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Vom Mondlicht berührt

Titel: Vom Mondlicht berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Sterblichen sofort losrennen würden, um euch auszulöschen.«
    »Die Menschen sind nicht die Einzigen, von denen wir nicht entdeckt werden wollen«, fuhr er fort, während ich mit ihm Schritt zu halten versuchte. »Du weißt ja, es gibt noch andere außer uns ... Aber keine Chance. Von mir wirst du nicht erfahren, welche übernatürlichen Wesen, über die man in Fantasyromanen liest, tatsächlich existieren. Auch wir haben so etwas wie einen Ehrenkodex, meine Liebe.«
    »Was sie auch immer sind, Henri sagt, sie kommen in unsere Richtung.« Vincents Stimme klang so ernst, dass ich spontan alle weiteren Fragen vergaß.
    Das letzte Stück bis zur Haustür rannten wir und dann tippte ich den Türcode so schnell ein, als würde unser Leben davon abhängen, in welchem Tempo meine Finger über die kleinen Tasten fliegen konnten. Vincent und Ambrose hinter mir wirkten wie zwei überdurchschnittlich herausgeputzte Leibwächter; beide hatten ihre Hände auf die Handgriffe der Waffen gelegt, die sie unter den Mänteln trugen.
    Das Schloss klickte und als ich die Haustür aufdrückte, bog ein Fahrzeug mit quietschenden Reifen von der Hauptstraße in die kleine Seitengasse ein. Helle Frontscheinwerfer beleuchteten die dunkle Straße und wir drei wandten uns dem schnell näher kommenden Wagen zu.
    Laute Musik dröhnte aus dem Audi, in den sich mehrere Jugendliche gequetscht hatten. Die Beifahrertür ging auf und schon purzelten ein Mädchen und ein Junge auf den Bürgersteig. Die vier angetrunkenen Mitfahrer auf der Rückbank grölten lautstark, während meine Schwester sich aufrappelte und theatralisch vor ihnen verbeugte. »Gute Nacht, meine Lieben«, sagte Georgia im breitesten Südstaatenakzent.
    Der Junge, auf dessen Schoß sie gesessen hatte, stand ebenfalls auf, klopfte sich den gröbsten Schmutz von der Kleidung und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Exklusiver Abhol- und Bringservice. Nur das Beste für Georgia«, rief er und sprang zurück ins Auto. »Bonne année! Frohes neues Jahr!«, brüllten sie alle im Chor, bevor sie davonsausten.
    Ambrose und Vincent ließen wie beiläufig die Mäntel wieder zurück über ihre Waffen gleiten, sodass Georgia unsere Alarmbereitschaft gar nicht bemerkte.
    »Hey, Vincent! Und hallo, Ambrose, du scharfer Kerl«, gurrte sie, während sie in ihrem kurzen Spitzenkleid auf uns zuschlenderte. Sie trug ihre rotblonden Haare heute mit so viel Gel, dass der Pixie-Cut ihr sommersprossiges Gesicht stachelig umrahmte. »Meine Güte, ihr seht hammermäßig aus in euren Anzügen! Wären die Striptease-Tänzer auf unserer Party nur halb so attraktiv gewesen wie ihr, wäre das Ganze nicht so ein Reinfall geworden.«
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und schnaubte entsetzt. »Es ist nicht mal halb zwei und ich bin schon zu Hause? Wie demütigend! Wieso darf die Polizei denn bitte an Silvester eine Feier auflösen, nur weil’s angeblich zu laut ist? Das war echt mal ’ne lahme Aktion.«
    Dann fiel ihr Blick auf mich, wie ich halb verdeckt von der Tür im Hauseingang stand. »Kate, was machst du denn da?« Ohne eine Antwort abzuwarten, schenkte sie den Jungs ihr umwerfendstes Lächeln, drückte kurz liebevoll meinen Arm, trällerte mir ein »Frohes neues Jahr, Schwesterherz« entgegen und marschierte an mir vorbei ins Foyer.
    »Täusche ich mich oder läuft sie gerade auf Hochtouren?«, schmunzelte Vincent.
    »Sie hat was nachzuholen, schließlich hat sie ganze fünf Wochen lang pausiert«, antwortete ich. Georgia hatte der Männerwelt entsagt, nachdem ihr damaliger Freund Lucien sich als Numa-Anführer entpuppt und uns fast umgebracht hatte.
    »Wieso heuern wir sie nicht zur Unterstützung an? Sie und ihre Gefolgschaft eignen sich bestens dazu, zwielichtige Gestalten zu vertreiben«, sagte Ambrose grinsend – und erinnerte mich an den Moment vor Georgias Erscheinen.
    »Wo sind denn unsere Verfolger abgeblieben?«, fragte ich die beiden.
    »Die mobile Silvesterparty hat sie offenbar abgeschreckt«, antwortete Ambrose.
    »Hör zu, Kate«, sagte Vincent und behielt dabei die dunkle Straße im Blick. »Jean-Baptiste hat ganz recht damit, dass wir nicht voraussagen können, wann die Numa zuschlagen werden. Was auch immer es war, das uns vorhin gefolgt ist ... Irgendwie frage ich mich, ob es nicht von Vorteil wäre, wenn du eine Begleitperson hättest. Es gibt da ein paar Dinge, die ich demnächst für JB erledigen muss.« Er wechselte einen Blick mit Ambrose. »Ich werde leider nicht immer

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