Vom Nehmen Und Genommenwerden

Austausch empfehlen wir eine sinnlichkörperliche Massage, verbunden mit der Erweckung des Eros (wie wir sie beim herzlichen Lieben beschreiben). Vielleicht bittet der Mann seine Geliebte, für ihn zu tanzen und dabei die Hüllen fallen zu lassen. Danach kann sie zum Beispiel seine Chakren segnen. Dabei schließt der Mann die Augen, während die Frau verschiedene Pflanzenessenzen oder Duftöle nimmt, um damit jedes seiner feinstofflichen Energiezentren zu berühren. Mit jeder Berührung spricht sie einen Wunsch aus. Oder sie erzählt ihm eine erotische Geschichte, bis er nicht mehr erwarten kann, tatsächlich von ihr berührt zu werden.
    Nach der Vorbereitung beginnt sie mit der sexuellen Massage. Sie nimmt ein Gleitmittel und berührt ihn mal an der Eichel, mal am Penisschaft und mal an der Wurzel. Er atmet intensiv, um alle Empfindungen auszukosten. Manchmal kommt die Erektion, manchmal geht sie. Der Mann nimmt alle Berührungen gleichwertig wahr und erweitert so sein Empfindungsspektrum. Die Massage wird oft begleitet von Schwitzen, Stöhnen und der Lust, zu ejakulieren, was jedoch mit der Zeit nachlässt. Die Hand, mit der sie ihn stimuliert, bleibt immer in Verbindung mit dem Genital. Mit der anderen Hand berührt sie immer wieder einmal seine Beine, seinen Bauch, seine Brust, aber auch seine Lippen, um die Energie zu verteilen und ihm zu helfen, seinen ganzen Körper wahrzunehmen. Hat der Mann seine Energie einige Male vom Becken hoch ins Herz gelenkt und ist er kurz vor der Ejakulation, fragt sie ihn, ob er bereit ist, auch im Anus berührt zu werden. Vor dem Eindringen rollt sie sich einen Fingerling über den Zeigefinger, nimmt Vaseline und beginnt das Gebiet um die Rosette des Anus herum aufzuwecken. Dafür sollte sie sich viel Zeit nehmen. Dann legt sie ihren Finger still auf die Rosette und lässt ihn vom Mann einsaugen. Sind nach einer Weile die beiden Ringmuskeln des Anus entspannt, kann die Frau nun die Prostata direkt stimulieren. Am besten formt sie mit dem Finger ein Häkchen, berührt und massiert die Prostata. Diese ist deutlich spürbar, von der Größe her vergleichbar mit einer Kastanie. Der Mann kann jederzeit kommunizieren, ob sie langsamer oder schneller, sanfter oder fester massieren soll. Die Massage der Prostata schenkt ihm ganz andere Empfindungen als die Berührungen des Penis – meist sehr viel intimere, die ihn in Verbindung mit seinem innersten Wesen bringen. Darüber entwickelt er seine innere Genitalität, spürt, wie es ihn von Kopf bis Fuß durchströmt. Er erlebt die Erregung im ganzen Körper und fühlt sich orgasmisch. Auf dem Höhepunkt einer Lustwelle lässt die Frau ihren Finger im Anus ruhen und fährt mit dem Stimulieren und Massieren des Penis fort. Ist dort viel Lust aufgebaut, wendet sie sich wieder der Prostata zu. Ein Wechselspiel entsteht, durch das die beiden Lustpunkte Eichel und Prostata verbunden werden. Dadurch erlebt der Mann seine phallische Kraft, verbunden mit dem Gefühl der Hingabe. Diese Verbindung von maskuliner und femininer Energie, seiner Sexualität mit seiner Spiritualität, ist eine innere Hochzeit, die in seiner Tiefe gefeiert wird.
    Die ekstatische Reaktion für die Frau:
    Bei der ekstatischen Reaktion der Frau geht es darum, die Empfindungen der Klitoris mit dem G-Punkt zu verbinden. Als Vorbereitung auf diesen Austausch empfehlen wir ebenfalls eine sinnlich-körperliche Massage und die Erweckung des Eros, oder, was Frauen ganz besonders mögen, ein ausgedehntes Küssen. Ein erotisches Necken mit den Lippen, ein tiefer Zungenkuss, bei dem die Zunge den ganzen Mundraum erkundet. Vielleicht ist die Frau einmal sehr hingebungsvoll und lässt sich verwöhnen, um dann auch aktiv zu werden und ihren Partner tief zu küssen.
    Der Mann beginnt, seine Partnerin im Bereich des äußeren Genitals zu streicheln und zu berühren. Natürlich kann er sämtliche Massagegriffe anwenden, die sie mag. Manchmal ist eine direkte Stimulierung der Klitoris mit viel Gleitmittel angezeigt, manchmal eine indirekte, zum Beispiel über die inneren Venuslippen (Schamlippen). Auch bei ihr geht es darum, dass sie nicht zum Höhepunkt kommt. Um die Energie langsam aufzubauen, streichelt der Mann die Klitoris sanft und gleichmäßig. Die Berührungen sollten nur allmählich verändert werden. Der Mann achtet auf positive, luststeigernde Anzeichen (das