Vom Reichtum des Geistes
Bewusstsein gleich Raum ist.
Der Erleber an sich lässt sich weder verbessern noch verschlechtern. Was immer im Geist auftaucht, bestätigt nur seine Möglichkeiten. Materialistische Gedanken sind kein Zeichen dafür, dass die Meditation nichts taugt. Man betrachtet sie einfach als praktisch. Nihilistische Gedanken bedeuten auch nicht, dass man eine Wiedergeburt Nietzsches ist. Man stellt einfach fest, dass solche Gedanken möglich sind. Existenzialistische Erfahrungen bezeugen nichts, und idealistische Zustände dürfen ohne Anhaftung genossen werden. Jenseits von Hoffnung und Furcht tritt erleuchtetes Bewusstsein von selbst hervor.
Gestelztes und Gezwungenes engen die Welt ein und binden einen an Vergangenheit und Zukunft. Jeder gekünstelte Gedanke verhindert die unendlichen, selbstbefreienden Möglichkeiten des noch nicht Geschehenen.
Raum ist Wissen, das zeitlos alles umfasst und verbindet. Im uferlosen Augenblick des Erlebers zu verweilen, ermöglicht diese Erfahrung aus der eigenen Mitte heraus.
Man muss weder woanders hingehen, um Buddhas zu begegnen, noch sterben, um Reine Länder zu erleben. Was gebraucht wird, ist die Bereitschaft zu sehen, was ist. Das entfernt die Schleier der Störgefühle und Unwissenheit, und man erfährt, dass alles vor Glück schwingt und von Liebe zusammengehalten wird.
Durch Meditation erlebt man das Zeitlose, das, was hinter und zwischen den Gedanken ist. Man genießt, was der Geist alles hervorbringt und weiß. Voll Wonne wird erfahren, dass das Gewahrsein völlig bewusst sein kann, ohne sich einer Sache bewusst zu sein. Zu den vollkommenen Eigenschaften des Geistes muss weder etwas hinzugefügt noch etwas entfernt werden. Dann kommt das Glück unausweichlich.
Wenn der Geist sich als weit und furchtlos erfährt, erlebt man seine Buddhanatur.
Einsichten entstehen aus Augenblicken der Entspannung.
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Den Tiger reiten
Furchtlosigkeit heißt, sich völlig für den jetzigen Augenblick zu öffnen.
Der beste Rohstoff für eine schnelle menschliche Entwicklung war schon immer die Begeisterung. Nur sie bringt die Kraft für große Durchbrüche.
Wo höchste Freude als das Wesen der Dinge erkannt wird, hat alles Bedingte wenig Kraft. Wer im Wesen des Geistes verweilt, beobachtet voller Verwunderung, wie sich andere von vergänglichen Werten abhängig machen und den Erfolg ihres Lebens an ihrem Verbrauch messen.
Wie lebt man sinnvoll? Nach außen schädigt man möglichst wenige Wesen und bringt ihnen den größtmöglichen langfristigen Nutzen. Nach innen hält man das Gleichgewicht zwischen Mitgefühl und Weisheit, und auf geheimer Ebene verweilt man in der Erfahrung von Raum und Freude als untrennbar. Man sieht die Buddhanatur in allen Wesen und erlebt die Frische in jedem Augenblick.
Sieh alle Menschen auf der höchsten Ebene, aber erwarte nur etwas von dir selbst.
Hingabe entsteht durch Wiedererkennen: Trifft man auf etwas, das dem eigenen Wesen entspricht, wird man unweigerlich ergriffen.
Der Diamantweg bringt die höchste Sicht in den Alltag und führt zur Entfaltung aller Fähigkeiten.
Man rennt um den Küchentisch und versucht, das Glück zu fangen, erwischt es aber nie richtig. Bleibt man einfach stehen, springt es einem auf den Rücken.
Vertraue dem Glück und genieße!
»Erster Gedanke – bester Gedanke!« Ohne sich in zu viele Vorstellungen zu verfangen, macht man einfach, was »vor der Nase liegt«, und erledigt die auftauchenden Dinge der Reihe nach. Allmählich entstehen so zeitlose Freude und Kraft.
Von der Ebene der Furchtlosigkeit aus wird alles zu einem Ausdruck des unendlichen Reichtums des Raumes. Ob geboren oder gestorben wird, alles zeigt sein Spiel. Die Erfahrung der Unbegrenztheit des Geistes führt zu fürsorglicher Liebe. Also handelt man aus reifer Einsicht langfristig zum Besten der Wesen, unbeirrt von politischer Korrektheit und anderen Scheinlösungen des Zeitgeistes.
Das wichtigste Ziel in einer Beziehung ist die gemeinsame geistige Entwicklung. Man ermöglicht dem Partner, seine besten Rollen zu spielen, und stärkt sein Vertrauen in die ihm innewohnenden kostbaren Eigenschaften, bis er immer sicherer in der eigenen Kraft steht. Das wachsende Vertrauen entwickelt die Menschen ganzheitlich, und die Liebe wächst. Je mehr man sich gegenseitig beschenkt, desto
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