Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen
Konsequenzen, die das für Sie hat.
Die Haltung: sachlich, greifbar und konkret
Beschreiben Sie die Konsequenzen, die diese Situation für Sie hat, so, dass ein anderer sie nachvollziehen kann. Auch hier bleiben Sie völlig sachlich und unemotional. Manchmal hat eine Streitsituation keine konkreten Konsequenzen für uns. In einem solchen Fall lassen Sie diesen Punkt einfach aus.
Irene: »Das führt bei mir fast immer dazu, dass ich mich auch aufrege, mich ärgere und schlechte Laune bekomme.«
4. Sagen Sie, welche Gefühle und Gedanken die Situation bei Ihnen auslöst und was Ihr Bedürfnis ist.
Die Haltung: subjektiv
Endlich ist es so weit. Jetzt können Sie aufzeigen, wie Sie denken und fühlen. Zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner etwas aus Ihrer kleinen Welt! Vorsicht: Nutzen Sie unbedingt die Klärungssprache und unterlassen Sie alle Du-Botschaften und jede Anklage.
Statt wie bisher: Ich bin …, weil du … – z. B. »Ich bin ärgerlich, weil du zu spät kommst«, sagen Sie besser: Ich bin …, weil mir wichtig ist …, z. B. »Ich bin ärgerlich, weil mir Pünktlichkeit einfach wichtig ist.«
Irene: »Ich kann deinen Ärger meistens gut nachvollziehen. Gleichzeitig ist es für mich so, dass ich ganz gut mit ihm klarkomme. Er ist für mich nicht der perfekte Chef, aber ich kann gut mit ihm arbeiten. Ich bin mit der Situation unzufrieden, weil mir der Spaß an der Arbeit und meine gute Laune einfach wichtig sind. Kannst du das verstehen?«
Machen Sie nun eine Redepause und holen Sie eine erste Reaktion Ihres Gesprächspartners ein. Schweigen Sie einfach und blicken Sie Ihr Gegenüber fragend und interessiert an. Geben Sie ihm Zeit, eine Reaktion zu zeigen. Halten Sie dabei ruhig auch ein längeres Schweigen aus. An der ersten Reaktion des anderen erkennen Sie, wie Ihre Worte bei ihmangekommen sind. Entschuldigt er sich und zeigt Verständnis für Ihre Empfindung, haben Sie einen Volltreffer gelandet. Es ist Ihnen dann gelungen, Ihre Störung so anzusprechen, dass sich der andere nicht angegriffen gefühlt hat. Zeigt sich Ihr Gegenüber uneinsichtig, indem er sich rechtfertigt, verteidigt oder einen Gegenangriff startet, nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ihre Botschaft als Angriff empfangen wurde und offensichtlich beim anderen doch das Überlebensprogramm gestartet wurde. In diesem Fall gilt es, gezielt nachzubessern. Nehmen Sie dabei großzügig die Schuld für ein mögliches Missverständnis auf sich. Das beruhigt die Emotionen Ihres Gesprächspartners.
Irene: »Sabine, ich habe den Eindruck, ich habe das nicht gut rübergebracht. Ich wollte dich nicht angreifen. Mir war einfach wichtig, die Situation mal mit dir zusammen zu besprechen und zu sehen, ob wir da nicht eine Lösung finden. Was meinst du?«
Nun haben Sie das Gespräch gut eingefädelt und auf eine konstruktive Schiene gesetzt. Ihr Gesprächspartner weiß jetzt, was Sie stört. Grundsätzlich ist es übergriffig, wenn wir einem anderen vorschreiben, wie er zu sein hat und was er unterlassen soll. Deshalb ist es nun wichtig, dass Sie seinen Handlungsfreiraum nicht unnötig einschränken. Machen Sie ihm keine Vorschriften, was er nun zu tun hat. Es reicht aus, wenn Sie Ihr Anliegen darstellen. Damit geben Sie dem anderen die faire Chance, Ihr Problem überhaupt zu erkennen. Wie er nun weiter damit umgeht, ist seine Sache. Sie sind nicht befugt, ihm Anweisungen zu geben. In vielen Fällen wird er nun handeln oder eigene Vorschläge zur Lösung machen. Lassen Sie ihm diesen Vortritt. Danach und wenn von ihm nichts kommt, geben Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche kund.
5. Sagen Sie, was Sie brauchen oder sich an Veränderung wünschen.
Die Haltung: zukunfts- und lösungsorientiert
Greifen Sie die Lösungsansätze des anderen auf, wenn sie Ihren Vorstellungen entsprechen, und bestätigen Sie diese. Falls Sie andereVorstellungen haben, formulieren Sie diese in Form eines Wunsches. Der andere bekommt dadurch von Ihnen keine Vorschriften und wird in seinem Freiraum nicht eingeschränkt.
Irene: »Ich würde mir wünschen, dass ich von dem Ärger mit dem Chef am besten gar nichts mitbekomme. Dann müsste ich mich nicht aufregen und ärgern und hätte weiterhin gute Laune.«
6. Beenden Sie das Gespräch positiv.
Die Haltung: wertschätzend
Bedanken Sie sich abschließend beim anderen für das Gespräch und seine Bereitschaft, auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.
Erinnern Sie sich an
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