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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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oder Furcht empfinden oder uns schützen wollen. Was geschieht also, wenn wir zusammen atmen? Bleiben wir im gleichen Rhythmus und schaffen wir dadurch Nähe? Oder verändert ein Partner den Rhythmus, weil er Distanz sucht? Wollen wir miteinander verschmelzen, uns aus der Fülle begegnen, dann betonen wir den Einatem.
    Fühlen wir uns hingegen abgeschnitten, hilflos und ängstlich, dann atmen wir flach oder halten sogar den Atem an. In solchen Momenten fällt es schwer, Nein zu sagen, eine eigene Meinung zu haben, eine Grenze zu ziehen, etwas zurückzuweisen, und vor allem – Raum einzunehmen. Dehnen wir uns hingegen zu weit aus, verlieren wir nicht nur unser Zentrum, sondern auch den Kontakt zu unserem Geliebten. Das sind dann die traurigen Momente, in denen wir uns zusammen einsamer fühlen, als wenn wir wirklich alleine sind.
    Die Lösung liegt darin, den Atem immer wieder ganz bewusst für uns einzusetzen. Wir halten den Raum offen, wenn wir unseren Energiekörper auch in den Momenten ausdehnen, die uns unangenehm sind. Wir zeigen uns verletzlich, wodurch wir wahre Intimität erst zulassen. Wir lernen, uns auch in anspruchsvollen Situationen wohl und frei zu fühlen, indem wir uns immer wieder entspannen und ausdehnen und tief in einen sanften Bauch atmen. Dadurch bleiben unsere Gefühle und Empfindungen unbeeinflusst vom Geschehen. Wir sind im Kontakt mit uns, mit unserem Liebsten und mit dem Raum um uns herum.
    Der Atem des Verdichtens und Verdünnens
    Diese Atembewegung hat vor allem mit dem feinstofflichen Körper zu tun. Das Energiefeld verdichtet sich, wenn wir uns mächtig, stark, vibrierend und hocherregt fühlen. Das ist das Geheimnis charismatischer Personen. Ihre Begabung ist, die Energie in jeder Situation verdichten zu können. Sie sind energetisch kompakt und kraftvoll, sie haben eine Ausstrahlung, die nicht nur fasziniert, sondern vor allem Respekt einflößt. Geschieht das Verdichten allerdings unbewusst, gleichen solche Persönlichkeiten Bulldozern, die sich anderen gegenüber rücksichtslos durchsetzen. Denselben Effekt kennen wir auch beim Sex, wenn wir zum Beispiel kurz vor dem Orgasmus sind und ihn geradezu herbeizwingen wollen. Was gäbe es jedoch Schöneres, als die Wellen der Lust zu reiten und das Energiefeld als Paar immer mächtiger und vibrierender werden zu lassen?
    Wenn wir sensibel und empathisch sind, ist unser Energiefeld verdünnt. Wir erleben dies als Momente von Leichtigkeit und Verspieltheit. Geschieht diese Energiebewegung des Verdünnens unbewusst, löst sie Gefühle von Verletzlichkeit und Schutzlosigkeit, ja bis hin zum Selbstverlust aus.
    Gerade im Liebesspiel kommt dem Verdünnen der Energie eine große Bedeutung zu. Verdünnen wir uns energetisch bewusst, erleben wir Phänomene von Verschmelzen und Ekstase, vonWohlbefinden bis hin zu Euphorie. Die Atembewegung des Verdichtens und Verdünnens der Energie hat natürlich mit Grenzensetzen beziehungsweise mit Grenzenauflösen zu tun. Dieses Wissen können wir nun ganz bewusst einsetzen. Wenn beide zuerst das ganze Energiefeld verdichten, um es möglichst »zum Kochen« zu bringen, um es anschließend wieder zu verdünnen, schwelgen sie in Wellen von Glück und Wonne.
    Der Atem des Fallens und Steigens
    Dies ist die Atemübung für ein geerdetes spirituelles Lieben. Genauso, wie es die alten Schöpfungsmythen vermitteln, wenn sie sagen, dass der Himmel mit der Erde Liebe macht. Zuerst geht es darum, der Atembewegung im Körper zu folgen, um sie dann über den feinstofflichen Energiekörper mit der Erde zu verbinden und dann zum Himmel aufsteigen zu lassen. Wir beginnen damit, tief in den Bauch oder die Brust hinein zu atmen. Lassen wir das Zwerchfell wirklich los, sodass der Bauch entspannt ist und der Atem hinunterfließt bis ins Genital? Atmen wir so intensiv in die Lungen, dass selbst die Lungenspitzen gefüllt werden? Mit der Zeit erweitern wir die Atembewegung in der Vorstellung hinunter zu den Füßen, zur Erde, dann hoch zum Kopf, hinauf in den Himmel. Auf der Körperebene ist es die Verbindung zwischen Beckenboden und Scheitel, wie wir sie von der inneren Flöte her kennen. Der Beckenboden verbindet uns energetisch mit den Beinen und Füßen. Wenn wir die innere Flöte energetisch über den physischen Körper hinaus verlängern, verbinden wir die Urkraft (Energie) mit dem Urlicht

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