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Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Titel: Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lampson
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und dann noch mal zwei, und trank eine kleine Pfütze Wasser leer und pinkelte mit einem Bein in der Luft.
    »Ich glaube, er legt die Schlüssel immer in den Auspuff«, sagte Julia.
    »Kommt mir bekannt vor.«
    Mehr Ausreden fielen mir nicht ein. Ich zog die Schlüssel aus dem Auspuff und warf Julias Tasche auf den Rücksitz, dann stiegen wir beide ein. Kaum war die Tür offen, sprang Max hinein und kletterte nach hinten. Der ganze Wagen roch wie ein Rasen, und die Rückbank war voller Hundeknochen. Noch bevor ich die Tür geschlossen hatte, zog Julia im Spiegel schon ihren Lipgloss nach. Sie ahnte ja nicht, wie nervös ich war. Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn um.
    Das Leben ist so voller unmöglicher Dinge, die ich nicht begreife. Ich werde nie erklären können, was als Nächstes kam. Ich weiß nicht, ob der Wagen mich so sehr an Alvin erinnerte oder Julia einfach darauf vertraute, dass ich schon wusste, was ich tat – warum auch immer, den Wagen fahren wurde plötzlich etwas, das ich konnte. Einen Block weit oder so war ich nervös, da versuchte ich, mich zu erinnern, wie ich damals den Unfall gebaut hatte, damit ich ihn diesmal vermeiden konnte, aber dann hatte ich plötzlich den Dreh raus. Das Lenkrad, die Pedale, sogar der Blinker, alles durchschaute ich mit einem Mal, und alles zugleich. Ich weiß nichts mehr von dem Tag, an dem ich laufen lernte, aber es muss ein ganz ähnliches Gefühl gewesen sein. Nach ein, zwei Kilometern machte es mir sogar Spaß, und besonders gefiel mir, neben Julia zu fahren und dabei zu plaudern, als wäre es das Normalste von der Welt.
    »Ich mag Los Angeles«, sagte sie. »Ich glaube, Cecily würde es auch gefallen.«
    Später erfuhr ich, dass Cecily ihre Schwester war, aber damals wusste ich das noch nicht. Daran gewöhnte ich mich bei Julia allmählich. Sie redete mit einem immer, als würde man sie schon sein ganzes Leben lang kennen. Plötzlich packte sie mich am Arm.
    »Ich glaube, gerade habe ich einen echt super Diner gesehen, direkt gegenüber vom Park. Siehst du? Davor ist ein Mann, als Hotdog verkleidet. Ich glaube, jetzt könnte ich echt ein schönes Thunfisch-Sandwich vertragen. Hast du auch so Hunger wie ich, Joe? Hast du gewusst, dass heute Sommeranfang ist?«
    Der Diner war voller kleiner Kinder mit ihren Eltern. Aus irgendeinem Grund waren die Bedienungen wie Parkaufseher angezogen. Wir fanden keine freie Sitznische, also setzten wir uns auf Hocker an einen kleinen, runden Tisch, der kaum groß genug für unsere Teller war. Ich weiß noch, wie unsere Knie sich die ganze Zeit unterm Tisch berührten. Wir warteten noch auf meinen Cheeseburger und Julias Thunfisch-Sandwich, als sie wieder von Alvin anfing. »Ich freue mich ja so, dass er seine Segelidee endlich doch noch umgesetzt hat«, sagte sie. »Ich glaube, vielleicht ist eine richtig lange Reise genau das, was er braucht. Er hat schon so lange davon gesprochen. Aber, Joe?«
    »Ja?«
    »Bist du denn sicher, dass er das auch wirklich gemacht hat?«
    »Er ist heute früh mit dem Flugzeug weg.«
    »Das ist total cool«, sagte sie. »Ich bin ja so stolz auf ihn, dass er’s gemacht hat. Obwohl ich mir jetzt ein bisschen blöd vorkomme.«
    »Warum?«
    »Nein, das kann ich dir nicht sagen. Das klingt sonst so arrogant.«
    »Okay.«
    »Doch, ich sag’s dir. Eigentlich kann ich’s dir auch sagen. Es ist nur so peinlich.« Wenn sie nervös war, redete Julia immer ein bisschen schneller. Dabei holte sie ständig Eiswürfel aus ihrem Wasser und kaute sie. »Ich hab gedacht, Alvin könnte sich etwas antun«, sagte sie. »Ich das nicht lächerlich? Als er gestern Abend aus dem Hotel anrief, hat er sich immer wieder verabschiedet, als wär’s das letzte Mal, dass wir miteinander redeten. Er klang so komisch, dass ich die ganze Nacht wach gelegen und mir Sorgen gemacht habe, und er ging auch nicht mehr ans Telefon. Also habe ich dann am nächsten Morgen das erste Flugzeug genommen, das ich kriegen konnte. Joe, weißt du auch ganz sicher, dass Alvin nach Miami ist?«
    »Das hat er mir jedenfalls gesagt.«
    »Das ist ja so cool, wenn man seinen Traum verwirklicht«, sagte Julia. »Da bin ich ja wohl ganz schön eingebildet, wenn ich denke, ein Junge würde sich wegen mir etwas antun.«
    »Du meinst, weil du ihn verlassen hast?«
    »Wer hat das denn gesagt?«
    »Alvin.«
    »Das hat er dir wirklich gesagt? Wow. Krass, was er so denkt. Ich habe mit Alvin nicht Schluss gemacht. Sondern er mit mir. Und

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