Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
spitzbübisches Kleinkindglitzern in den grünen Augen, und ein grünes Malachit-Kaninchen in den Patschhändchen.
Mab stockte der Atem, aber Frankie stieß sein raues Gurren aus, und das Kleinkind lachte glucksend.
»Tja«, sagte Glenda, die offensichtlich Mabs Gesichtsausdruck richtig interpretierte. »Mädchen oder Junge?«
»Mädchen«, antwortete Mab schwächlich, und das Kind wackelte davon, durch die Tür und hinaus auf das Kopfsteinpflaster. Immer noch glucksend.
Ein glückliches kleines Mädchen mit einem Malachit-Kaninchen, das Böses abwehrte, ein Geschenk ihrer hellsichtigen Tante Delpha.
Mab sah ihr nach, bis sie außer Sicht war, und ihr Verstand bemühte sich, diesen Gedanken zu fassen. Baby. Sie würde ein Baby bekommen. Ein Baby. Ein Baby.
»Und wer ist der Vater?«, erkundigte sich Glenda.
» Fun . O Gott . Mein Kind hat einen Dämon als Vater.« Mab setzte sich, noch immer wie betäubt von der Vorstellung, dass sie ein Kind bekommen würde, noch dazu ein Kind, das zum Teil ein Dämon war. »Das darf doch wohl nicht wahr sein.«
Cindy stellte einen Becher Tee vor sie hin. »Pfefferminztee. Kein Koffein. Keine Drachen.«
Mab blickte den Becher an. »Ich war gestern Abend ziemlich blau. Und Ethan gab mir dieses Zeug zu trinken, was mich alles rauskotzen ließ. Dadurch könnte das Baby Schaden ge…«
»Hat sie geschädigt ausgesehen?«, fragte Glenda.
»Nein, aber …«
»Dann also zurück zu unserem aktuellen Problem«, schnitt Glenda ihr das Wort ab und wandte sich Cindy zu. »Vielleicht solltest du es mit Meditation …«
»Hey« , rief Mab, »ich bin schwanger . Ich werde ein Baby bekommen.«
»Erst in neun Monaten«, erwiderte Glenda. »Cindy aber hat jetzt und hier mit Drachen zu kämpfen. Reiß dich zusammen.« Sie lächelte Cindy an. »Also, Mab wird zum Wachturm gehen und nach den Büchern suchen, und … dann sehen wir weiter. Gleich nachdem sie mit dem Wahrsagen heute Nachmittag fertig ist.«
»Wahrsagen?«, stieß Mab hervor. »Ach, verdammt, das Orakelzelt. Hab ich ganz vergessen.« Na ja, kein Wunder, mit dem Baby und so .
»Und nachdem du Eiscreme verkauft hast«, fuhr Glenda an Cindy gewandt fort. »Schließlich ist das hier auch noch ein Vergnügungspark. Also, an die Arbeit, alle beide.« Sie warf einen Blick auf die Eiskarte. »Ich will etwas nach dem Motto: Ich wäre fast gestorben, und jetzt bin ich frei . Was hast du in dieser Richtung?«
»Schokolade«, erwiderte Cindy und machte sich daran, ihr ein Frühstück zuzubereiten.
»War das wirklich wahr, was ich da gesehen habe?«, fragte Mab Glenda. »Das kleine Mädchen?«
»Schwer zu sagen«, meinte Glenda. »Vielleicht ist es auch nur das, was du dir wünschst.«
»Na klar, weil ich ja der ausgesprochen mütterliche Typ bin«, erwiderte Mab, nahm ihren Teebecher und marschierte durch die Tür hinaus, ihren Raben auf der Schulter und ein Baby an Bord.
»Tja«, sagte sie zu Frankie, als sie auf dem Hauptweg angekommen waren. »Hast du dich schon mal als Babysitter betätigt?«
Sie blickte ihm direkt ins Auge. Er schien nicht gerade begeistert.
»Na, du wirst es schon lernen«, meinte sie und machte sich auf den Weg zur Orakelbude.
Kapitel 17
Als Ethan und Weaver im Turm angelangt waren, stiegen sie bis zur Restaurantebene hinauf, wo Ethan innehielt. Das kleine Türchen in der Zugbrücke stand offen. Als er hindurchblickte, sah er, dass eines der Ruderboote draußen angebunden war.
Er zog sein Schießeisen und stieg vor Weaver zum obersten Raum des Turms hinauf. Er spürte keine Dämonen in der Nähe, doch das beruhigte ihn nicht. Er blickte zu der Falltür am oberen Ende der Stufen hinauf, durch die man zum Dach mit den Zinnen gelangte, und sah, dass sie ebenfalls offen stand. Er stellte Turas Urne auf dem sechseckigen Tisch ab, bedeutete Weaver, ihm Deckung zu geben, und schlich dann hinauf, die Pistole schussbereit.
Als er den Kopf über die Schwelle schob, entdeckte er Ray Brannigan, der eine Zigarre rauchte und auf Dreamland hinabblickte wie der König auf sein Reich.
Ray fuhr herum und schob seine Hand reaktionsschnell in seinen teuren Mantel, als er Ethan auf das Dach hinaustreten hörte. Als er erkannte, dass Ethan ihm beim Ziehen der Waffe zuvorgekommen war, erstarrte er und streckte dann beide Hände in die Höhe.
Aus irgendeinem Grunde konnte Ethan, seit er wieder eine Zukunft hatte, Ray noch weniger ausstehen. Er hob seine Pistole höher.
»He, ich bin’s nur«, rief Ray. »Besitzer des
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