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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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Bewegungsmeditation im Sitzen oder Stehen zu praktizieren. Die Grundbewegung kennen wir bereits als »Beckenwiegen« (Schlüssel 2 des feurigen Liebens). An dieser Stelle beschreiben wir die Übung im Stehen: Die Füße sind etwa hüftbreit geöffnet, die Knie sind sanft gebeugt, sodass das Becken frei schwingen kann. Wir rollen das Becken vor und zurück und verbinden die Bewegung jeweils mit dem Ein- und Ausatmen. Wenn der Körper beweglich ist und das Beckenschaukeln zulässt, entsteht dadurch eine Schlangenbewegung, die im Becken beginnt und durch die ganze Wirbelsäule bis zum Kopf verläuft. Nun nehmen wir noch ein Seufzen hinzu oder experimentieren mit Tönen, die uns einfach Spaß machen. Das ist die Grundform, die während der ganzen Chakra-Welle beibehalten wird.
    Während wir uns auf diese Art bewegen und atmen, richten wir nun die Aufmerksamkeit auf das Wurzel-Chakra aus. Durch die Kombination von intensivem Atmen, Summen, Tönen und Bewegen wird das erste Chakra belebt. Wir experimentieren mit verschiedenen Rhythmen und suchen so den passenden Schlüssel für das entsprechende Chakra. Nach rund fünf Minuten gehen wir weiter zum Hara, das wir auf die gleiche Art und Weise aufladen. Und so fahren wir fort bis zum Scheitel. Dann setzen wir uns hin, schließen die Augen und richten die ganze Aufmerksamkeit auf unser inneres Erleben. Wir genießen die Lebendigkeit in unserem Körper, beobachten in der Stille unsere Empfindungen und Gefühle, wir nehmen die unterschiedlichen Qualitäten der Chakren wahr und lassen zum Abschluss den Atem in der inneren Flöte fließen.

Ekstase – Lebens- und Liebeselixier
    Sexuelle Energie als bewusstseinserweiternder Zustand
    Menschen sehnen sich nach außergewöhnlichen, ja ekstatischen Erfahrungen – ohne sie wäre das Leben grau. Für uns beginnt Ekstase mit tiefen Glücksgefühlen und endet in mystischen, bewusstseinserweiternden Zuständen. Die einfachste Form der Ekstase erleben wir, wenn uns etwas erfreut, beispielsweise wenn wir eine Blume betrachten, in Kinderaugen schauen oder einen Sonnenaufgang genießen. Die höchste Form der Ekstase ist die Einheit der Gegensätze: das Absolute.
    Unserer Erfahrung nach entsteht Ekstase, wenn Energieaufbau (über die vier Schlüssel Atem, Bewegung, Stimme und Achtsamkeit) und Entspannung kombiniert werden. Sie setzt sich also aus einem aktiven Teil (Yang) und einem rezeptiven Teil (Yin) zusammen. Somit ist Sexualität die Möglichkeit schlechthin, Ekstase organisch, heilsam und bewusst zu erleben. Ekstase entsteht immer aus einem dynamischen Prozess, bei dem der Spannungsbogen zwischen zwei Polen genutzt wird. Das bedingt natürlich, dass wir nicht einen Pol bevorzugen und den anderen unterdrücken. Beide müssen als gleichwertige Qualitäten anerkannt werden. Somit erleben wir Ekstase auch aus der Dynamik des Zusammenspiels von Enge/Weite, Angst/Erlösung, Schuld/Gnade oder Schmerz/Lust.
    Weil alles auf dieser Erde auf dem Gesetz der Polarität beruht, hat natürlich Ekstase auch eine »Schattenseite«. Ihre Energie spült alle unbewussten und nicht integrierten Themen an die Oberfläche. Aus diesem Grund meiden viele Menschen ekstatische Erfahrungen, denn sie befürchten, nicht nur die Kontrolle zu verlieren, sondern mit ihren unerlösten psychischen Inhalten konfrontiert zu werden. Aber – ekstatische Zustände können genau dazu benutzt werden, diese Themen bewusst zu machen und zu heilen. Wer schwierige Momente nicht verdrängt, sondern sie annimmt, wird die Erfahrung machen, dass selbst Situationen, die Schmerz, Angst und Stress auslösen, einen ekstatischen Kern haben.
    Grundsätzlich kann Ekstase auf jeder Seins-Ebene – Körper, Gefühl und Verstand – erlebt werden. Neu kommt noch die geistige Ebene dazu, die Verbindung mit dem Absoluten – dem Raum jenseits der Dualität.
    Feurige Ekstase – Körper, Leidenschaft und Trieb
    Die feurige, vulkanische Ekstase ist stark mit dem Körper, mit Leidenschaft, aber auch mit dem Trieb verbunden. Wie der Poet und Maler William Blake schon sagte: Energie ist ewiges Entzücken und rührt vom Körper her. Stellvertretend für diese Qualität der Ekstase steht Dionysos, der Gott des Weins, aber auch des Wahnsinns.
    Für diese Form der Ekstase sind meist starke Reize nötig.

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