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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Weste.«
    Sie presste ihre Hand stärker gegen seine Brust. »Sie Armer! So ein Glück, dass Sie nicht verletzt wurden.«
    »Ach was. Wenn der Schütze etwas getaugt hätte, hätte er mir zwei Kugeln zwischen die Augen verpasst, also …« Er hielt inne und bemerkte Ashleys bestürzten Blick. Muss noch an meinen Konversationskünsten arbeiten .
    »Sie sollten mit mir ins Dream Cream zum Frühstücken gehen.« Ashley neigte sich ihm zu, und ihre großen braunen Augen blickten in seine. »Cindy macht diese wunderbaren Dinger aus Waffeln und Ahornsirup-Eis, und sie …«
    »Ich muss mich im Park umsehen«, erwiderte Ethan, aber er wich nicht zurück. »Beweise finden. Den Heckenschützen aufspüren.« Er wusste kaum, was er da brabbelte.
    Ihre großen braunen Augen blinzelten ihm zu. »Sind Sie sicher?«
    »Na ja …« Die Cornflakes lagen ihm schwer im Magen, vielleicht würde ein warmes Frühstück helfen. »Ach, was soll’s.«
    »Super.« Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn in Richtung der Vorderseite des Parks.
    Ethan bemühte sich, ihre Nähe nicht zu sehr zu genießen. Er konzentrierte sich auf den Teufelsflug, den höchsten Punkt im Park, wo eine schwarze, eiffelturmartige Konstruktion stand, von der sich oben fünf Arme ausstreckten, an denen fünf zerfetzte Fallschirme hingen; das Ganze war nach all den Jahren immer noch eingezäunt und sah ziemlich übel aus. Er hätte gedacht, dass dies eines der ersten Dinge war, die restauriert werden müssten. Die über zwei Meter hohe eiserne Teufelsstatue vor dem Zaun allerdings war in makellosem Zustand, rot und tückisch schielend und hässlich wie die Sünde.
    Ashley drängte sich an ihn, fuhr mit seinem Arm über ihre Brust. »Wie lange bleiben Sie hier?«
    »Bis zu meinem Tod«, antwortete Ethan und wich ihr nicht aus.
    »Das ist gut.«
    Sie gingen an den orange angestrichenen OK-Corral-Buden vorbei – dem Schießstand, dem Saloon für Schnell-Zieher und dem Lassowurf-Stand, alle mit hölzernen Cowboys bevölkert – und kamen dann um eine Biegung herum zu der nächsten Bahn, dem Liebestunnel, ein riesiger Klumpen rosafarbenen Betons gegenüber dem Wachturm im See.
    »Damit sollten wir einmal fahren«, meinte Ashley.
    Ethan hatte aus seiner Schulzeit noch einige süße Erinnerungen an den Liebestunnel. Vielleicht konnte er ihnen ja ein paar neue hinzufügen.
    Als Nächstes schielte ihn die Wurmbahn an, die mit ihrem hässlichen roten Gesicht und den hervorquellenden Augen ein weiterer Höhepunkt des Parks war, und danach deutete die zwei Meter hohe, vollbusige, blau-grüne Meerjungfraustatue auf die »Kleine-Meerjungfrau-Kreuzfahrt«, deren Tunnel blau und türkis gestrichen und mit Flaggen aus aller Welt oder zumindest aus den zwölf Ländern der Kreuzfahrt versehen war.
    Ashley konnte der Statue durchaus das Wasser reichen.
    »Wissen Sie …«, begann Ethan, als sie an ihr vorbeigingen, aber dann fühlte er, wie sie erstarrte.
    »Was ist denn los?«
    Ashley schüttelte wild den Kopf, schauderte und bebte einige Sekunden lang, dann zog sie plötzlich ihre Hand von seinem Arm zurück und betrachtete ihn mit geneigtem Kopf von oben bis unten, sah ihm mit steinernem Blick in die Augen, und ihre Augen waren in der hellen Vormittagssonne fast schwarz.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Ethan.
    Wortlos wandte sie sich um und ging den Weg, den sie gekommen waren, zurück, als wäre Ethan gar nicht vorhanden. Ihre Hüften schwangen hin und her, und der Rock flog ihr um die langen, kräftigen Beine.
    »Na großartig«, murmelte Ethan. Er musste wirklich noch an seinen Konversationskünsten arbeiten.
    Er schüttelte den Kopf und eilte zurück zur Drachen-Achterbahn, um nach Hinweisen auf seinen Heckenschützen zu suchen.
    Mab ging durch den Park und genoss dabei all die Farben und Zeugnisse hoher Handwerkskunst. Die Vergnügungsbahnen standen wie Kunstwerke im Sonnenlicht, umrahmt von den schmiedeeisernen Zäunen, deren speerartige Stangen mit vergoldeten Spitzen überall im Park glitzerten. Selbst die Skelette und Geister und Riesenspinnen, die sie für die bevorstehenden Screamland -Wochenenden überall angebracht hatte, waren schön gemacht. Und das Ganze wirkte noch viel besser, wenn nicht überall Leute herumwimmelten, einfach nur viele schöne Dinge …
    Der Kerl vom Dream Cream würde hier gut aussehen , dachte sie und runzelte dann die Stirn über sich selbst. Es war sinnlos, sich an Menschen zu hängen, und in zwei Wochen würde sie sowieso abreisen, und so

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