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Vom Ego zum Selbst: Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes

Vom Ego zum Selbst: Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes

Titel: Vom Ego zum Selbst: Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvester Walch
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wie am Ende der Wirbelsäule eine verborgene Energie ruht. Sie können sich dafür die erwähnte dreieinhalbmal aufgerollte Schlange, ein verschlossenes inneres Licht oder Feuer oder etwas anderes ausmalen, was Ihnen gerade in den Sinn kommt.
 
3. Erlauben Sie Ihrem Atmen, genau dorthin zu gehen und diese Stelle intensiver wahrzunehmen und aufbrechen zu lassen. Sie können beim Ausatmen durchaus einen Ton mitschwingen lassen. Falls es zu vibrieren beginnt, lassen Sie dies einfach zu. Dazu können Sie folgenden Satz leise murmeln: Möge die göttliche Energie in mir erwachen und sich ausbreiten.
    Chakrenenergetisierung
1. Zur Vorbereitung für diese Übung bitte ich Sie, auf einen großen Bogen weißen Packpapiers Ihre Umrisse einzuzeichnen. Dann fügen Sie mit Wachsmalstiften die Chakren in Kreisform dort ein, wo sie, wie oben beschrieben, angesiedelt werden. Sie können dafür die Farben intuitiv aussuchen. Dann schreiben Sie einen Aspekt, der diesem Potenzial zugeordnet wird, mit hinzu.
 
2. Legen Sie sich auf den Rücken oder nehmen Sie wieder eine komfortable Meditationshaltung ein. Imaginieren Sie, wie ein Lichtstrom vom Steißbein ausgehend durch die Chakren fließt.
Sie können sich an einem Tag auf ein Chakra konzentrieren und an einem weiteren zum nächsten übergehen, bis Sie mit allen praktiziert haben. Es ist aber auch möglich, das Licht in einer Sitzung durch alle fließen zu lassen. Dann achten Sie einfach darauf, was geschieht, wie Sie sich fühlen, welche Bilder auftauchen oder in welche Zustände Sie kommen.
    Im Anschluss an die Übungen können Sie wieder Ihre Erfahrungen in einem Begleitjournal notieren. Alle Übungen können Sie bedenkenlos immer wieder durchführen.

Auf dem Weg zur Ganzheit
    D as universale Selbst führt den Menschen von der Dunkelheit ins Licht und von der Zersplitterung zur Ganzheit. Dieses Ziel hat auch in den vielfältigen Angeboten des psychologischen und esoterischen Marktes oberste Priorität. Die rege Nachfrage beweist, dass der Wunsch, wieder ganz zu werden, viele Menschen umtreibt. Für den Suchenden ist es jedoch nicht ganz einfach, zu unterscheiden, ob nun eine bestimmte Richtung einen fundierten Hintergrund besitzt oder eher einfältige Welt- und Menschenbilder vertritt, in denen spirituelle Einsichten grob vereinfacht dargestellt werden. Ein Buch, das lange Zeit die Bestsellerliste in den USA anführte, verheißt: »Wenn du etwas wirklich willst, bekommst du es auch, wenn du das Universum darum inständig bittest.« Selbstverständlich wird dann für mehr Reichtum, einen attraktiven Partner, einen sportlichen Sieg und lebenslange Gesundheit gebetet. Inzwischen ist daraus ein ganzer Industriezweig entstanden.
    Je oberflächlicher Konzepte sind, desto anmaßender werden sie in der Regel verkündet. Diese autoritären Wahrheiten sind unkompliziert und sprechen infantile Wünsche an, so dass es kein Wunder ist, dass sie abhängigkeitsförderndes Potenzial besitzen. Dazu tragen meistens noch unrealistische Versprechungen und schnelle Rezepte bei, wie »In dreißig Tagen zur Erleuchtung« oder »Klopfen Sie sich frei«. Das ist natürlich auf den ersten Blick attraktiv, weil suggeriert wird, dass mit wenig Einsatz viel zu erreichen ist. Wurden früher im Psychomarkt wirklichkeitsfremde Sehnsüchte geweckt, so ist das jetzt in der breiten Palette esoterischer Praktiken zu beobachten. Ein unüberschaubarer Markt an Selbstverwirklichungsangeboten, geistigen Zentren und esoterischen Wegen erregt Neugierde und Misstrauen zugleich. Auf diesem Gebiet tummeln sich eine Menge Scharlatane, die großen Schaden anrichten können, wenn ihnen psychisch kranke Menschen in die Hände fallen.
    In einer Zeit um sich greifender Krisen ist die Sinnsuche zu einem gesellschaftlichen Bedürfnis geworden. Ganzheitliche Heilmethoden wie Ayurveda oder Shiatsu sind genauso beliebt wie kurzzeitige Klosteraufenthalte zur inneren Einkehr oder das Erlernen von Zen-Disziplinen wie Bogenschießen – alles, um die Persönlichkeit zu entfalten. Psychosomatische Kliniken, Kuranstalten und Wellness-Hotels können heutzutage nur dann im Wettbewerb bestehen, wenn sie auch Yoga und Meditation im Angebot haben. Trainingskonzepte für die Wirtschaft ohne spirituellen Kontext sind kaum noch zu vermitteln. Führende Unternehmensberater in den USA sprechen von »selbsttranszendierendem Wissen«, dem für die ökonomische Balance einer globalisierten Welt immer mehr Bedeutung zukomme. Sogar im Sport sollte

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