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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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völlig professionell. Er verhielt sich genau, wie ich es getan hatte – er tat, was getan werden musste, und hielt seine Trauer bis zu einem späteren Zeitpunkt zurück. Er warf noch einen Blick auf den Abschiedsbrief, dann kam er heraus und wandte sich an die beiden Officer. „In Ordnung. Sperren Sie bitte das Grundstück ab und rufen Sie die Spurensicherung.“ Als die beiden gegangen waren, wandte er sich erneut mir zu. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen das angetan habe.“
    „Das ist nicht Ihre Schuld“, sagte ich mit einem Achselzucken, obwohl ich mich ganz anders fühlte. „Irgendjemand musste ihn ja finden.“ Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war erst zehn Minuten her, dass ich ihn entdeckt hatte. Aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. „Ich denke, den Termin mit dem Zeugen wird er nicht mehr schaffen.“
    „Der Idiot“, meinte Crawford, und ein zartes Lächeln huschte über sein Gesicht. Er wusste, ich versuchte die unglaubliche Anspannung etwas zu lockern. „Ich muss wohl doch noch einen Eintrag in seine Personalakte machen.“ Wir beide kicherten kurz und ziemlich dämlich, und im nächsten Moment umarmte mich Crawford mit seinen großen Armen. Ich erwiderte die Geste, denn ich wusste, dass er den Trost genauso brauchte wie ich. Doch gleich darauf lösten wir uns wieder voneinander, obwohl dieser kurze Gefühlsausbruch keinem von uns im Geringsten peinlich war.
    „Ich muss ein paar Telefonate führen“, sagte er mit einem Seufzer. „Die Spurensicherung ist schon unterwegs.“
    „Und wir müssen seine Frau finden. Weiß irgendjemand, wo sie arbeitet? Hat sie hier in der Gegend Familie?“
    „Das werden wir alles herausbekommen“, sagte er, seine geknurrten Worte waren ein Versprechen. Dann ging er davon, um seine Telefonate zu erledigen.
    Die Ankunft des Vans der Spurensicherung ersparte es mir, wieder in Grübeleien über verschwundene Lebensenergie zu verfallen. Er hielt hinter Crawfords Wagen, und Jill Faciane, die Kriminaltechnikerin, sprang heraus. Sie war eine kleine Frau mit kurzem rotem Haar und einem elfenhaften Gesicht, trug eine blaue Cargohose und ein T-Shirt der Polizei von Beaulac. Sie kam auf mich zu und blieb nur kurz stehen, um ihren Namen auf das Tatortprotokoll zu schreiben, bevor sie unter dem Absperrband durchtauchte, das man inzwischen gespannt hatte.
    „Ich sag es ja nicht gern“, meinte ich, als Jill mich erreicht hatte, „aber ich bin wirklich froh, dass du Bereitschaft hast.“ Wir hatten im Fall des Symbolmörders viel zusammengearbeitet und waren im Laufe der Zeit Freundinnen geworden. Wegen meiner Vorliebe für Dämonenbeschwörungen war ich ziemlich isoliert aufgewachsen, daher war es für mich neu und äußerst bereichernd, eine Freundin zu haben.
    Sie nickte mir kurz und verständnisvoll zu. „Bist du okay?“
    „Mir geht’s gut.“
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre blauen Augen waren dunkel und voller Zorn. „Ich hasse es einfach, wenn es einen von uns erwischt. Auch wenn es nur irgendein blöder Unfall im Haushalt ist.“
    Ich wusste genau, was sie meinte. Die Polizei war wie eine Familie, wie eine Bruderschaft – unabhängig vom Geschlecht.
    Sie runzelte die Stirn. „Aber Selbstmord? Gottverdammte Scheiße.“
    „In dem Abschiedsbrief steht, dass er seine Frau getötet hat“, erklärte ich grimmig.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Das ist einfach schwer zu glauben. Ich hatte gehört, dass sie Probleme haben, aber so ein Scheiß. Jeder macht doch mal eine harte Zeit durch.“
    Ich schüttelte den Kopf. „So wie der Brief formuliert ist, klingt es mehr nach einem Unfall, aber ich habe mich kurz umgesehen und konnte sie nicht finden.“
    „Und dann hat er sich selbst umgebracht? Wie zum Teufel konnte er uns das antun?“ Ich hörte den Ärger in ihrer Stimme, und ich konnte sie gut verstehen.
    Ich seufzte. „Es ist lange her, seit wir jemanden verloren haben.“ Ich verzog das Gesicht. „Ich meine …“
    „Außer dir“, sagte Jill leise. „Aber zumindest bist du zurückgekommen.“ Sie fröstelte und rieb sich die Oberarme. „Diese beiden Wochen waren fürchterlich.“
    Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte. Nach dem Kampf mit dem Symbolmörder waren alle davon ausgegangen, dass ich tot wäre. Es hatte genug Hinweise für diese Annahme gegeben, einschließlich der Aussagen von Zeugen, die gesehen hatten, wie ich ausgeweidet worden war und ein paar Liter meines Blutes vergossen hatte – nur gab es keine Leiche.

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