Vom Reichtum des Geistes
zurück nach Indien gebracht. Chöd bedeutet »Durchschneiden«, was sich auf das Entfernen aller Negativität, besonders der Ich-Anhaftung, bezieht. Diese Praxis wird in den meisten Schulen des tibetischen Buddhismus verwendet.
Machig Labdrön gilt als Inkarnation von Yeshe Tsogyal, der tibetischen Gefährtin von Padmasambhava. Sie erscheint als weibliche Weisheits-Dakini mit weißer Körperfarbe, einem Gesicht und zwei Armen. Sie wird in freudvoll tanzender Form (skt.: ardha-paryanka) auf Lotos und Mondscheibe dargestellt. Sie hat einen friedvollen Gesichtsausdruck mit einem dritten Auge in der Stirn. Mit der rechten, erhobenen Hand schlägt sie eine Doppeltrommel (skt.: damaru), deren Klang die Lehre Buddhas verbreitet. In der linken Hand hält sie eine Glocke an der Hüfte mit der Mündung aufwärts gerichtet. Der Klang dieser Glocke steht für die Raumnatur oder Leerheit aller Erscheinungen. Die Figur trägt eine Kombination aus den Juwelen- und Knochenornamenten des Freudenzustandes und ist umgeben von Weisheitsflammen.
VII. Rote Weisheit (tib.: Dorje Pamo/skt.: Vajravarahi): weibliche Buddha der letzt-endlichen höchsten Weisheit aller Buddhas, rot, tanzend. In der rechten Hand hält sie ein Haumesser, mit dem sie alles Kleinliche durchschneidet; in der linken eine Schädelschale mit dem Nektar der Befreiung. Wichtige Meditationsform in der Karma-Kagyü-Linie, Partnerin vom Buddha Höchste Freude.
VIII. Rote Weisheit in Vereinigung mit Höchster Freude
Rote Weisheit (tib.: Dorje Pamo/skt.: Vajravarahi): weibliche Buddha der letztendlichen höchsten Weisheit aller Buddhas, rot, tanzend. In der rechten Hand hält sie ein Haumesser, mit dem sie alles Kleinliche durchschneidet; in der linken eine Schädelschale mit dem Nektar der Befreiung. Partnerin vom Buddha Höchste Freude.
Höchste Freude (tib.: Khorlo Demchog/skt.: Chakrasamvara/wörtl.: »Rad der höchsten Freude«): Buddha der strahlenden und überpersönlichen Freude, welche die wahre Natur unseres Geistes ist, tiefblau, stehend, die Hände sind auf Herzenshöhe gekreuzt und halten Dorje und Glocke. Begeisternde Erscheinung, die Anhaftung umwandelt. Oft in Vereinigung mit Roter Weisheit. Wichtige Meditationsform in der Karma-Kagyü-Linie.
IX. Marpa Marpa Lotsawa war der erste tibetische Linienhalter der Kagyü-Schule. Auf seinen drei Reisen nach Indien erhielt er sehr viele Belehrungen und hat insgesamt mehr als 16 Jahre bei seinen Lehrern verbracht. Er war viele Jahre damit beschäftigt, die Texte der tantrischen Belehrungen, die er vor den muslimischen Angriffen in Indien rettete, ins Tibetische zu übersetzen, und ist daher auch als »der Übersetzer« bekannt. Von Maitripa, dem Linienhalter Sarahas, bekam er die letztendliche und vollkommene Übertragung zum Großen Siegel. Von Naropa erhielt er die Übertragung von »Höchster Freude« (Khorlo Demchog) und die »Sechs Übungen von Naropa«. Der Mehrzahl der heutigen Diamantweg-Buddhisten ähnlich, führte er äußerlich ein Leben als Laienbuddhist. Er lebte mit seiner Hauptfrau Dagmema (tib.: Nicht-Ich) und seinem Sohn auf einem Bauernhof in Südtibet, der gleichzeitig als Meditationszentrum diente, und war auf innerer und geheimer Ebene schon ein Buddha. Nahezu alle im Leben stehenden Kagyü-Laienbuddhisten folgen seinem Beispiel und gehen den Weg der Marpa-Kagyüs, während die Mönche und Nonnen dem Verhalten des späteren Gampopas folgen, dem ersten Mönch in der Übertragungslinie.
X. Rangjung Dorje (1284–1339), der dritte Karmapa
Der dritte Karmapa, Rangjung Dorje, erhielt Unterweisungen aus allen damals bestehenden buddhistischen Schulen. Er wurde der wichtigste Meister des Großen Siegels und errichtete viele Meditationszentren. Gleichzeitig baute er aus Eisenketten Hängebrücken und half so den Menschen, leicht Flüsse und Schluchten zu überqueren. Als großartiger Gelehrter verfasste er einmalige Texte und Abhandlungen. Unter anderem entwickelte er die Überlieferung der Meditationspraxis weiter und schrieb die in dem Buch »Das Große Siegel« erläuterten Mahamudra-Wünsche.
Buddhistische Zentren
Für weitere Informationen steht Ihnen ein internationales Netzwerk von über 600 Diamantweg-Zentren der Karma Kagyü Tradition unter der spirituellen Führung des 17.Karmapa Trinle Thaye Dorje, geleitet von Lama Ole Nydahl zur Verfügung. Es befinden sich mehr als 100 Gruppen im deutschsprachigen Raum. Die Adressen können über die angegebenen
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