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Von ängstlichen Drachen, halben Mänteln und zahmen Wölfen - die schönsten Heiligenlegenden neu erzählt

Von ängstlichen Drachen, halben Mänteln und zahmen Wölfen - die schönsten Heiligenlegenden neu erzählt

Titel: Von ängstlichen Drachen, halben Mänteln und zahmen Wölfen - die schönsten Heiligenlegenden neu erzählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patmos
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verstehen. Dann streckten die Krebse und die Seepferdchen den Kopf aus dem Wasser und am Ende sogar die Fische. Sie alle hörten der Predigt des Antonius andächtig zu. Als er fertig war, meinte Antonius so etwas wie einen „Flossenapplaus“ zu hören. Endlich war seine Wut verraucht. Er fuhr sich über die zerstrubbelten Haare, setzte sich in den Sand und streichelte die Katzen. „Doch noch ein guter Tag“, dachte er, „und jetzt wissen sogar die Fische, dass Jesus sie liebt!“
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    Namenstag:
    13. Juni

Florian ist Feuer und Flamme
    Florian lebte vor langer Zeit mit seinen Eltern in der Nähe von Wien. Er hatte viele Freunde, mit denen er den ganzen Tag auf der Gasse spielte. Und auch die Erwachsenen hatten ihn gern, weil er immer so fröhlich war. Er sah schon so lustig aus mit seinem roten Haarschopf und den vielen Sommersprossen auf der Nase. Außerdem half er gerne aus, wenn es etwas zu tun gab: Das Heu einholen oder Ziegen hüten, Schafe melken oder Teppichweben – irgendwie hatte er so geschickte Hände, dass man ihn für alles anstellen konnte.
    Feuer fand Florian schon immer ganz spannend. Als Kind saß er oft vor dem Ofen und starrte in die Flammen. „Als ob sie lebendig wären!“, dachte er, und schaute zu, wie sie ihren seltsamen Feuertanz aufführten. „Oder wie Zungen, die mir was erzählen“, überlegte er weiter. „Es knistert und knackt und zischt auch so, als ob sie ihre eigene Sprache hätten.“
    „Flooooorian“, rief seine Mutter eines Tages. Florian saß im Hof und bastelte gerade an einem Stück Holz herum, das einmal sein Schwert werden sollte. Deshalb hatte er auch eigentlich überhaupt keine Lust, jetzt damit aufzuhören. Und er wusste genau: Wenn seine Mutter so rief, bedeutete es genau das! „Flooooorian!“, rief sie noch einmal, „sitzt du auf deinen Ohren?“
    „Entschuldige, Mama, ich habe dich erst beim zweiten Mal gehört!“, sagte Florian mit unschuldigem Blick, als seine Mutter schließlich vor ihm stand. „Du Lausebengel“, drohte sie ihm lächelnd mit dem Finger. Irgendwie konnte sie ihm nicht böse sein. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragte sie Florian. „Muss ich ja sagen?“, fragte er. Da lachte seine Mutter laut auf. „Ja, du musst“, antwortete sie. „Ich muss nämlich auch – ins Dorf, um schnell noch die Uniform deines Vaters bei der Schneiderin abzuholen. Er braucht sie heute Abend zum Dienst.“ Florians Vater arbeitete für den römischen Kaiser und für seine Armee und genau das wollte Florian auch einmal tun, wenn er groß war! Seine Mutter riss ihn aus seinen Träumen von Uniformen und Rüstungen: „Kannst du bitte so lange auf Lucius aufpassen?“
    Lucius war Florians kleiner Bruder – und so was von langweilig! Den ganzen Tag schlief er nur und dann brüllte er. Und dann das Ganze in umgekehrter Reihenfolge. „Schläft er denn oder brüllt er gerade?“, frage Florian seine Mutter. „Er schläft, und wenn du ihn nicht wieder ärgerst und piekst und anpustet, tut er das auch, bis ich zurück bin“, sagte sie und strich Florian durch die Haare. „Na gut, ich bleib einfach hier und sperre die Ohren auf. Wenn er schreit, kann das sowieso kein Mensch überhören.“ „Aber nicht so wie eben, als ich dich gerufen habe“, mahnte ihn seine Mutter. „Drin steht ein bisschen Brei. Wenner aufwacht, gibt ihm doch ein paar Löffel voll davon.“ „Ich bin doch kein Mädchen, das kleine Kinder füttert!“ Florian war empört. „Aber du willst, dass er aufhört zu schreien, oder?“, fragte seine Mutter mit einem hämischen Grinsen. „Schon gut“, gab sich Florian geschlagen. Dann sprang er auf, hielt sein noch ziemlich unfertiges Holzschwert feierlich vor die Brust und rief: „Im Namen des römischen Kaisers gelobe ich feierlich, auf meinen Bruder aufzupassen!“ „So ist recht“, schmunzelte seine Mutter. „Ich bin dann mal weg. Bis gleich!“ Und damit verschwand sie um die Hofecke.
    Florian setzte sich wieder hin und bearbeitete sein Holzschwert mit dem Messer. Und nach zwei Minuten hatte er alles um sich herum vergessen. Im Kopf war er bei der letztenSchlacht der römischen Armee, von der sein Vater ihm erzählt hatte. „Wenn ich erst mal groß bin, werde ich Statthalter! Dann muss jeder tun, was ich will!“, dacht er gerade, als irgendetwas ihn davon ablenkte, wie toll er aussehen würde auf dem Thron, auf dem ein Statthalter saß. Da war ein Zischen und ein Knistern, ein Fauchen und ein Knacken, das er irgendwoher

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