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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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da?«
    »Herausfinden, was Sie gesucht haben«, antwortete er, ohne von den Papieren aufzusehen. »Offensichtlich sind Sie so rein wie frisch gefallener Schnee.«
    »Rein?«, wiederholte Mab verwundert.
    »Ich kann hierin nichts anderes entdecken als Recherchen für die Restaurierung des Parks.«
    »Weil ich den Park restauriert habe«, erwiderte Mab verwirrt. »Was haben Sie denn gedacht, was ich getan habe?«
    »Wir wussten es nicht.« Oliver legte die Papiere ordentlich wieder in ihre Sammelmappe – ordentlicher, als sie selbst sie darin verstaut hatte – und klappte sie zu, dann sah er sie an. Sein Blick war sehr direkt und ohne die dicken Brillengläser ein wenig beunruhigend. Sie sah seine Wangenknochen jetzt deutlich. Schön geformte Wangenknochen. »Sie sind Ray Brannigans Nichte, und Sie haben eine starke Francium-Ausstrahlung. Deswegen habe ich Sie beobachtet.«
    »Das ist ja unheimlich.« Mab nippte an ihrem Tee. Als er in ihrem Magen angekommen war, sagte der: Hallo? , aber sie saß ganz still, bis der Drang, den Tee wieder von sich zu geben, vergangen war.
    »Morgendliche Übelkeit«, erkundigte Oliver sich.
    »Kann denn hier niemand ein Geheimnis bei sich behalten?«, beschwerte Mab sich und stellte ärgerlich die Tasse ab. »Wer hat Ihnen das verraten?«
    Er hob seine Jacke auf, griff in die Tasche und reichte Mab dann seine Brille. Sie nahm sie und setzte sie auf, nicht ganz sicher, was er von ihr erwartete. Durch die Brille sah die Welt seltsam aus, ein wenig verschwommen, aber nicht wirklich überraschend, bis sie die Hand hob, um sie abzunehmen.
    Ihre Hand war von einem blauen Glühen umgeben.
    »Ach«, stieß sie hervor.
    »Sie macht Francium sichtbar«, erklärte Oliver.
    Mab blickte hinunter auf ihren Bauch. Da entdeckte sie einen winzigen, grün leuchtenden Punkt, kaum sichtbar, aber er war eindeutig da.
    Sie nahm die Brille ab und reichte sie ihm zurück.
    »Das macht mir Angst«, gestand sie.
    »Wovor denn?«
    »Davor, was dieses Baby ist. Was ich bin.« Es war so eine große Erleichterung, das einmal jemandem zu sagen, dass sie aufseufzte.
    »Sie sind ein Mensch«, erwiderte Oliver. »Sie haben nur ein paar mutierte Gene.«
    »Mutiert«, stöhnte Mab. »So was wie Akte-X-Mutanten?«
    »Na ja, es ist allgemein bekannt, dass ein Fötus durch Strahlen oder Umwelteinflüsse verändert werden kann«, stellte Oliver fest, und es klang wie eine Science-Fiction-Dokumentation. »Bei Ihrer Empfängnis war Ihre Mutter, wie sie mehrfach angegeben hatte, von einem Dämon besessen. Und dadurch wurden Sie einer Francium-Strahlung ausgesetzt. Desgleichen Ihr Baby, da der Mann, der es zeugte, währenddessen von einem Dämon besessen war.«
    Suffkopf Dave. »O Gott«, stöhnte Mab und hielt sich an ihrer Tasse fest.
    »Aber trotzdem ein Menschenbaby, von zwei Menschen geschaffen«, fuhr Oliver fort. »Machen Sie sich keine Sorgen. Sie wird wie Sie. Einfach ein wenig anders.«
    »Ich will nicht anders sein«, entgegnete Mab mit zugeschnürter Kehle. »Und ich will nicht, dass sie anders wird …«
    »Warum denn nicht?«, fragte Oliver. »Warum würden Sie lieber wie jedermann sein, wenn Sie doch …«
    »Ein Dämon sein könnten?«
    »Nein, begabt«, korrigierte Oliver. »Ich bewundere Sie sehr, Mary Alice. Sie haben wunderschöne Arbeit in Ihrem Leben gemacht, Dinge gerettet, die sonst für immer verloren wären. Denken Sie nur, wozu Ihr Sohn vielleicht fähig sein wird.«
    »Tochter«, berichtigte Mab. »Delphie.«
    Er nickte. »Lassen Sie uns zum Dream Cream gehen, frühstücken. Delphie braucht Waffeln.«
    Mab musste zu ihrer eigenen Überraschung lachen, und sie holte ihren Mantel, während Oliver nachsah, ob Herd und Kaffeeautomat ausgeschaltet waren, und ihr dann hinausfolgte; Frankie flog voraus und ließ sich begeistert von Aufwärtswinden tragen. »Sie haben mich also beschattet. Und warum?«, wollte sie wissen, während sie dem Hauptweg zustrebten, und er erwiderte: »Hauptsächlich, damit Weaver Sie nicht über den Haufen ballert.« Und wieder musste sie lachen und war glücklich, dass sie lebte.
    Ethan wachte in einem komfortablen Bett und mit Weaver in seinen Armen auf. Das allein war schon aufregend genug. Dann erinnerte er sich daran, dass die lebensbedrohliche Kugel fort war, und dann daran, dass Mab ein Baby bekommen würde und dass Glenda fast gestorben wäre und …
    Weaver regte sich und kuschelte sich enger an ihn.
    … und dass Weaver die ganze Nacht über in seinen Armen geschlafen

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