl sich noch einmal genau überlegte, was er sagen sollte, „… seltsame Kreaturen“, schloss er schließlich und verkniff sich, was er eigentlich hatte sagen wollen.
    „Dämonen“, knurrte Ryan.
    Carl nickte einmal. „Ja, sie beschwört Dämonen.“
    Ich holte tief Luft. Ich wollte wirklich nicht gern meinen linken Schuh essen. „Tun Sie das auch?“
    „Nein. Ich mag einfach nur Tessa. Und zwar sehr.“
    Ryan hatte ebenfalls seine Waffe weggesteckt und betrachtete Carl misstrauisch. „Es ist leicht zu behaupten, man sei der Freund von jemandem, wenn der nicht dabei ist, um das zu bestätigen.“
    Carl nickte verständnisvoll. „Ja, ich weiß, was Sie damit sagen wollen.“ Er dachte einen Moment nach, dann sah er mich an. „Sie hat mir erzählt, dass Sie wegen einer Überdosis Drogen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, als Sie vierzehn waren.“
    Ich wurde knallrot. Diese kleine Geschichte hatte ich Tessa im Vertrauen erzählt. Meine Teenagerjahre – bevor ich mit der Ausbildung zur Beschwörerin angefangen hatte – waren ein unerfreulicher Ausflug in die Welt der Drogen gewesen. Ich hatte rebelliert und mich ausgelebt. Wenn mir die Beschwörungen und die Konzentration darauf nicht geholfen hätten, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot. „Okay, Sie beide kennen sich offensichtlich wirklich gut.“ Dann runzelte ich die Stirn. „Sie sind kein Beschwörer, aber Sie müssen wissen, wie man Wächter aufstellt. Ich musste sie deaktivieren, um das Haus zu betreten.“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie beeinflussen mich im Grunde gar nicht.“
    „Wie bitte?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, wieso das so ist. Offen gesagt weiß ich überhaupt nur, dass Wächter vorhanden sind, weil Tessa mir ihre Wirkung auf andere gezeigt hat. Aber mich erreichen sie nicht. Ich kann einfach durch sie hindurchgehen.“
    „Das ist ja … interessant“, sagte ich, weil ich nicht in der Lage war, irgendetwas anderes Zusammenhängendes hervorzubringen. Aber zumindest ergaben ein paar Dinge jetzt Sinn. „Sie haben meine Tante auch im Pflegeheim besucht?“
    „Ja. Ich weiß nicht, ob es hilft, aber ich fühle mich dann besser. Hören Sie, wenn Sie jetzt überzeugt sind, dass ich kein Einbrecher bin, muss ich jetzt wirklich gehen. Ich habe heute Dienst.“
    „Äh … sicher.“ Tessa hatte einen Freund. Es würde einige Zeit dauern, bis ich das wirklich kapiert hatte. „Vielen Dank, dass Sie sich um den Rasen gekümmert haben.“
    Er nickte mir kurz zu, dann Ryan. „Wir sehen uns.“ Und damit schlüpfte er aus der Tür. Ich sah ihm nach, als er die Straße hinunterging.
    „Er muss in der Gegend wohnen“, meinte Ryan. Es war halb Frage, halb Feststellung.
    „Ich überprüfe das“, erklärte ich. „Ich werde das alles überprüfen. Aber zuerst muss ich mal was essen.“
    „Dann hole ich dir jetzt dein Gourmetmahl“, sagte Ryan.
    „Und ich sehe mir noch einmal den Rest des Hauses an.“
    Ich glaubte Carl, was eigentlich seltsam war, wenn man bedachte, wie tief es mich schockiert hatte, dass er und Tessa etwas miteinander hatten, aber es gehörte zu den Dingen, die absolut glaubhaft waren, selbst wenn ich von allein niemals darauf gekommen wäre. Trotzdem hatte ich das dringende Bedürfnis, das Haus und die Bibliothek zu durchsuchen und sie abzusichern. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass sie zusammen waren, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er hier nicht trotzdem nach etwas suchte. Wie zum Beispiel nach einem offenen Portal, von dem meine geliebte Tante mir leider nichts erzählt hatte.
    Ich seufzte und rieb mir mit den Händen durchs Gesicht, während ich die Bibliothek betrat und das Licht anschaltete. Tessa konnte sehr launisch, impulsiv und manchmal auch eine Nervensäge sein, aber ich konnte nicht behaupten, dass sie nicht immer mein Bestes im Sinn hatte. Außerdem ist sie meine Tante .
    Schnell untersuchte ich die Wächter an der Bibliothek, besonders jene über und um das Portal herum, konnte allerdings nicht entdecken, dass etwas

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