Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
werden ihr Bestes tun. Er wird es schon schaffen“, log ich. Sanft nahm ich sie beim Arm und führte sie in die Richtung, in der ich die Küche vermutete. Glücklicherweise hatte mein Gefühl mich nicht getrogen, und ein paar Sekunden später konnte ich sie in einen Stuhl am Küchentisch setzen. „Ms. Cavendish, können Sie mir sagen, was passiert ist?“
Connie Cavendish verknotete ihre Finger. „Die beiden … Rachel und Harris … hatten einen heftigen Streit. Es ist wirklich schwer für sie, seit Brian seine Frau und dann sich selbst umgebracht hat.“ Sie schluckte und bekam große Augen. „Ich meine, zumindest glaubt jeder, dass es so gewesen ist.“
Ich musste mich zwingen, sie nicht zu schütteln. „Ja, Ma’am, ich weiß. Aber was ist hier passiert? Wo ist Rachel Roth jetzt?“
Connie holte zitternd Luft. „Ich war in meinem Haus und hörte jemanden schreien. Ich habe aus meiner Tür gesehen, und Rachel war im Vorgarten und völlig hysterisch. Also bin ich herübergelaufen, um nachzusehen, was los ist.“ Sie rieb sich über die Oberarme, die Augen immer noch weit aufgerissen. „Zuerst konnte ich sie nicht verstehen. Dann habe ich schließlich herausgehört, dass irgendjemand Harris angerufen hatte, um ihm zu sagen, dass die Polizei wegen Carol auf dem Weg zu ihm ist.“ Sie hielt inne, um Ryan und mir einen fast anklagenden Blick zuzuwerfen. Ich hielt ihrem Blick eisenhart stand, und sie senkte die Augen auf die Hände in ihrem Schoß. „Rachel hatte es gehört, hatte das Gespräch gehört. Sie sagte, sie und Harris hätten angefangen zu streiten.“ Connies Unterlippe zitterte. „Rachel sagte immer wieder: ‚Er hat seinen eigenen Sohn umgebracht, um sich zu schützen, er hat sie getötet, und er hat seinen Sohn getötet.‘“ Ihre Schultern zuckten, und sie sah mich mit Tränen in den Augen an. „Was für ein Monster muss man sein, um seinen eigenen Sohn umzubringen?“
Ich begann langsam zu ahnen, um was für ein Monster es ging, und ich war mir ziemlich sicher, dass es sich dabei nicht um Harris Roth handelte. „Wo ist Rachel jetzt?“
„Oh Gott. Sie hat herumgeschrien, dass er seinen eigenen Sohn getötet habe, dann sagte sie, er sei zusammengebrochen, also bin ich zum Haus gelaufen und hab ihn am Boden liegen sehen. Ich … ich schätze, dass er während des Streits einen Herzinfarkt erlitten hat. Ich habe den Notruf gewählt. Die arme Rachel war vollkommen hysterisch. Völlig panisch. Ich hatte kein Xanax bei mir und konnte auch bei ihr im Badezimmer nichts finden.“ Die Frau schien völlig verblüfft darüber, dass nicht jeder einen Vorrat Xanax gegen Panikattacken und Angststörungen im Haus hatte. „Also hab ich noch mal die 911 angerufen und ihnen gesagt, dass sie noch einen zweiten Krankenwagen schicken sollen. Sie haben sie vor ein paar Minuten mitgenommen.“
Ich drehte mich um und lief ins Wohnzimmer. Ryan stand draußen im Flur, die Arme vor der Brust verschränkt, und hatte einen düsteren Ausdruck im Gesicht. „Ist es Rachel?“
„Sie muss es sein. Warte mal eine Sekunde.“ Ich ging hinüber zu der Stelle, wo Harris am Boden lag. Die Sanitäter hatten ihre Wiederbelebungsversuche eingestellt, insofern scheute ich mich nicht, zwischen sie zu treten und mich neben die Leiche zu hocken. Ich ignorierte die verwirrten Blicke und durchsuchte schnell die Taschen des toten Mannes.
Und dann fand ich, was ich suchte. „Ich bin vom PD . Ich leihe mir das nur mal eben aus“, erklärte ich den Sanitätern, die mich verblüfft anstarrten, dann sprang ich auf und kehrte zu Ryan zurück. Mit dem Kopf deutete ich zur Eingangstür, und zusammen rannten wir zurück zu seinem Wagen. „Harris hat seinen Sohn nicht getötet. Sie hat Brian getötet, um ihren Mann zu decken, nachdem er aus Versehen seine Freundin umgebracht hatte.“
Ryan verzog das Gesicht. „Er hat wirklich die Frau seines Sohnes gevögelt?“
Ich schnaubte. „Soweit ich gehört habe, hat er alles gevögelt, was einen Rock trug.“ Und dann ging mir noch ein Licht auf. „Scheiße! Einschließlich der Sekretärin von Richter Laurent, wette ich.“
Ryan warf mir einen fragenden Blick zu, während wir in seinen Wagen stiegen.
„Ich weiß, dass Laurent niemals angerufen hätte, um Roth zu warnen. Er hasst ihn. Er hat ihn für einen widerlichen, geilen Schleimbeutel gehalten.“
„Offenbar besitzt er eine gute Menschenkenntnis.“
„Ohne Scherz! Und ich weiß auch, dass mein Sergeant ihn nicht angerufen
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