Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen
Verständnis für ihn haben oder nicht. Er wird nicht durch unser Verständnis anstrengend für uns, sondern er ist es bereits vorher. Er wird durch unser Verständnis auch nicht noch anstrengender für uns. Sondern: Durch unser Verständnis entwickeln wir selbst keine negativen Emotionen gegenüber dem anderen. So bleiben wir respektvoll und wertschätzend und pflegen damit die Beziehungsebene. Dadurch haben Sie nur ein Problem statt eines Konflikts, Ihr Verstand steht Ihnen vollständig zur Verfügung, weil ihn keine negativen Emotionen blockieren, und Sie sind voll handlungsfähig. Sie können in diesem Zustand weitaus besser für sich sorgen, als Sie es im Ärger tun können. Selbstverständlich suchen wir in vielen Fällen das Gespräch mit dem anderen. In dieser Grundhaltung gelingt es Ihnen viel erfolgreicher, Ihre eigenen Belange zu vermitteln, und Sie haben weitaus bessere Chancen, dafür zu sorgen, dass Sie auf keinen Fall auf der Strecke bleiben.
Vom Versuch, andere zu ändern
Wie viele Gedanken und wie viel Lebensenergie verschwenden wir bei dem Versuch, andere zu verändern. Wir belehren sie, wir korrigieren sie, wir wollen sie zur Einsicht bewegen und sie so hinbiegen,wie es für uns richtig oder angenehm ist. Gelingt uns das nicht, sind wir gekränkt und frustriert. Wir verbrauchen dann viel Kraft, um mit unserem Frust und dem angespannten Verhältnis zum anderen umzugehen. Es ist unsere wertvolle Lebenskraft, die wir hierbei verschwenden und die uns an anderer Stelle fehlt. Wir könnten diese Energie viel sinnvoller in unsere eigene Entwicklung investieren, auf dem Weg zu einem gesunden, erfolgreichen, selbstbestimmten und erfüllten Leben.
Aber warum erkennen wir das nicht und versuchen immer, den anderen zu ändern?
Ganz einfach: Bei einem anderen Menschen erkennen wir seine Schwächen viel besser als bei uns selbst. Wir erkennen deutlich, wo er sich selbst etwas vormacht und sich damit selbst im Wege steht. Wir wollen ihm gern helfen. Und das nicht ganz uneigennützig, denn meist hätten wir selbst auch ein schöneres oder leichteres Leben, wenn der andere unsere Tipps annehmen und umsetzen würde. Nur leider will der andere in der Regel unsere wertvollen Ratschläge nicht hören. Er sieht bei sich selbst keinen Handlungsbedarf. Im Gegensatz dazu sieht er viel mehr, was an uns nicht so recht passt, und möchte umgekehrt auch uns helfen.
Tatsache ist: Um unsere eigenen Schwächen erkennen zu können, brauchen wir einen anderen Menschen, der uns den Spiegel vorhält, indem er uns beschreibt, was er an uns wahrnimmt. Das gilt übrigens auch für unsere Stärken.
Stärken bewusst machen – Schwächen annehmen
Um uns selbst entwickeln zu können, brauchen wir die Rückmeldung der anderen, sowohl die positive als auch die kritische. Doch die meisten Menschen tun sich damit schwer. Sie nehmen ihre Stärken als selbstverständlich hin, und jede Kritik nagt an ihrem Selbstwert. Jeder will gut sein, so wie er ist. Doch je besser wir uns unserer Stärkenbewusst sind, desto leichter fällt es uns, auch unsere Schwächen anzunehmen und dazuzulernen. So gesehen ist es für uns wichtig, dass wir unsere Stärken kennen und sie uns von anderen immer wieder bestätigen lassen. Erst wenn sie uns wirklich bewusst sind, können wir uns »schmerzfrei« auch mit unseren Schwächen auseinandersetzen. Für ein konstruktives Konfliktmanagement kommen wir an der Arbeit an unseren eigenen Schwächen nicht vorbei.
Der Weg zur Weisheit
Jeder von uns hat bis zu seinem Lebensende die Möglichkeit, persönlich weiter zu wachsen, reifer zu werden, runder in seiner Persönlichkeit. Als Fernziel wartet die Weisheit des Alters auf uns. Der Einsatz lohnt sich doppelt. Nicht nur, dass wir selbst zunehmend erfüllt und glücklich leben. Auch unser Umfeld wird uns dafür sehr schätzen und unsere Nähe genießen. Wir können für andere wertvolle Gesprächspartner sein, aber auch Vorbild und Mutmacher.
Übung
Tragen Sie gedanklich die wichtigsten Menschen zusammen, bei denen Sie sich wünschten, dass sie sich ändern würden. Malen Sie sich aus, wie Ihr Leben dadurch leichter und schöner würde. Setzen Sie sich anschließend mit der Erkenntnis auseinander, dass das eine schöne Illusion ist. Nehmen Sie mit aller Entschiedenheit Abschied davon.
Überlegen Sie, wie Sie denken und fühlen müssten, damit ein besseres Auskommen mit diesen Menschen für Sie möglich wird. Beginnen Sie, mit neuem Verhalten zu
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