Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
Vom Netzwerk:
Unsicherheit zu fassen, das mich kurz gestreift hatte. Mein Blick fiel auf die Tür, und ich kniff die Augen zusammen. Sie war fast ganz zugezogen, aber der Riegel war nicht eingehakt, und sie stand ungefähr einen Zentimeter weit offen. Schnell kehrte ich zu meinem Wagen zurück und holte meine Waffe aus dem Handschuhfach, dann ging ich zur Tür, während ich die Waffe im Anschlag hielt. Zeichen eines Einbruchs konnte ich nicht entdecken. Vielleicht hat er die Tür nur einfach nicht ganz zugezogen. Ich wollte es gern glauben, aber das Gefühl der Unsicherheit ließ mich nicht los.
    Mit dem Fuß stieß ich die Tür ein Stück weiter auf, hielt mich aber in Deckung hinter dem Türpfosten. „Brian?“, rief ich. „Ich bin’s, Kara Gillian.“
    Stille.
    Nicht einmal ein Rascheln auf dem Teppich. Falls er wirklich dort drin war, war es geradezu unheimlich still. Ich gab der Tür einen leichten Stoß, damit sie sich ganz öffnete, dann spähte ich ins Haus hinein.
    Ich brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, was ich sah. Zuerst glaubte ich, dass er auf dem Boden vor dem Fernseher eingeschlafen war. Dann erkannte ich die große Blutlache, in der er lag.
    „Oh Scheiße!“, keuchte ich, während Trauer und Entsetzen mir die Kehle zuschnürten. Ich wollte zu ihm laufen, um nachzusehen, ob er noch lebte, aber ich zwang mich dazu, vorsichtig zu sein. Ich hatte ja keine Ahnung, was passiert war, und ich wollte ganz sicher nicht so enden wie Brian. Langsam schob ich mich ins Haus, die Waffe schussbereit, während ich mit der anderen Hand mein Handy aus der kleinen Tasche an meinem Gürtel zog und 911 wählte.
    „Hier ist Detective Gillian. Ein Officer am Boden, es ist Brian Roth. Ich bin in seinem Haus.“ Ich ratterte die Adresse herunter. Ich hörte kaum die Bestätigung der Zentrale, während ich nahe an ihn herantrat und begriff, dass Brian unmöglich noch am Leben sein konnte. Fragmente des Schädelknochens und Teile seines Gehirns waren über den Boden und die Wand verstreut. „Scheiße! Es ist eine 29.“ Der Code 29 bedeutete, dass es einen Toten gab. Das war in vielerlei Hinsicht einfacher zu sagen.
    „Sind Sie Code 4?“ Die Zentrale wollte wissen, ob der Tatort sicher war.
    „Unbekannt. Ich brauche Unterstützung, um das Haus zu sichern.“ Ich suchte das Wohnzimmer ab und tat mein Bestes, um keine Spuren zu vernichten. Ein Blatt Papier auf dem Couchtisch erregte meine Aufmerksamkeit, und ich blickte darauf. Dann las ich es noch einmal und begriff, was es war. Entsetzen und pures Grauen drehten mir den Magen um.
    Ich wollte sie nicht töten. Es war ein Unfall. Ich habe sie geliebt. Wir haben einfach nur gern gespielt. Es tut mir so leid.
    Schnell blickte ich wieder hinüber zu der Leiche und sah jetzt die Beretta neben seiner Hand. „Verdammt. Das sieht nach Selbstmord aus“, sagte ich. „Und ich glaube, er hat seine Frau umgebracht.“
    Die Frau in der Zentrale sagte irgendetwas zu mir, aber ich nahm es gar nicht wahr. Ich starrte wie gebannt auf Brians Leiche, und eine Welle von Übelkeit erregendem Entsetzen brandete durch meinen Körper. Bilder von toten Biberratten huschten durch meinen Kopf, während ich verzweifelt versuchte, in die Andersicht zu wechseln. Ich betete, dass mich meine Ahnung täuschte.
    Aber ich irrte mich nicht. Ich konnte die arkanischen Spuren sehen, die zurückgeblieben waren wie Sehnen an einem abgenagten Knochen. Jemand hatte Brians Lebensenergie genauso gründlich aus ihm herausgesaugt wie der Ilius bei den Biberratten.

 
    2
    Mein erster panischer Gedanke war: der Ilius ! Dann dachte ich: Nein. Nein. Das ist nicht möglich. Ich habe ihn entlassen. Habe ich doch? Ich starrte immer noch Brians Leiche an, während mir die Gedanken durch den Kopf rasten. Das war nicht möglich. Ich hatte den Ilius entlassen. Da war ich mir ganz sicher.
    Aber was hatte Brian dann seiner Essenz beraubt?
    Zweifel nagten an mir, als ich meinen Blick von Brians Leiche losriss. Der Brief. Seine Frau. Konzentrier dich jetzt darauf statt auf dein eigenes Entsetzen.
    Ich versuchte, mich an den Namen seiner Frau zu erinnern, aber es gelang mir einfach nicht. Ich hatte sie ein paarmal getroffen, aber unsere Gespräche waren nie über ein Wie schön, Sie zu sehen hinausgegangen.
    Sie haben gern gespielt … Scheiße! Dieser Satz wies darauf hin, dass beim Sex irgendwas passiert war.
    Es war riskant, trotzdem durchsuchte ich einmal kurz das Haus. Es bestand schließlich die Möglichkeit, dass sie noch am

Weitere Kostenlose Bücher