Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
abspielt, aber die beiden schienen sich ziemlich nahe zu stehen.“
Ich hob eine Augenbraue. „Immerhin nicht so nah, dass er ein Problem damit hatte, die Frau seines Sohnes zu vögeln.“ Ich wurde ganz aufgeregt, als mir ein Licht nach dem anderen aufging. „Außerdem zeigt das Überwachungsvideo von Brian Roths Wohnanlage, wie Davis Sharps Wagen in jener Nacht gegen dreiundzwanzig Uhr dreißig auf das Gelände fährt und ungefähr zwanzig Minuten später wieder verschwindet. Und es war jemand bei ihm. Was ist nun, wenn das Harris Roth war? Was ist, wenn Harris in Panik geraten ist, nachdem er begriffen hat, dass Carol tot ist, und seinen Freund angerufen hat – der zufälligerweise auch sein größter politischer Unterstützer ist?“
Ryan machte ein ungläubiges Gesicht. „Ich hab immer noch Schwierigkeiten damit, zu glauben, dass Harris in der Lage wäre, seinen Sohn zu ermorden – oder ihn ermorden zu lassen –, um diese Sache zu vertuschen. Seine Schwiegertochter zu vögeln ist eine Sache, aber auf der Beerdigung schien er mir wirklich am Boden zerstört. Ich bin mir nicht sicher, ob er das hätte spielen können.“
Ich holte tief Luft und zwang mich, eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen. „Aber was ist, wenn Elena keine Affäre mit Harris Roth gehabt hat, sondern stattdessen mit Brian? Dann hat Davis vielleicht Brian getötet, weil der seine Frau gevögelt hat.“
Zack hob eine Augenbraue. „Ein Verbrechen aus Leidenschaft … bei dem er so cool geblieben sein soll, es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, um Carols Ermordung zu vertuschen?“
Ich verzog das Gesicht. „Ja, du hast recht. Das passt nicht. Und Elena hat sich von ‚mächtigen Männern‘ angezogen gefühlt. In das Schema passt Brian nicht hinein.“ Ich warf einen Blick auf den Zettel. „Harris Roth ist das Verbindungsglied zwischen ihnen allen. Ich glaube immer noch, dass Davis Sharp irgendwie in die Ermordung von Brian verwickelt ist, aber es ergibt noch keinen Sinn.“ Vielleicht hatte Elena deswegen so große Angst? Vielleicht hatte sie gewusst, wer Brian umgebracht hat. „Aber zumindest haben wir jetzt etwas in der Hand, womit wir arbeiten können“, fuhr ich fort. Ich sah Ryan an. „Ich denke, wir können einen richterlichen Befehl für eine DNA -Probe bekommen, um einen richtigen Vergleich durchzuführen, und ein Auskunftsersuchen für die Handydaten von Harris Roth.“
„Bei der ähnlichen DNA würde ich sagen, das funktioniert.“
Ich nickte. Ich wollte Harris Roth unbedingt für alles drankriegen – und all die Morde zu einem schönen runden Fall zusammenfassen –, aber wir hatte noch nicht genug Beweise. „Ich fange sofort mit den Anträgen an“, meinte ich. Zuerst weise ich ihm den Mord an Carol nach. Und dann bringe ich ihn dazu, den Rest auszuplaudern.
31
Die Anträge für die richterlichen Beschlüsse, um von Harris Roth eine DNA -Probe und seine Handydaten zu bekommen, waren schnell getippt, aber ich brauchte fast genauso lange, um mir zu überlegen, was ich meinem Sergeant sagen sollte. Ich wählte seine Nummer, während ich in Tessas Wohnzimmer auf und ab lief. Als Crawford schon nach dem zweiten Klingeln abhob, verzog ich das Gesicht. Es wäre viel leichter gewesen, wenn ich seine Mailbox drangehabt hätte. Aber es wäre nicht das Beste gewesen , erinnerte mich mein Gewissen.
„Sarge, hier ist Kara Gillian.“
„Was ist los?“
Ich erklärte ihm kurz die DNA -Testergebnisse und meine Theorie. Crawford stieß einen leisen Pfiff aus, als ich fertig war. „Verdammt, Kara, Sie denken da nicht gerade in kleinen Dimensionen, was?“
„Ich weiß. Aber Sie müssen zugeben, dass das durchaus einen Sinn ergibt.“
„Ich verstehe, was Ihnen vorschwebt, ja.“ Er schwieg einen Moment. „Kara, ich reite nicht gern drauf rum, aber der Mord an Carol Roth ist nicht mehr Ihr Fall.“
Ich spürte, wie ich mich versteifte. „Sarge, ich weiß, aber die Sache mit dem Überwachungsvideo und das …“
Crawford unterbrach mich lachend. „Sparen Sie sich die Mühe. Scheiß auf Pellini und Boudreaux. Das sind faule, nutzlose Säcke. Ich halte Ihnen den Rücken frei, falls man Ihnen bei den weiteren Ermittlungen Schwierigkeiten macht. Schließlich war der Fall ja ursprünglich mal Ihrer. Das krieg ich schon hin.“
Erleichtert atmete ich tief durch. „Danke, Cory.“
„Aber, Kara“, fuhr er fort, „wenn Sie sich in dieser Sache irren, sägen Sie den Ast ab, auf dem Sie sitzen. Selbst
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