Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
halben Parks, wissen Sie noch? Ich darf hier oben sein.« Er lächelte wölfisch.
Denk daran, er ist der Teufel, den wir kennen , ermahnte Ethan sich selbst. Erschieß ihn nicht.
»Wobei mir wieder einfällt«, fuhr Ray fort, »Sie besitzen zwanzig Prozent vom Park. Ich gebe Ihnen eine halbe Million dafür.« Sein Blick richtete sich an Ethan vorbei auf Weaver, die gerade das Dach betrat, und sein Lächeln verschwand. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, Sie sollten sie loswerden.«
» Du gibst mir deinen Anteil am Park, du Drecksack«, erwiderte Ethan. »Und dann verschwindest du. Ich weiß, dass du draußen vor Delphas Wohnwagen standest, während sie umgebracht wurde; ich weiß, dass du Dämonen auf Gus gehetzt hast, und ich weiß, dass du einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hast, was zeigt, wie blöd du bist.«
»Hör mal, du Armleuchter«, kreischte Ray, »ich bin der Bürgermeister von Parkersburg, und mir gehört der halbe Park, und so hast du nicht mit mir zu reden.« Er tat drohend einen Schritt vorwärts, und im nächsten Augenblick ging das D-Gewehr mit einem dumpfen Plopp los, und Ray taumelte zurück, getroffen von einer Dämonenkugel, die in die linke Seite seines Mantels fuhr. Ethan bewegte sich rasch vorwärts und beförderte ihn mit einem gezielten Sprung zu Boden. Er pflückte die Kugel aus dem Mantel und klappte den Mantel zurück. Da wurde sichtbar, dass die Kugel von einem Lederhalfter mit einer riesengroßen Pistole darin gestoppt worden war. Ethan riss die Pistole heraus und reichte sie an Weaver weiter.
»Na, haben wir was zu kompensieren, Ray?«, fragte Weaver und wog das schwere Schießeisen in der Hand. »Kaliber fünfzig? Sind Sie verrückt?«
Ray versuchte, sich aufzurichten, aber Ethan stieß ihn zurück und drückte ihn zu Boden, zog ihm einen eisernen Schlüsselring aus einer Innentasche und schob ihn in eine seiner eigenen Taschen.
Ray kam fluchend auf die Füße. »Sie sind doch die Verrückte. Sie haben hier letzte Nacht eine Nighthawk landen lassen, oder? Sie sind von der Regierung, na und? Dies hier ist Privatgrund. Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?«
»Ich brauche keinen Durchsuchungsbeschluss«, erwiderte Weaver ruhig, schob Rays Pistole in ihre Weste und lud dann die leere Kammer ihres D-Gewehrs nach. »Ich begleite Ethan. Schließlich ist das hier sein Turm. Und Sie haben uns angegriffen.«
»Gib mir meine Pistole und meine Schlüssel zurück«, schnarrte Ray Ethan an, »und schmeiß diese Kuh endlich raus!«
»Ich könnte dich hier vom Turm hinabwerfen«, entgegnete Ethan und dachte einen Augenblick lang ernsthaft daran. »Schließlich hast du in letzter Zeit an schweren Depressionen gelitten. Das haben wir alle bemerkt.«
Weaver stieß einen Laut der Ungeduld aus. »Wirf ihn einfach vom Dach. Keiner wird sich darüber beschweren.« Sie zog Rays Pistole wieder heraus und zielte damit auf ihn. »Oder lass mich ihn erschießen. Nie lässt du mich jemanden erschießen. Wir könnten es als Selbstmord deklarieren, schließlich ist es seine eigene Pistole.« Ethan hörte an ihrer Stimme, dass sie es ernst meinte.
An Rays Stirn pulsierte eine Ader. »Ich bin der Bürgermeister . Mir gehört die Hälfte des Parks …«
»Und ich habe hundert Prozent von Ihrer Pistole«, sagte Weaver heiter.
»Verfluchtes Biest«, stieß Ray hervor und rannte zur Treppe.
Ethan folgte ihm hinunter, während Weaver seinen Rücken deckte.
Vor dem nächsten Treppenabsatz blieb Ray stehen und starrte Turas Urne an, die auf dem sechseckigen Tisch stand. »Was ist das?«
»Raus hier«, befahl Ethan kurz. »Du hast hier nichts mehr zu suchen.«
Ray glotzte ihn wütend an. »Wir sind noch nicht fertig miteinander. So behandelst du ungestraft keinen Brannigan.«
»Was Besseres fällt Ihnen nicht ein?«, fragte Weaver. »Hat Ihnen selbst der Pakt mit dem Teufel nicht mehr Witz und Mut eingebracht?«
Ray biss die Zähne zusammen und verschwand über die Treppe. Ethan ging hinüber zu einem der kleinen Fensterchen und blickte aufmerksam hinaus. Eine Minute später erschien unten Ray, hochrot im Gesicht vor Wut, und ruderte in dem Boot über den See davon.
»Woher wusstest du, dass die Dämonenkugel von seinem Schießeisen aufgefangen wird?«, wandte sich Ethan an Weaver.
»Wusste ich nicht«, antwortete sie, während sie Rays Pistole bewundernd betrachtete. »Ich mag’s einfach nicht, wenn Kerle mich nicht ernst nehmen.«
»Gut zu wissen.«
»Na gut, ich hab die Beherrschung
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