Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
Wirklichkeit zu streiten. »Na gut. Dann lass uns nach ihm suchen.«
Als Ethan sich darauf konzentrierte, war es nicht mehr schwer, der Spur zu folgen. Sie führte zum Karussell, wo das Gras niedergedrückt war, dann hinter dem Karussell weiter zu der Meerjungfrau-Kreuzfahrt, wo sie an der Wasserlinie mit den schwankenden, kleinen Booten verschwand. Die überlebensgroße, rothaarige Meerjungfrau aus Metall hielt ihre blau-grüne Hand auffordernd ausgestreckt. Nichts an ihr war klein. Vielleicht hatte der FunFun aus Metall hier angehalten und versucht, sie mitzunehmen. Ethan hätte es an seiner Stelle versucht; sie war gebaut wie Ashley …
»Er ist im Tunnel«, meinte Gus und versuchte, über den Beckenrand in das kalte Wasser zu steigen.
»Warte mal.« Das fehlte gerade noch, dass Gus sich in seinem Alter eine Lungenentzündung holte. »Lass mich das machen.« Ethan stieg in das Becken und fühlte, wie das kalte Wasser in seine Stiefel drang. »Du wartest hier«, befahl er dem alten Mann und watete in die Dunkelheit des langen Hohlraums hinein, der zwölf Schaubilder verschiedener Länder beherbergte. Er marschierte an den fröhlichen kleinen Französinnen-Puppen vorbei, die, Baskenmützen auf dem Kopf, vor dem Eiffelturm standen, reglos, nun, da der Strom abgeschaltet war. Dann vorbei an den Deutschen in ihren Lederhosen, an den Hawaiianern mit ihren Blumenkränzen, an den Russen, die den Kasatschok tanzten wie immer, wobei ihre Stiefel auf halber Höhe reglos in der Luft hingen.
Es gab keine Clownfußspuren auf dem Personal-Servicepfad der Meerjungfrau-Kreuzfahrt, und die Schiffchen lagen unberührt im Wasser.
Ethan watete zu Gus zurück. »Ich glaube nicht, dass er hier reingegangen ist …«
»Hinten herum«, befahl Gus und machte sich schon auf den Weg, und Ethan folgte ihm und zog im nächsten Augenblick seine Pistole, als er eine Gestalt in den Schatten hinter der Meerjungfraubahn stehen sah.
Kapitel 5
Gus wies mit dem Finger darauf. »Da ist er ja.« Er stampfte ins Unterholz, und Ethan entspannte sich, als er die FunFun -Statue erkannte. Dann stutzte er. Sie sah … verändert aus. Als sie vor der Statue standen, sah er, warum: Die Arme hingen zu beiden Seiten herab, die metallene Außenseite war aus der Form geraten, die Mundwinkel gesprungen, der Hals schief, an den Schultern große Risse, durch die man das Holz sah …
»Das wird Mab gar nicht freuen«, meinte Gus und ging zur Rückseite der Statue.
Ethan packte die Statue, um ihr Gewicht zu schätzen. Sie war schwer, jedoch war es nicht unmöglich, sie zu tragen – dünne Metallschicht auf einem Holzkörper –, aber sie war so sperrig, dass sie sich nicht bewegen konnte.
Gus fummelte an der Rückseite herum. »Verdammt.«
Ethan sah nach, was Gus da tat. Er hatte eine Klappe im Rücken der Statue geöffnet, hinter der sich ein Fach mit einem großen hölzernen Gefäß befand, dessen schwerer, geschnitzter Deckel in mehrere Stücke zerbrochen war.
»Wenn der Deckel nicht zerbrochen wäre, wäre er nicht rausgekommen«, erklärte Gus und sammelte die Stücke zusammen.
»Wer?«
»Hab’s dir doch gesagt . Fufluns . Trickspieler-Dämon.« Kopfschüttelnd verstaute Gus die Teile des Deckels in seinen Jackentaschen. »Hat wahrscheinlich jedes Mal einen Riss abgekriegt, wenn die verdammten Collegebälger die Statue geklaut haben. Ist immer wieder da drinnen rumgeschmissen worden. Hätt ich checken müssen. Hätt die Schlüssel holen und alle durchchecken müssen. Hätt …«
Ethan legte eine Hand beruhigend auf Gus’ Schulter. Der Alte tat ihm leid, so verteufelt gestraft von seinen eigenen Fantastereien. »Schon gut, schon gut.«
Gus schüttelte den Kopf. »Komm, den müssen wir wieder zum Eingangstor bringen. Mab muss ihn für Halloween wieder instand setzen.«
Ethan betrachtete die zerschlagene Statue. Keine Chance, dieses Ding je wieder instand zu setzen.
»Sicher«, sagte er. »Aber lassen wir ihn erst mal hier und holen einen Schubkarren oder so was.«
Gus nickte. »Gut. Einen Schubkarren. Oder vielleicht ein Golfwägelchen.«
»Geh du zu Glenda, und sage ihr, dass wir die Statue gefunden haben«, schlug Ethan vor. »Ich hole einen Schubkarren.«
»Okay«, willigte Gus ein und machte sich auf den Weg in den hinteren Teil des Parks.
Und dann habe ich ein paar Fragen zu stellen , dachte Ethan. Irgendjemand hier im Park musste doch etwas wissen. Und solange er Gus und seine Mutter außen vor ließ, gab es eine Chance, dass ihm
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