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Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Titel: Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lampson
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letzte Gelegenheit war, ihn zu fragen. Ich brüllte ihn an: »Hallo! Hallo, Alvin! Wo bist du?! Ich will mit dir reden!«
    Er hörte auf zu lachen und riss sich zusammen, und dann verhielt er sich eher wie in dem Alter, als er starb.
    »Seltsam«, sagte er. »Mit dreizehn war ich weniger interessant, als ich in Erinnerung hatte. Jetzt bin ich interessanter. Aber es ist schwieriger, mich an Dinge zu erinnern, die ich noch nicht gemacht habe.«
    »Du bist nach Tennessee abgehauen, weißt du noch? Dann bist du zurückgekommen. Wir wollten segeln gehen.«
    »Ah ja«, sagte Alvin. »Jetzt fällt’s mir wieder ein.«
    »Das hätte ich nie gekonnt.«
    »Was denn?«
    »Julia verlassen. Ich verstehe nicht, wie du das tun konntest.«
    Er flackerte ein bisschen und hielt mir den Ball hin. »Komm, wirf ihn noch mal.«
    »Wie konntest du sie nur verlassen?«
    »Wirf.«
    »Ich will es wissen.«
    »Ach, Mist«, sagte er. »Ihr Bauch war morgens immer so weich. Aber ich habe gemerkt, dass sie immer noch zu ihrer Familie gehörte, und ich wollte nicht mein ganzes Leben bei einem Haufen Gangster verbringen.«
    »Ich schon«, sagte ich. »Mir wäre das egal, solange sie nur nett zu mir wären.«
    »Ich dachte, dass eine Weltumsegelung etwas wäre, wo niemand sie finden würde. Aber als sie das nicht gut fand, ist mir klar geworden, dass sie so etwas nie tun würde.«
    »Also bist du gekommen und hast mich gefragt.«
    »Stimmt.«
    »Und warum ist dir Houston gefolgt?«
    »Ich glaube, er wollte kein Risiko eingehen«, sagte Alvin. »Außerdem hatte ich ihm ein paar hunderttausend Dollar geklaut, die wollte er wohl zurückhaben.«
    »Du hast die Tasche mit dem Geld gestohlen?«
    »Na klar. Was glaubst du, wo ich die herhatte?«
    »Woher sollte ich das denn wissen? Vielleicht hast du es ja verdient.«
    Alvin lachte.
    »Du bist ja gut, Joe. Schmutziges Geld zu lagern war der einzige Zweck dieses Hotels. Hast du dich nie gefragt, warum sie den Laden nicht dichtmachen mussten, wo doch nie Gäste da waren?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Eigentlich war es ziemlich komisch, als ich es klaute«, sagte Alvin. »Ich stellte mir Houston im Keller vor, wie er merkte, dass der Koffer fehlte, wie er den alten Bill Manning anrief und am Telefon fluchte. Als ihnen klar wurde, dass ich es gewesen war, dachte ich, sie fänden es vielleicht lustig. Aber damit lag ich komplett falsch. Da ahnte ich noch nicht, dass dieser Streich letztlich mein Leben beendete. Wahrscheinlich müssen wir das alles als Erfahrung abbuchen.«
    Alvin kletterte auf die Bank und hob seine kleinen Arme dramatisch über den Kopf. »Das soll uns allen eine wichtige Lehre sein«, schrie er. »Die Mächtigen und Rücksichtslosen finden solch lustige Streiche im Allgemeinen gar nicht lustig.« Er kletterte wieder herunter. »Ist Julia schön? Ich weiß, das habe ich einmal gedacht, aber am Ende konnte ich sie nicht mehr gut genug sehen, um es zu wissen.«
    »Sie ist schön.«
    »Heute bin ich über die Mauer am Kinderspielplatz gesprungen. Ich bin vier. Weißt du noch, dass wir in dem Alter immer unsere Namen getauscht haben?«
    »Glaub schon.«
    Alvin streckte die Brust raus, und da war er wieder vier Jahre alt. »Wirf den Ball noch mal, Joe.«
    Diesmal warf ich den Ball ein bisschen weiter, bis in die kleine Baumgruppe hinter der Homeplate. Alvin raste hinterher. Es war zu dunkel, um ihn in den Bäumen rumrennen zu sehen, aber ich konnte ihn kreischen hören. Als er zurückkam, war er total glücklich und sein Gesicht ganz rot. Er war noch zu jung, um vom Rennen müde zu werden.
    »Das war Wahnsinn«, sagte er. »Wirf ihn noch weiter.«
    »Ich begreife nicht, was ich falsch gemacht habe«, sagte ich. »Nichts ist so gelaufen, wie es sollte.«
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte er. »Ein Mädchen zu verlieren ist nicht das Ende der Welt. Es verändert nur das ganze Leben.«
    »Habe ich dir gesagt, dass ich Houston umgebracht habe?«
    »Wirf einfach noch mal den Ball, Joey. Wirf ihn diesmal noch weiter.«
    »Na gut. Aber erst musst du mich umarmen.«
    Alvin kletterte an mir hoch und schlang mir die kleinen Arme um den Rücken. Er roch nach Karamellen. Ich spürte seinen winzigen, eiskalten Körper und sein kleines, heftig pochendes Herz.
    »Okay«, sagte ich. »Jetzt werfe ich ihn.«
    Er nickte. »Wirf ihn einfach, so weit du kannst.«
    Er gab mir den Ball, und ich warf ihn, so fest ich konnte, diesmal viel weiter, weit zwischen die Bäume. Alvin juchzte auf und sprintete übers

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