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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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fass mich nicht an !« Ich schnappe mir meine Tasche und rase zur Tür.
    Der Junge ruft mir nach, während ich mich durch Trauben von Leuten meines Alters schiebe, Leuten, mit denen ich mich hätte anfreunden können, wenn es Paloma gelungen wäre, mich hierzubehalten.
    Ich pralle gegen Mädchen und rempele Jungen an, bis mich einer aufhält. Seine Finger umfassen meinen Arm, während er mich mustert und fragt: »Alles okay?«
    Ich wehre mich gegen seine Berührung, doch es dauert nicht lange, schon überkommt mich eine kühle Welle der Ruhe, gefolgt von einer beruhigenden Wärme, die sich wie eine Decke um mich legt. Meine Bewegungen werden langsamer, meine Gedanken werden so nebulös und schwammig, dass ich meine Flucht aufgebe. Mir fehlt jegliche Erinnerung daran, warum ich eigentlich wegwollte, da ich doch alles dafür tun würde, mich immer so sicher – so geborgen – so geliebt und so in Frieden zu fühlen.
    So zuhause in seinen Armen.
    Ich schmelze gegen seine Brust – hebe meinen Blick zu seinem. Schnappe nach Luft, als ich ein Paar eisblaue Augen sehe, in denen kaleidoskopartig goldene Flecken leuchten und mein Bild Tausende von Malen widerspiegeln.
    Der Junge aus meinem Traum.
    Der Junge, der in meinen Armen gestorben ist.
    Brüder.
    Wie der Junge es behauptet hat:
    »Keine Sorge, Bruder – ich will nur die Seele, das Herz gehört dir ganz allein. «
    Doch ich weiß, dass es nicht sein darf. Meine Erinnerung ist trügerisch. Ich kann den Dingen, die sie mir zeigt, nicht trauen.
    Ich reiße mich los, zucke unter dem plötzlichen Verlust von Wärme zusammen – der vernichtenden Kälte, die mich in dem Augenblick umgibt, in dem ich seine Berührung abschüttle.
    »Entschuldige – ich dachte nur … ich dachte, du bräuchtest …« Er sieht mich an, sein Blick voller Sorge, den Kopf
auf eine Weise geneigt, dass ihm das lange, glänzend schwarze Haar seitlich herabhängt.
    Doch ehe er zu Ende reden kann, bin ich weg. Ich rase durch den Raum, presche durch den Ausgang und steige eine steile Treppe hinauf, während ich mir selbst einrede, dass die Jungen nicht real sind oder zumindest nicht auf die Art, wie ich es mir einbilde.
    Die Halluzinationen und Träume verschmelzen miteinander. Ich muss nur dort rauskommen – muss einfach nur –
    Ich bin schon halb durch die Gasse gelaufen, als ich mir einen kurzen Halt unter der einzigen brennenden Straßenlampe gönne, wo ich mich gegen die Wand fallen lasse und um Atem ringe. Mit vornübergebeugtem Oberkörper umklammere ich unsanft meine Knie, während Wellen von Schweiß unter meinen Kleidern herabströmen und mich komplett durchnässen.
    Ich zerre an meinem Pferdeschwanz, mache ihn von der Stelle los, wo er mir am Hals klebt, und als ich die Hand wieder aufs Knie lege, fällt mein Blick auf den Stempel, den ich bisher gar nicht beachtet habe.
    Ein Kojote aus roter Tinte mit leuchtend roten Augen.
    »Die Stadt hier birgt Geheimnisse, die du dir nicht mal ansatzweise vorstellen kannst. Sie ist voller Kojoten, und Kojoten sind Gauner, die du zu überlisten lernen musst.«
    Die Erinnerung an Palomas Worte veranlasst mich, mich von der Wand abzustoßen und blind zur Straße vorzutorkeln, während die Leuchtenden auf mich zukommen und immer mehr werden, bis sie mich eingekesselt haben.
    Sie springen aus Fenstern, stürzen aus finsteren Türöffnungen, während die Krähen zu meinen Füßen herabstoßen, an ihnen picken und dabei empört krächzen. Ich stolpere
über sie und zertrete sie zu Klumpen blutiger Federn, die an meinen Schuhen kleben bleiben.
    Nur ein paar Meter Asphalt trennen mich noch von der Bushaltestelle – nur noch über eine zweispurige Straße, und ich bin frei.
    Frei von diesem Lokal namens The Rabbit Hole , dieser Gasse, dieser schrecklichen Stadt, den Leuchtenden, den Krähen und den Jungen mit den unheimlichen blauen Augen.
    Ich kann es schaffen.
    Ich muss.
    Ich habe keine Wahl.
    Auch wenn mein Gesichtsfeld immer enger und alles zu flirrenden Punkten wird.
    Auch wenn mir die Beine schlottern und mich meine Knie kaum mehr tragen können.
    Mit ausgestreckten Armen stürme ich auf die Straße und ringe darum, durch das grelle Licht zu sehen. Meine Lippen formen ein stilles Flehen: Helft mir – bitte – nur noch ein paar Schritte, und ich bin da!
    Reifen quietschen, Stimmen schreien und füllen meinen Kopf. Sie machen mich blind und lassen mich schwankend den Schatten ausweichen, die vor meinen Augen tanzen. Mein Gesichtsfeld füllt

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