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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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Daumen und Ringfinger. Das Ausatmen geschieht durch das rechte Nasenloch, durch das wir sogleich auch wieder einatmen. Beide Nasenlöcher werden wiederum in der kurzen Atempause verschlossen. Nun beginnt der Kreis von vorne.
    Wir empfehlen, den Atemrhythmus wie folgt zu zählen: Einatmen 1, Atemstopp 4, Ausatmen 2.
    Die »Sonne-Mond-Atmung« ist eine Art meditatives Vorspiel für das Lieben.
    Schlüssel 2: Die Bewegung
    Dringe ins Wesen steter Bewegung ein.
    Du wirst den Fluss des Göttlichen erleben.
    Das Tantra der Befreiung, Sloka 59
    Bewegung ist Leben und damit das A und O für heißen Sex. Bewegung stellt, genauso wie Atmen, eine energetische Verbindung zwischen zwei Menschen her und ist darüber hinaus ein Motor für wahre Leidenschaft. Bewegung verschafft uns Zugang zu unserer Lebendigkeit und ist ein Heilmittel für körperliche Blockierungen, Hemmungen und erstarrte Gefühle. Bewegung ist ein wichtiger Schlüssel, um Energien wieder fließen zu lassen, sich zu spüren und zu entfalten. Bewegung löst Blockaden, und dann erleben wir uns wieder ganzheitlich, das heißt Körper, Geist und Seele sind durchlässig, offen, vibrierend, pulsierend. Wir strotzen vor Leben und sexueller Energie.
    Das Bindeglied zwischen den beiden Schlüsseln Atmung und Bewegung heißt Rhythmus. Ohne Rhythmus atmen und bewegen wir uns monoton. Es ist ein unbewusster Vorgang, der einen Status quo aufrechterhält, aber keine Energie freisetzt. Der eingespielte Liebesakt ist ein klarer Spiegel für sexuelles Lieben ohne Rhythmus. Sobald Atmung und Bewegung monoton und automatisch werden, spüren wir uns nicht mehr. Erst wenn wir mit unterschiedlichen Rhythmen spielen, uns mal schneller und dann wieder langsamer bewegen, entfaltet Bewegung ihre ganze Kraft. Es entstehen Nähe und Intimität. Das Begehren wird verstärkt, Gefühle und Empfindungen vertiefen sich, und die Gedanken verebben.
    Eine große Bedeutung für leidenschaftliches Lieben hat die Bewegung des Beckens. Beckenbewegungen erreichen und beeinflussen über verschiedene Muskelketten den gesamten Körper, sie laden uns energetisch auf und aktivieren unsere Sexualenergie. Das Becken ist nicht nur unsere physische Mitte, der Schwerpunkt zwischen oben und unten, es gilt für viele auch als der Ort unserer Lebenskraft, unserer Sexualität und inneren Mitte.
    Seine Beweglichkeit spiegelt unsere Lebendigkeit, unser Leben und Erleben, sie beeinflusst direkt den Körper und hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Lassen Sie einmal versuchsweise Ihr Becken kreisen, vor und zurück, nach rechts und nach links, oder in einer Achterschlaufe wie beim Bauchtanz. Suchen Sie Ihren eigenen Rhythmus und achten Sie auf Ihre Empfindungen. So spüren Sie schnell, wie energievoll, lebendig, verbunden, aufgeladen und gleichzeitig entspannt Sie sind.
    Dabei ist der Bereich des Beckenbodens für das feurige Lieben von herausragender Bedeutung. Er wird auch als »Liebesmuskel« bezeichnet und gilt als das sensibelste Stützorgan für die Frau. Er steht symbolisch für die Verbindung mit der weiblichen Urkraft, der Erde, und zeigt an, wie wir in der Welt stehen, ob wir uns getragen und sicher fühlen. Die Taoisten sprechen sogar vom Beckenboden als dem Tor zum Leben und zum Tod. Im Liebesakt spielt er eine zentrale Rolle, hat doch ein gut trainierter Beckenboden, sowohl bei Frauen als auch bei Männern, Einfluss auf die Intensität ihrer Sexualität, das Erleben von Lust und die Tiefe des Orgasmus.
    Den Beckenbodenmuskel (Musculus pubococcygeus oder PC-Muskel) müssen wir uns als eine Art handtellergroße Hängematte vorstellen, aufgespannt zwischen dem Schambein, den beiden Sitzbeinen und dem Steißbein. Ein gesunder PC-Muskel ist etwa drei Finger breit, ein schwach ausgebildeter Muskel (was oft bei Frauen der Fall ist) ist nur etwa bleistiftstark.
    Der PC-Muskel besteht aus drei Schichten und wird größtenteils vom Nervus pudendus gesteuert, der die Aktivität der Geschlechtsorgane und des Anus registriert. Durch verschiedene Nervenverbindungen, unter anderem zum Uterus (bei der Frau) und zur Prostata (beim Mann), werden beim Anspannen des PC-Muskels Hormone und Endorphine wie zum Beispiel Dopamin ausgeschüttet, was zu einer Hochstimmung führen kann. Verlangen und sexuelle Potenz werden durch einen starken PC-Muskel gesteigert. So können Erektionsschwierigkeiten durch gezielte

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