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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Registriere ein Paar zu dünn gezupfter Brauen, die sie erstaunter aussehen lassen, als sie es vermutlich je innerlich empfindet. »Woher weißt du, dass ich den Bus nehmen will?«, frage ich, da ich mir ziemlich sicher bin, dass ich es nicht erwähnt habe.
    Doch sie grinst nur und klatscht mir die Rechnung hin. Schon im Gehen wirft sie mir noch ein paar Worte über die Schulter zu. »Wenn du schlau bist, haust du ab, solange du noch kannst. Damit du nicht lebenslänglich kriegst, so wie ich.«
    Ich starre ihrem davoneilenden Rücken nach. »Ich habe mein Handy dem Barkeeper gegeben«, rufe ich. »Weißt du, wo er es hingetan hat?«
    Sie deutet mit einem Kopfnicken zu dem langen Flur hinüber und verschwindet in der Küche. Also werfe ich ein paar Scheine auf den Tisch, schnappe mir meine Tasche und gehe in die Richtung.
    Das Lokal ist groß — viel größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein riesiger, höhlenartiger Raum unter der Erde mit mehreren Korridoren, die in alle möglichen Richtungen
abzweigen und mich an einen alten Bunker von einem Filmset erinnern, auf dem Jennika mal gearbeitet hat, als ich noch klein war.
    Da ich keine Ahnung habe, wohin ich gehen muss, folge ich einfach dem Lärm, da ich mir sage, dass er mich zumindest zu irgendjemandem führen wird, der mir helfen kann. Ich erlebe eine weitere Überraschung, als ich in einen großen Raum mit einer Bühne und einer Band komme, vor der ein großer Schwarm Teenager herumtanzt.
    Teenager.
    Leute meines Alters.
    Wer hätte das gedacht?
    Sie sind sogar gekleidet wie Teenager, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wo sie einkaufen. Der einzige Laden, den ich gesehen habe, hatte nichts im Schaufenster, was auch nur im Entferntesten stylisch oder cool gewesen wäre.
    Vielleicht hat diese Stadt doch mehr zu bieten, als ich dachte? Aber deswegen werde ich jetzt nicht hierbleiben, um es zu ergründen.
    In der Hoffnung, dass der Barkeeper hier netter ist als der Typ von drüben, gehe ich in die Richtung, die sie mir angedeutet hat, und ziehe jede Menge unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich, als ich mich durch die tanzende Menge schlängele.
    Zwei dunkelhaarige Mädchen kichern und glotzen, als ich mich vorbeidränge, und murmeln etwas, was ich nicht verstehe. Aber da es nur noch zwanzig Minuten sind, bis ich dieses gottverlassene Kaff verlassen kann, ignoriere ich sie – ich kann mir keine Verzögerung leisten. Kann mir nicht den geringsten Fehler erlauben.
    Ich klopfe laut an der Tür. Einmal. Zweimal. Um irgendwie eine Reaktion zu erzielen, hebe ich erneut den Arm, bereit,
diesmal noch fester gegen die Tür zu hämmern, als diese aufspringt und ein älterer Mann mein erhobenes Handgelenk packt. »Ja?«, sagt er. Seine Augen tanzen, seine Zähne blitzen, und zumindest oberflächlich betrachtet scheint er der freundlichste Mensch zu sein, der mir bisher begegnet ist, aber irgendetwas an ihm lässt mich zurückweichen und meinen Arm aus seinem Griff winden.
    Er wartet darauf, dass ich etwas sage. Ich weiß, dass ich die Sache schnell hinter mich bringen muss, und so ringe ich mir ein paar Worte ab. »Ich möchte mein Telefon holen.«
    Er mustert mich von oben nach unten, und obwohl er nett wirkt, spüre ich, wie mir eine Gänsehaut über die Arme läuft und meine Haut unangenehm kribbeln lässt. Er zieht die Tür weiter auf und winkt mich hinein. Dann ruft er einem Typen etwas zu, der vor einer Wand aus Monitoren sitzt, die alles registrieren, was sich in und vor dem Lokal abspielt. »Sohn, die Kleine braucht ihr Handy.«
    Ich sehe mich in dem Büro um, betrachte Schreibtische, Telefone, Computer, Drucker, Stühle – eine ganz normale Einrichtung ohne irgendetwas Ominöses, aber trotzdem lässt mich etwas daran auf der Hut sein.
    Der junge Mann greift in Richtung Wand und reißt unsanft am Stecker. Sein glänzend schwarzes Haar schimmert auffällig unter der Leuchtröhre. Als er sich mit meinem Telefon und dem Ladegerät in der Hand umdreht, bin ich wie erstarrt. Kann nichts sagen. Kann ihm nur unverwandt in die Augen starren.
    Kalt. Grausam. Eisblaue Augen mit strahlenden, goldenen Flecken, die nicht reflektieren.
    Augen, von denen ich geträumt habe.
    »Ist das deins?« Seine Stimme klingt locker, kokett, voller übertriebenem Selbstbewusstsein — die Stimme eines Jungen,
der es gewohnt ist, dass es den Mädchen in seiner Gegenwart die Sprache verschlägt.
    Eine Stimme, die mich kürzlich vor einem Schnapsladen um Feuer gebeten hat.
    Meine

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