Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
uns in verschiedene Richtungen in Deckung, als hätten wir es geprobt, aber das Hundeding hatte an dieser Probe offensichtlich nicht teilgenommen. Es fuhr mitten in der Luft herum und versenkte seine Klauen in Ryan.
Ryan stieß einen wütenden Fluch aus, und dann tat er etwas, was entweder unglaublich mutig oder unglaublich dämlich war. Er packte die Schnauze des Hundes und rammte der Kreatur seine Waffe in die Seite, den Lauf nach unten gerichtet. Er drückte wiederholt ab, bis der Schlitten auf die leere Kammer schlug. Das Hundeding jaulte vor Schmerz und Wut, aber auch ein Bauch voller Blei schien es nicht aufhalten zu können. Es knurrte und wand seinen Kopf aus Ryans Griff. Als ich sah, dass es drauf und dran war, seine tödlichen Zähne in irgendein lebenswichtiges Körperteil von Ryan zu schlagen, stieß ich ebenfalls einen Schrei aus und wiederholte dann Ryans Technik, indem ich die Mündung meiner Waffe in die Seite der Kreatur stieß und feuerte, bis das Magazin leer war. Das führte zum gewünschten Ergebnis – zumindest teilweise. Die Kreatur quiekte, verlor das Interesse an Ryan und wandte mir seine blutunterlaufenen Augen zu.
Okay, das ist jetzt ziemlich blöd , schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte keine Munition mehr, und selbst mit mehr als zwölf Kugeln im Leib war das Ding immer noch nicht tot. Oder zumindest noch nicht tot genug . Weißes Licht strömte aus allen möglichen Öffnungen in seinem Körper, aber es schien sich nicht unbedingt in der nächsten Sekunde in Luft auflösen zu wollen. Mit etwas mehr Zeit hätte ich es wahrscheinlich in welche Sphäre auch immer zurückschicken können. Aber in der kurzen Zeit, die mir noch blieb, war ich wahrscheinlich nicht in der Lage, ein Portal zu öffnen.
Bevor ich die Möglichkeit hatte, den letzten Bruchteil einer Sekunde meines Lebens als unversehrter Mensch zu genießen, krachte ein weiterer Schuss durch den Raum. Der Kopf des Hundedämons explodierte in einem blauen Blitz, und der Körper fiel schwer zu Boden. Ich wich zurück und rang nach Atem, während sich Funken über den Körper des Dämons ausbreiteten. Ein paar Sekunden später hatten sie ihn komplett eingehüllt und hinterließen nichts als einen übel riechenden Fleck auf dem Boden.
Ich blickte auf und lächelte erleichtert. „Freut mich, dich zu sehen, Agent Garner“, meinte ich mit etwas zittriger Stimme. „Das war ein ziemlich guter Schuss.“
Zack grinste und salutierte spöttisch, während er seine Waffe senkte. „Gern geschehen, Ma’am.“
Ich rang mir ein heiseres Lachen ab, dann stand ich auf und sah zu Ryan. „Bist du okay?“
Ryan machte ein finsteres Gesicht und hob sein Hemd, wobei er ein Sixpack enthüllte, das ich mir gern eine Weile angesehen hätte, wenn da nicht die vier quer verlaufenden blutenden Risswunden gewesen wären.
„Hätte mich beinah erwischt“, sagte er und zog das Hemd wieder runter. „Mir geht’s gut.“
Ich warf ihm ein kleines erleichtertes Lächeln zu, dann hockte ich mich neben den Fleck am Boden und nahm das Gefühl in mich auf, das die Überreste der Kreatur absonderten. Schließlich richtete ich mich auf.
„Genau das haben wir auch neulich bei eurem Büro gespürt“, sagte ich zu den beiden.
„Also verfolgt es uns schon eine ganze Weile“, meinte Ryan mit grimmiger Miene.
„Ich denke, ja“, erwiderte ich, dann wandte ich mich wieder an Zack. „Versteh mich nicht falsch, denn dein Timing war einfach fantastisch, aber was tust du hier?“
Ein leichtes Lächeln glitt über seine Lippen. „Ich … äh … habe manchmal so Gefühle . Und ich habe gelernt, auf sie zu hören. Eben hatte ich das Gefühl, ich müsste mal nachsehen, was Ryan so treibt.“
Also hatte Zack ein hellseherisches Talent? Mich überraschte das nicht besonders, da ich wusste, dass er für die arkanische Welt eine gewisse Sensibilität besaß. „Also da bin ich deinen Gefühlen ziemlich dankbar.“ Mein Blick glitt ein Stück höher. „Und noch viel dankbarer bin ich, dass dein Haar inzwischen nicht mehr orange ist.“
Er lachte und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Ja, wieder ganz normales Surfer-Blond.“
Ryan ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte die Kellnerin, die unter einem Tisch kauerte. „Im Moment haben wir ein größeres Problem.“ Mit dem Kopf deutete er auf die Hintertür. „Zack, sieh dich mal draußen um. Dort muss ein Küchenjunge sein, und wahrscheinlich ist er verletzt.“
Zack sah ihn mit einem
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