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Vom Himmel hoch

Vom Himmel hoch

Titel: Vom Himmel hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Unterlagen beigefügt war. Das Gerät hatte eine maximale
Arbeitshöhe von einundvierzig Metern. Das reichte für die vom Pathologen angenommene
Sturzhöhe aus.
    Ebenso gab es jetzt eine Erklärung für die metallenen
Schleifspuren an der Kleidung des Toten sowie die Kratzspuren an der
Gürtelschnalle. Jürgensen hatte von einer Brüstung aus Metall gesprochen und
dabei an ein Brückengeländer gedacht. Es musste die Barriere des Fahrkorbes
gewesen sein. Der Mörder, einen Unfall schloss Christoph jetzt aus, hatte
Banzer an den Oberarmen gepackt. Auch das war im Laborbefund festgestellt
worden. Dann hatte er den Mann über die Brüstung gezerrt und abstürzen lassen.
    Er ärgerte sich maßlos über die Nachlässigkeit, nicht
sofort die Unterlagen gesichtet zu haben. Es war auch keine Entschuldigung,
dass die Leute vom »Friesischen Metallbau« stets nur vom Lkw gesprochen hatten.
Niemand hatte etwas von einem Hubsteiger erwähnt.
    Umgehend informierte er Frauke Dobermann und Klaus
Jürgensen über seine Entdeckung.
    Eine recht ungewöhnliche Tatwaffe, überlegte
Christoph. Gleichzeitig schränkte sie aber den Kreis der Verdächtigen ein. Es
kam mit hoher Wahrscheinlichkeit nur jemand in Frage, der mit dem Hubsteiger
umgehen konnte. Das grenzte den Kreis der Verdächtigen auf das Umfeld des
Betriebes ein.
    Sie mussten sich nun auf das Wiederfinden des
Fahrzeugs konzentrieren. Vielleicht ließen sich an diesem noch verwertbare Spuren
finden. So ein großer Wagen konnte sich nicht in Luft auflösen.
    Mommsen musste eine ähnliche Idee gehabt haben.
Christoph sah, wie der junge Kollege bereits die Fahndung in den Computer
eingab.
    »Neben unseren Besuchen bei Daniel Geerdsen und diesem
Dänen müssen wir uns auch dringend um die Fragen kümmern, wo der Lkw ist und
wer am Tatabend an welchem Ort mit Banzer getrunken hat. Außerdem sollten wir
uns noch um den verschwundenen Fallschirm und diesen Sportflieger kümmern.«
    Mommsen räusperte sich. »Ich habe heute Morgen schon
mit der Kreisverwaltung gesprochen. Dort ist Axel Fricke tätig. Man weiß dort
nichts von einem Kursus. Vielmehr hat Fricke ordnungsgemäß vier Tage Urlaub
eingereicht.«
    »Und seiner Frau hat er was von einem Lehrgang
vorgefaselt«, kommentierte Große Jäger Mommsens Erläuterung. »Das ist
merkwürdig. Das sollten wir nicht aus dem Auge verlieren.«
    Auf dem Flur waren Stimmen zu hören, dann wurde die
Tür aufgestoßen, und ein uniformierter Polizist schob einen jungen Mann vor
sich her.
    Große Jäger verdrehte die Augen. »Ach du meine Güte.
Der Doktor. Nicht schon wieder.«
    Dann zeigte er mit seiner brennenden Zigarette auf den
Besucherstuhl.
    »Setzen!«, befahl er im Kommandoton. »Was ist denn
jetzt schon wieder los?«, blaffte er den eingeschüchterten Jüngling an. »Hast
du schon wieder Ärger mit deiner EC -Karte
gehabt? Hat die Geschichte an der Tankstelle nicht gereicht?«
    Der Junge nickte schuldbewusst. »Ich bin mit meiner
Karte an einen Geldautomaten gegangen, um Bargeld abzuheben. Aber der Automat
hat immer wieder versagt. Da kam jedes Mal so eine blöde Meldung.«
    »Was für eine Meldung?«, wollte der Oberkommissar
genauer wissen.
    »Weiß ich auch nicht«, entgegnete der junge Mann. »So
genau habe ich nicht drauf geachtet. Ich wollte ja nur Geld von meinem Konto
abheben.«
    Große Jäger stöhnte. »Mann, PISA greift mittlerweile in alle Lebensbereiche ein. Wenn
der Automat keine Mäuse ausspuckt, hat das sicher einen vernünftigen Grund.
Vielleicht ist er leer oder defekt, oder er macht gerade Siesta oder sonst was.
Und was ist dann geschehen?«
    »Nix«, antwortete der Junge.
    Der Oberkommissar raufte sich mit gespielter
Verzweiflung die Haare. »Kerlemann, wegen nix bist du nicht hier. Also, was ist
los?«
    Simon Doktor druckste herum, bis er stockend zu
berichten begann.
    »Nachdem dieses blöde Ding …«
    »Du meinst damit den Geldautomaten?«, unterbrach ihn
Große Jäger.
    Der junge Mann nickte. »… dieses blöde Ding also
mehrfach meine Karte wieder ausgeworfen hatte, schepperte es beim nächsten
Versuch, und dann war meine Karte verschwunden. Ich soll mich mit meiner Bank
in Verbindung setzen, hieß es auf dem Bildschirm, meine Karte sei eingezogen.«
    »Dafür landet man aber nicht auf dem Polizeirevier«,
belehrte ihn Große Jäger.
    »Nee! Dafür nicht. Aber ich wollte unbedingt meine
Karte wiederhaben. Und weil ich so zornig darüber war, habe ich an diesem
komischen Geldautomaten gerüttelt und dagegen

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