Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
stimmte Ryan mir zu.
Ich blickte auf, als die Küchenhilfe zu unserem Tisch kam, und schob ihm den angebissenen Burger hin. „Du kannst das mitnehmen“, sagte ich und deutete auf den Teller. „Ich bin fertig.“
Der Junge griff nach dem Teller, ließ ihn aber fast wieder fallen, als draußen vor der Hintertür wildes Gebell und lautes Knurren ertönte.
Die Kellnerin hielt in ihrem halbherzigen Bemühen, die Tische abzuwischen, inne. „Tommy, verjag diese verdammten Köter. Ich hab dir doch gesagt, dass du ihnen keine Reste geben sollst.“
Tommy leerte meinen Teller in einen Plastikeimer, dann stellte er den Eimer auf einen Tisch in der Nähe unserer Sitzecke, warf der unbeeindruckten Kellnerin einen wütenden Blick zu und schlurfte wieder hinaus.
„Das nächste Mal kannst du mich ja in einen eleganten Laden ausführen“, murmelte ich. „Zum Beispiel in den Hähnchengrill an der Tankstelle.“
Ryan lachte und wollte gerade etwas erwidern, als eine Welle Übelkeit erregender Energie über uns hinwegschwappte, die uns beiden den Atem raubte. Kurz darauf war das Gefühl zwar schon wieder verschwunden, doch eine Spur wie von fauligem Schmutzwasser schien auf der arkanischen Ebene zurückzubleiben.
„Was zum Teufel war das?“, keuchte Ryan, während er die Tischkante umfasste, als müsste er sich irgendwo festhalten.
„Der Parkplatz … bei deinem Büro“, brachte ich heraus und kämpfte die aufsteigende Galle nieder. „Das hat sich genauso angefühlt.“
Im nächsten Moment ertönte aus der Gasse hinter dem Ice House ein schriller Schrei voller Schmerz und Angst.
„Das ist der Junge“, rief Ryan, während er schon die Sitzecke verließ und zur Tür lief. Ich war nicht ganz so schnell, stolperte aber nur wenige Schritte hinter ihm her. Es ist schwer, sich schnell zu bewegen, wenn man das dringende Bedürfnis hat, sich zu übergeben. Offensichtlich hatte diese ekelhafte Welle Ryan nicht ganz so hart getroffen wie mich.
Ryan riss die Tür auf, stürzte aber nicht wie ein Idiot hindurch, sondern hielt einen Moment inne, um sich einen Überblick über die Situation in der Seitengasse zu verschaffen.
Obwohl das auch keinen Unterschied machte. In dem Bruchteil einer Sekunde, den Ryan brauchte, um die Tür ganz aufzuziehen, schoss ein schlankes schwarzes Etwas herein, prallte gegen Ryans Brust und warf ihn auf den Rücken. Ich sah nur blitzende Zähne und Klauen, während sich Ryan im Fallen umdrehte und den … Hund abschüttelte. Jedenfalls sah dieses Ding am ehesten danach aus. Ein hundeähnlicher Kopf mit Schnauze, jede Menge Zähne, vier Beine, doch es bewegte sich fließend wie ein Reptil.
Ich riss meine Waffe aus dem Holster, während sich das Ding erneut auf Ryan warf. Doch Ryan reagierte mit einer Schnelligkeit, die mich beeindruckte. Er riss die Beine hoch, trat dem Wesen vor die Brust und stieß es weg.
„Schieß!“, brüllte er, um das Gekreische der Kellnerin zu übertönen.
Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Ich drückte schnell dreimal hintereinander ab. Das Krachen der Schüsse hallte durch das Restaurant, und meine Ohren klingelten. Das Hundeding zuckte zusammen und quiekte, als zwei der Schüsse ihr Ziel fanden, aber schon eine Sekunde später war es wieder auf den Beinen und knurrte uns beide an. Jetzt konnte ich es mir zwar genauer ansehen, es erschien mir aber immer noch mehr oder weniger hundeähnlich und sah verdammt furchteinflößend aus.
Ryan atmete keuchend. „Hast du es getroffen?“
„Ja! Wir müssen noch mal schießen!“
Wir hoben beide unsere Waffen und begannen zu feuern, aber dieses Mal war der Dämonenhund darauf gefasst und wich mit absolut unnatürlicher Geschwindigkeit den Kugeln aus, sodass nur wenige ihr Ziel fanden.
„Heilige Scheiße! Ist das ein Dämon?“, wollte Ryan wissen, als das Wesen die Treffer mit einer solchen Leichtigkeit abschüttelte, als seien es Mückenstiche.
„Keine Art, die ich kenne“, rief ich wahrscheinlich lauter als notwendig, aber in meinen Ohren dröhnte es immer noch von den Schüssen. „Es stammt aber in jedem Fall aus einer anderen Welt.“
Ich sah, wie statt Blut verräterisches Licht aus seinen Wunden strömte. Ich versuchte mich zu erinnern, wie oft ich geschossen hatte, denn ich hatte kein Ersatzmagazin bei mir. Schließlich hatte ich ja auch nur etwas essen gehen wollen, verdammt! Schemenhaft sah ich die roten Augen und die weißen Zähne des Wesens, als es sich erneut auf uns stürzte. Wir beide warfen
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