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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Polizei rufen.«
    »Keine Polizei.«
    »Mom, wenn noch jemand angeschossen wird …«
    »Nein.« Glenda betrachtete ihre Zigarette. »Wir brauchen einfach einen besseren Sicherheitsdienst. Tagsüber haben wir ein paar Männer dafür, aber für die nächtlichen Kontrollen brauchen wir einen Partner für Gus. Er will niemand, sagt, er kann es selbst schaffen.« Sie lächelte Ethan an. »Aber wenn er dich hätte, wäre er glücklich.«
    Ethan schloss die Augen. Er wusste, dass sie ihn brauchten, hatte es seit gestern Abend gewusst. Nun saß er in der Falle.
    »Sei doch nicht so, Ethan. Das ist doch keine schwere Aufgabe. Unser größtes Problem sind die College-Schüler. Die klettern rein und klauen den FunFun am Eingangstor. Den hätten wir aus massivem Eisen machen sollen, damit sich die kleinen Dreckskerle einen Bruch heben.«
    »Ich bin aber nicht von einem Schüler angeschossen worden.« Die Erinnerung kam langsam und bruchstückhaft zurück. Der rote Punkt, von einer Laserzielvorrichtung. Nachtsichtgerät über einer Maske. Spezialkugel aus einer Spezialwaffe. Schalldämpfer. Ein Profi. Was, zum Teufel, hatte ein Profi hier zu suchen? Dann wurde ihm klar, dass er ebenfalls ein Profi war, und er war hier.
    Glenda seufzte, als sie Rauch ausstieß, und Ethan empfand bei ihrem Anblick, so erschöpft, wie sie war, dumpfes Schuldbewusstsein. Es passte gut zu seinem dumpfen Kater, und so senkte er den Kopf und starrte auf seine matschig gewordenen Cornflakes und versuchte, das dumpfe Pochen zu verdrängen. Der Schlamassel in seiner Schüssel half seinem Magen auch nicht gerade, sich zu beruhigen. Schlamassel allüberall.
    Er erhob sich, schlang die Decke fester um sich und schwankte an Glenda vorbei den kurzen Gang entlang und in das Badezimmer im hinteren Ende. Der Wohnwagen war viel kleiner, als er ihn in Erinnerung hatte. Über dem Duschvorhang hingen seine khakifarbene Hose und sein schwarzer Rollkragenpullover, noch leicht feucht. Er zog sie an, wobei er mit den Ellbogen gegen die pinkfarbenen Wände stieß, und versuchte, froh zu sein, dass er wieder zu Hause war.
    Er griff nach seinen Stiefeln, öffnete die Tür und betrachtete seine Mutter. Sie wirkte so alt wie eine Million Jahre.
    Glenda zog ein letztes Mal an ihrer Zigarette, dann drückte sie sie aus. »Wir brauchen dich wirklich, Ethan.«
    Ethan gab es auf. »Ich weiß. Ich werde Gus beim Sicherheitsdienst helfen.« Und ich werde herausfinden, wer auf mich geschossen hat .
    Glenda nickte, noch immer angespannt. »Danke. Wir bezahlen dich natürlich. Wir kriegen wieder Geld rein, jetzt, wo der Park instand gesetzt ist. Halloween müsste dieses Jahr wirklich gut laufen. Wir kommen wieder auf die Beine.« Es klang, als spräche sie mehr zu sich selbst als zu Ethan.
    Er zog seine kugelsichere Weste an und prüfte seine Mark-23, die abgewandelte Spezialkampfpistole, um sicherzugehen, dass eine Kugel in der Kammer war. Eigentlich gefährlich und für Amateure nicht empfehlenswert, aber er war kein Amateur.
    »Bevor du gehst …«, begann Glenda. »Setz dich, Ethan, ich muss dir etwas sagen. Eigentlich wollte ich damit warten, bis du dich wieder eingewöhnt hast, aber die Zeit läuft uns davon, und …« Sie wirkte beunruhigt. »Bitte, setz dich einfach.«
    Ach, verdammt . Er setzte sich und wappnete sich gegen das, was kommen würde.
    »Erinnerst du dich noch, dass wir, als du noch ein kleiner Junge warst, hier immer unsere Treffen hatten? Gus und Delpha und ich und Old Fred und Hank?«
    »Ja«, antwortete Ethan. »Hat mir sehr leidgetan zu hören, dass Hank gestorben ist. Ich weiß, dass ihr euch nahestandet.«
    »Nein, eigentlich nicht«, widersprach Glenda. »Er war betrunken. So ist er gestorben. Ist mit dem Auto gegen einen Baum gefahren.« Sie blickte Ethan scharf an. »Am neunundzwanzigsten Juli.«
    Ethan richtete sich auf. Der neunundzwanzigste Juli war der Tag des Gefechts. Der neunundzwanzigste Juli war der Tag, an dem er sich die Kugel eingefangen hatte.
    »Am neunundzwanzigsten Juli ist dir etwas passiert, nicht?«, forschte Glenda.
    »Ich hab’s überlebt«, erwiderte Ethan mit rauer Stimme. »Worauf willst du hinaus?«
    Glendas Gesicht war plötzlich besorgt. »Was meinst du damit, du hast’s überlebt? Warst du in Gefahr?«
    »Wir sind droben in den Bergen angegriffen worden. Alle anderen meines Teams sind dabei draufgegangen.« Er schluckte. »Ich will nicht darüber reden.«
    Glenda holte tief Luft. »Na, dann danke ich Gott, dass Hank gegen den

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