Vom Nehmen Und Genommenwerden
Entzünden Sie das Feuer, indem Sie den Penis zwischen den Händen reiben. Entdecken Sie die Stellen rechts und links neben dem Frenulum mit kleinen kreisenden Bewegungen des Daumens. Es kann sein, dass zwischendurch Fantasien auftauchen. Selbstverständlich ist das in Ordnung. Lenken Sie aber immer wieder die Aufmerksamkeit auf Ihre Empfindungen im ganzen Körper. Verteilen Sie die Energie durch Streicheln oder durch das Lenken der Aufmerksamkeit auf das GesäÃ, den Bauch, die Brust, die Oberschenkel und das Gesicht.
Das Selbstliebe-Ritual ist der effektivste Weg, Ejakulation und Orgasmus als zwei getrennte Energiephänomene zu erfahren. Um den Unterschied besser kennenzulernen, empfehlen wir, das Selbstliebe-Ritual ohne Ejakulation abzuschlieÃen.
Beim herzlichen Lieben steht das Thema Selbstliebe im Vordergrund. Selbstliebe auf der sexuellen Ebene ist ein Abenteuer. Was wollen wir wirklich? Wie können wir uns selbst all das schenken, was wir wirklich brauchen? Zweifelsohne ist die Selbstliebe ein herausfordernder Weg, gleichzeitig aber auch der stärkste Spiegel, um uns zu zeigen, inwieweit wir uns selbst wirklich lieben. Wie sehr können wir uns all das geben, um uns als sinnlich-erotische Männer und Frauen zu erleben? Wie viel Zeit schenken wir uns, wie viel Zuwendung und Zärtlichkeit können wir uns selbst geben, um eine Atmosphäre von Offenheit, Wahrhaftigkeit, Sinnlichkeit, Lust und Liebe zu erschaffen?
Teil 3
Stilles Lieben â Lieben als Meditation
In-Liebe-Sein öffnet den Raum der Stille
Eine Einstimmung oder das Vorspiel
Stilles Lieben bedeutet: sich lieben und dabei still und meditativ werden. Wenn wir die Sexualenergie mit der Stille verbinden, führt uns das weg vom Tun, hinein ins SEIN. Nicht wie wir »heià werden«, steht im stillen Lieben im Vordergrund, nicht die Erektion oder der Orgasmus, sondern die Stille selbst und das orgasmische Sein. Dank der sanften Penetration, einer speziellen Technik der Vereinigung, ist es sogar möglich, dass sich Mann und Frau jederzeit, ohne erregt zu sein, sexuell vereinigen können, um dann möglichst lange und ruhig ineinander zu verweilen.
Bisher haben wir unsere Aufmerksamkeit vor allem auf das »AuÃen« gerichtet, auf den Erwerb von Wissen über Sex, auf das Erlernen von Ekstase-Techniken und das Aufarbeiten der eigenen Biografie. Jetzt richten wir unsere Aufmerksamkeit nach innen und bereisen die Erlebnislandschaften unserer Innenwelt. Wenn wir uns auf diese Reise einlassen, werden wir erstaunt feststellen, wie ungeheuer lebendig wir sind, wenn wir still und meditativ lieben. Natürlich gibt es auch hier verschiedene Abstufungen: von der Verlangsamung des Sex bis hin zur Verbindung von Sexualität und Meditation.
Wie können wir nun diesen Raum der Stille und des Friedens betreten und ihn mit dem sexuellen Lieben verbinden? Wir öffnen ihn, indem wir zunächst das Maskuline und Feminine in uns selbst ver- einigen, um dann als Paar diese beiden polaren Energien im sanften Liebesakt miteinander erneut zu verbinden. Aus dieser »inneren Hochzeit« wird nun die Stille geboren. In ihr offenbart sich unser innerstes Wesen. Genauso, wie bereits Buddha sagte: »Das innerste Wesen aller Dinge ist ein und dasselbe: vollkommene Ruhe, unwandelbare Stille.«
Damit werden wir zu dem, was das Yin-Yang-Zeichen symbolisiert: Liebende im Einklang der Gegensätze, Liebende im harmonischen Gleichgewicht von Liebe und Bewusstsein. Wir lieben uns und sind dabei in vollkommener Ruhe, während sich die maskulinen und femininen Qualitäten vereinigen. Noch einmal zur Erinnerung: Hingabe und Liebe sind feminine Qualitäten. Sie sind jedoch nur dann kraftvoll, wenn wir uns ihrer bewusst sind. Dann aber verändert unsere Liebesfähigkeit die Welt. Bewusstsein und Präsenz sind maskuline Qualitäten. Aber erst wenn sie mit Liebe umhüllt sind, sind unsere Handlungen klar und nachhaltig. Beim stillen Lieben verbinden sich die beiden polaren Kräfte, Liebe und Bewusstsein, bleiben jedoch in ihrer Einzigartigkeit bestehen und ergänzen einander zu etwas GröÃerem, zur Stille. Einer Stille, die vor Lebendigkeit vibriert.
Damit das gelingt, müssen beide mit ihrer Mitte verbunden bleiben. Diese Mitte ist einerseits das körperliche Zentrum, andererseits die energetische, seelische Mitte, also unser innerstes Wesen. Wenn sich die Kräfte von Yin und Yang in uns
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