Vom Nehmen Und Genommenwerden

massieren, den Beckenboden anzuspannen und wieder loszulassen. Wenn sie bereit ist, nimmt sie am besten ein Gleitmittel (ohne Duftstoffe, um Irritationen der Haut zu vermeiden) und salbt den ganzen Beckenboden ein. Nun geht es darum, erotische Gefühle zu wecken und zu intensivieren. Wie fühlen sich die inneren und äußeren Venuslippen (Schamlippen) an? Wie ist es, sie zwischen Daumen und Fingerspitzen zu reiben, zu massieren, zu stimulieren? Fast alle Frauen lieben es, ihre Perle (Klitoris) zu berühren, sei es über die Haube (Kapuze) oder direkt. Wie fühlt es sich an, kleine sanfte Kreise auf oder um die Perle herum zu machen, die Haube vor- und zurückzuziehen? Es ist eine Entdeckungsreise nach neuen Empfindungen und neuen Orten der Lust. Wie ist es, die Öffnung der Vagina zu berühren, das Innere der Scheide zu erforschen, absichtslos, neugierig wie ein Kind? Fahren Sie fort, sich zu streicheln und zu massieren, lassen Sie es sich gut gehen. Wenn Sie spüren, dass die Erregung ansteigt und auf einen Höhepunkt zusteuert, hören Sie für einen Augenblick auf mit der Stimulation. Bleiben Sie mit der Aufmerksamkeit bei den Empfindungen und widerstehen Sie der Versuchung, die Spannung zu entladen. Sobald die Erregungskurve etwas abflacht, stimulieren Sie sich weiter. Vielleicht haben Sie Lust, den Göttinnen-Punkt (G-Punkt) mit einzubeziehen? Bauen Sie die Energie zusätzlich immer wieder über Atmung, Stimme und Bewegung auf. Auch bei einem zweiten Fast-Höhepunkt stoppen Sie. Erst wenn Sie sich auf der dritten Stufe der Energieskala befinden, lassen Sie völlig los und kosten Sie den Orgasmus aus. Natürlich kann es auch sein, dass Sie keine Lust auf den Höhepunkt haben. Wenn dem so ist, lenken Sie die Energie und Aufladung hinauf in ihr Herz, damit dieses gestärkt wird.
    Selbstliebe für den Mann: Auch das Selbstliebe-Ritual des Mannes ist sehr vielschichtig. Einerseits geht es darum, den Wellencharakter der Lust kennenzulernen, um mehr Lebendigkeit zu erfahren. Anderseits kann er die Tiefe der eigenen Körperempfindungen intensivieren und lernen, zwischen Ejakulation und Orgasmus zu differenzieren. Ein Orgasmus ohne Ejakulation wird als Talorgasmus bezeichnet. Um in eine sexuelle Erregung zu kommen, brauchen die meisten Männer visuelle Reize. So schauen sie zum Beispiel einer sinnlich-erotischen Frau nach oder benutzen Fantasien oder pornografische Bilder. Wenn Sie sich jedoch einen breiteren Zugang zu Ihren Empfindungen, eine Ganzkörperwahrnehmung wünschen, ist es wichtig, immer wieder in die Körperempfindungen hineinzuspüren und die Bildern loszulassen.
    Der erste Schritt ist, sich über die vier Schlüssel (Atmung, Bewegung, Stimme und Aufmerksamkeit) aufzuladen. Bleiben Sie bei einer intensiven Atmung und beginnen Sie, den Körper zu massieren. Verbinden Sie das Ausatmen mit einem Seufzer. Beginnen Sie nun mit der sexuellen Stimulation. Mithilfe eines guten Öls oder eines Gleitmittels erleben Sie die Berührungen in der Regel viel sinnlicher. Probieren Sie verschiedene Massagegriffe an Hodensack und Penis aus. Welche Berührungen kennen Sie? Welche sind neu? Verbinden Sie die Berührungen immer wieder mit Ganzkörperbewegungen. Während Ihre Hand ruhig bleibt, stoßen Sie das Becken nach vorne und nach hinten oder machen Sie Kreisbewegungen. Dies kommt dem direkten Lieben mit der Partnerin sehr nahe. Wagen Sie den Versuch und stehen Sie dazu einmal auf. Ihr Erleben wird völlig anders sein. Wie ist es, die Hoden zu nehmen und zu drücken oder den Hodensack kräftig zu dehnen und zwischen Daumen und Zeigefinger zu perlen? Welche Empfindungen entlocken Sie der Berührung am Schaft, am Frenulum (Vorhautbändchen), am Eichelrand oder an der Eichel direkt? Wie ist es, die Vorhaut vor- und zurückzuschieben oder mit der Handinnenfläche die Eichel zu »polieren«? Probieren Sie aus, wie es sich anfühlt, kurz vor dem Punkt ohne Wiederkehr einen starken Druck unterhalb der Eichel auf das Frenulum oder auf den Perineumspunkt (am Beckenboden zwischen Anus und Sex) auszuüben? Für viele ist es hilfreich, am Punkt ohne Wiederkehr die Augen zu öffnen, den Atem anzuhalten und den Beckenboden anzuspannen. Besonders wichtig ist es jedoch, die ganze Energie mithilfe der Vorstellungskraft vom Genital ins Herz zu lenken. Wie ist es, wenn Sie sich bei einer hohen Erregung den Mund oder die Nippel berühren?