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Vom Mensch zum Vampir

Vom Mensch zum Vampir

Titel: Vom Mensch zum Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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hatte ihn in den letzten Jahren immer häufiger überkommen und zwar immer dann, wenn Ardric seinen unzähligen Frauenbekanntschaften mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte, als ihm. Doch er wusste sich stets zu behelfen und hatte keinerlei Skrupel, seine weiblichen Nebenbuhlerinnen loszuwerden. Manchmal hatte er es durch die Macht seiner verführerischen Worte geschafft, mit denen er den Verstand seiner Opfer manipulieren konnte. Teilweise aber auch durch seine ungehaltene Blutgier, die die jungen Damen ins Jenseits beförderte. Nach jeder Ablehnung und jedem Verlust kam Ardric stets zu Adam gelaufen, um sich seinen Kummer von der Seele zu reden. Und Adam mimte nur zu gerne den hilfsbereiten Trostspender, denn jedes negative Erlebnis, das Ardric widerfuhr, schweißte sie noch enger zusammen.

Dieses Mal war es jedoch anders, denn nun wusste er, dass Ardric nicht mehr nur spielte, sondern Ernst machen wollte. Adam überkam das Gefühl, dass er seinen blonden Engel schon jetzt fast verloren hatte, noch bevor sich irgendein Weibsbild zwischen sie drängen konnte. Dieser Verlust schmerzte Adam so sehr, dass er alles tun würde, um den dünnen Faden, der sie noch zu verbinden schien, nicht endgültig reißen zu lassen.

Ardric trug seine schönsten, mit Gold bestickten Gewänder, denn er war auf Brautschau und wollte sich von seiner besten Seite zeigen. Bereits von draußen konnte man Gelächter und Musik vernehmen, die vom Inneren des Anwesens hinaus drangen.

Als sie gemeinsam den prunkvollen Saal betraten, konnte Adam spüren, wie sämtliche Augenpaare heiratswilliger Frauen auf seinem schönen Prinzen ruhten. Wie sie ihn interessiert musterten und Gefallen an seiner Erscheinung fanden. Wo er nur konnte, strafte Adam jede Frau, die seinen Blick kreuzte, mit Abscheu und Missbilligung. Noch bevor er Maßnahmen hätte ergreifen können, einige der Frauen durch Gedankenmanipulation aus dem Weg zu räumen, mischte sich Ardric unter die Gäste und forderte sogleich eine Dame zum Tanz auf.

Voller Argwohn beobachtete er die beiden, wie sie sich amüsierten und wie Ardric sich von ihren intensiven Blicken und ihrem kokettierendem Lächeln verführen ließ. Adam beobachtete jeden seiner Schritte und ließ ihn nicht mehr aus den Augen, was Ardric bemerkte. Es missfiel ihm überwacht zu werden, als sei er ein entflohener Sträfling.

Nach einer Weile hatte er genug davon und ging zu Adam hinüber, der am Rand der Tanzfläche herumlungerte.

„Adam ich kann sehen, wie du mich beobachtest, als seist du ein eifersüchtiger Liebhaber, dessen Liebe nicht erwidert wird. Widerstrebt es dir so sehr, dass ich mein Glück finden könnte?“, fragte er und stellte ihn zur Rede.

„Nein, aber natürlich nicht! Ich will nur sicher gehen, dass du die Richtige findest“, log Adam und setzte ein falsches Lächeln auf. Ardric verzog seine Lippen zu zwei schmalen, angespannten Linien, die er fest aufeinander presste und sah in ernst und mit zusammengekniffenen Augen an.

„Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, doch du solltest es mir überlassen, mit wem ich mich einlasse. Ich bin schließlich erwachsen und kann meine Entscheidungen selbst treffen!“, erwiderte er schroff. Nun hatte Adam endgültig genug. Zwar hatte er sich selbst gesagt, dass er seinen Engel so selten wie möglich manipulieren wollte, doch sein trotziges Verhalten ließ ihm keine andere Wahl. Er trat dicht an Ardric heran und versuchte Blickkontakt mit ihm herzustellen, um ihm seinen Willen aufzuzwingen. Jedoch wurden seine Pläne jäh zunichte gemacht, als sich zwei Frauen an Ardric heranschlichen, sich ohne Vorwarnung bei ihm unterhakten und ihn kichernd mit sich zogen. Ihm war es nur recht, auf diese Art und Weise die Unterhaltung abzubrechen, denn er hatte keine Lust mehr, sich von Adams Eifersüchteleien den Abend verderben zu lassen.

Es kam ihm vor wie Verrat. Verschmäht und verstoßen.

Ein Liebender, dessen Liebe und loderndes Verlangen unerwidert blieben. Und so konnte er nichts anderes tun, als wild schnaubend mitanzusehen, wie das Objekt seiner Begierde im Getümmel der Menschen aus seinem Blickfeld verschwand. Er hatte große Mühe seinen Zorn zu unterdrücken. Gerne wäre er ihnen nachgeeilt, um den beiden Frauen den Garaus zu machen. Nur die vielen Gäste, die automatisch Zeugen seiner grausamen Tat gewesen wären, hielten ihn davon ab, diesem Impuls nachzugeben. Ihm blieb nichts Weiteres übrig als abzuwarten, bis Ardric wie sonst auch auf unzähligen

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