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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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leuchtet mir jetzt endlich ein.
    Die Nichtwissenden sind in diesem Fall eindeutig die Glücklichen.
    Doch leider gehöre ich nicht mehr zu den Glücklichen. Jetzt, nachdem ich gesehen habe, was ich gesehen habe, und weiß, was ich weiß, kann ich der Wahrheit nicht mehr den Rücken zukehren, sosehr ich mir das auch wünsche.
    Paloma zufolge muss ich einen Weg finden, es zu akzeptieren. Andernfalls werde ich nicht nur am Grab meines Vaters sitzen, sondern bald direkt neben ihm liegen, zwei Meter unter der Erde.
    »In Marokko … auf dem Platz, dem Djemaa el Fna …« Mir dreht es den Magen um, in meinem Kopf brüllt eine Warnung, es nicht zu sagen, aus Furcht, es von ihr bestätigt zu bekommen. Trotzdem muss ich es ihr endlich erzählen. »Ich habe ihn gesehen.« Ich suche ihren Blick, um zu überprüfen, wie sie meine Worte aufnimmt, doch Paloma nickt nur auf ihre gewohnte ruhige Art und ermuntert mich weiterzureden. »Der ganze Platz war voller schrecklicher, blutiger Köpfe, die aufgespießt waren. Und der ganz vorne in der Mitte, der, der mich beim Namen gerufen hat – na ja, ich habe ihn von dem alten Schwarz-Weiß-Foto her erkannt, das ich immer im Geldbeutel bei mir trage. Es war Django. Das wusste ich, sowie ich ihn gesehen habe.«
    Meine Stimme bricht, doch Paloma bemüht sich sofort, mich zu trösten. Ihre schlanken, kühlen Finger fahren über meine Stirn, über meine Wangen und murmeln einen Strom von Worten, die ich nicht verstehe, während ich darum ringe, mich wieder in die Gewalt zu bekommen.
    »Jennika hat es erwähnt«, sagt sie, jetzt wieder mit ganz nüchterner, fester Stimme. »Sie hat mir von den Geschichten berichtet, die du ihr erzählt hast. Danach habe ich ein paar Recherchen angestellt und herausgefunden, dass der Platz, den du erwähnt hast, übersetzt Treffpunkt am Ende der Welt oder auch Versammlung der Toten heißen kann und in früheren Zeiten dazu genutzt wurde, dass sich das Volk die abgehackten Köpfe hingerichteter Verbrecher ansehen konnte, die an Spießen um den Platz herum aufgestellt waren.«
    Ich mache mich von ihr los. Sehe ihr fest in die Augen. Einerseits bin ich erleichtert über die Bestätigung, dass ich nicht verrückt bin – dass das, was ich gesehen habe, real war –, aber andererseits frage ich mich, wie man das in diesem speziellen Fall als etwas Positives betrachten kann.
    »Ich zweifle nicht daran, dass das, was du gesehen hast, ebenso real war wie die leuchtenden Gestalten und die Krähen, von denen du mir bereits erzählt hast. Dein Vater hatte ähnliche Visionen. Ich auch. Sie sind grauenhaft, ich weiß. Und wie du bereits festgestellt hast, kannst du nicht vor ihnen davonlaufen. Sie geben sich die größte Mühe, deine Aufmerksamkeit zu erringen – sie haben keine Wahl, es steht zu viel auf dem Spiel. Sie können es sich nicht leisten, jemanden zu verlieren, und zum Glück passiert das auch nicht oft. Es setzt denjenigen, der dazu auserkoren ist, die Gabe weiterzureichen, unter schweren Stress und bringt alles in eine gefährliche Lage.«
    Ich weiß nicht genau, was sie meint. Sie spricht immer so in Rätseln, und auch wenn sie manche meiner Fragen bereitwillig beantwortet, schüttelt sie meistens nur den Kopf und sagt: Zu seiner Zeit, nieta. Zu seiner Zeit.
    Doch das hindert mich nicht daran, es zu versuchen. »Du hast gesagt, die offizielle Todesursache war Enthauptung – aber was war es wirklich? Waren es die Krähen? Haben sie den Unfall verursacht – oder irgendetwas Ähnliches wie sie?«
    »Es waren weder die Krähen noch die Leuchtenden noch irgendeiner der anderen Vorboten, die sich ihm hätten offenbaren können. Es war Djangos Weigerung, ihnen zuzuhören, sie anzuerkennen und ihren Ruf zu beherzigen. Das allein ist es, was sein allzu frühes Ende herbeigeführt hat. Ob du es glaubst oder nicht, die Visionen sind unsere Verbündeten. Ihre Ankunft signalisiert uns, dass es für uns an der Zeit ist aufzuwachen, unsere Berufung zu akzeptieren und der Bestimmung zu folgen, für die wir geschaffen sind. Zuerst sind die Zeichen sporadisch, und dann, etwa um das sechzehnte Lebensjahr herum, werden sie intensiver. Es gibt nur ein kleines Zeitfenster, um zu handeln. Die Ausbildung muss
ohne große Verzögerung beginnen. Sonst …« Sie hält inne und ringt mit sich, wie viel sie preisgeben soll, ehe sie weiterspricht. »Sagen wir einfach, dass andere Mächte am Werk sind – solche, deren einziges Ziel es ist, die Suchenden zu bezwingen, damit

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