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Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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beiden Dandys gegenüber, die ich zuvor schon erkannt hatte. Mit ihm zu tanzen, war das Letzte in ganz Sang, das ich wollte, doch ihn abzuweisen hätte die Lage noch weit mehr kompliziert. Also zwang ich mich zu einem Lächeln und nickte, und er nahm meine Hand, so vorsichtig, als könnte sie sich in seinem Griff urplötzlich in eine Schlange verwandeln. Vergeblich versuchte ich mich an seinen Namen zu erinnern.
    Zu allem Übel war der nächste Tanz auch noch ein langsamer. Ich legte meine Hand in korrekter Pose an seine Schulter, und er sah sie an, als hätte ich vor, ihm ein Loch in sein perfekt geschneidertes violettes Jackett zu reißen. Seine andere Hand legte sich leicht an meine Hüfte, als sei ich ein Möbelstück anstelle einer Person, und dann begann er mich mechanisch über die Tanzfläche zu schieben, immer weiter weg von meinem einzigen Verbündeten. Das Letzte, was ich sah, als wir am Bludaltar vorbeikamen, war der zweite der beiden Dandys, in einem Jackett mit der Farbe eines kränklichen Sonnenuntergangs nach einem Sturm, der sich an Casper heranmachte.
    »Sie kommen mir recht bekannt vor, meine Liebe. Sind wir uns vielleicht schon einmal begegnet?«
    Seine Stimme klang kultiviert, gekünstelt und weich. Ich sah ihn an, als versuchte ich, ihn einzuordnen, und die gewachsten und gezwirbelten Spitzen seines Schnurrbartes zuckten. »Ich glaube nicht«, antwortete ich in geschliffenem Sangland-Akzent.
    »Sie waren doch sicher schon einmal auf dem Ball des Zuckerschnees.«
    »Dies ist mein erstes Mal.«
    »Aber dieses Kleid! Ihre Schneiderin ist eine Wucht. Sie müssen mir ihre Adresse geben. In Moskovia, nehme ich an?« Seine Augen hinter der schmalen Maske sahen ziemlich groß aus, und das Schwarz darum wirkte übertrieben. Er starrte mich merkwürdig an, nicht so, als sei ich eine Frau, die er attraktiv fand, denn das war unmöglich. Und doch war da ein eigenartiger, begieriger Hunger, den ich nicht einordnen konnte.
    »Da täuschen Sie sich, mein Herr. Ich muss beschämt gestehen, dass das Kleid aus zweiter Hand ist.«
    »Gibt es ein Etikett? Ein Kennzeichen des Schneiders? Ich muss es einfach wissen. Die Perlenstickerei ist exquisit. Es ist ein genaues Abbild des Debütantinnenkleides, das die liebe, süße Prinzessin Ahnastasia getragen hat, möge Aztarte ihrer Seele gnädig sein. Nur die Farbe ist anders.«
    »Mmm«, murmelte ich und stolperte dabei beinahe über seine übermäßig langen Schuhe.
    »Woher kommen Sie, Liebes? Ihr Akzent ist recht exotisch.«
    »Sangland. London.«
    »Göttliche Stadt. Ich schwärme sehr für sie. Sagen Sie mir, haben Sie dort jemals die Oper besucht?«
    »Nein, nie.«
    Seine Hand klammerte sich ein ganz klein wenig fester an meine Taille, und er warf einen viel zu hastigen Blick über meine Schulter. Ich versuchte, seinem Blick zu folgen, doch er drehte sich mit mir mitten in eine Menge, und ich konnte nicht mehr zurücksehen zu dem Tisch, wo Casper gewesen war.
    »Und Ihre Maske ist auch von dort?«
    »Ein Geschenk meiner Tante zum Ball.«
    »Sie verbirgt ja so viel.« Die Hand hob sich von meiner Taille, und er strich mit der Klaue seines Daumens über mein Kinn direkt unter der Maske. »Sag mir, Schneevögelchen. Ist dein Gesicht so schön wie dein Kleid?«
    Dem Himmel sei Dank hatte der Zuckerschnee noch nicht zu fallen begonnen, denn meine Reaktion hätte das Land in Anarchie gestürzt. Ich zuckte vor seinen Klauen zurück und riss mich stolpernd aus seiner Umarmung, während ich mit einer Hand die Maske an meinem Gesicht festhielt, damit er sie nicht abnehmen konnte. Langsam verzog sein Mund sich zu einem Lächeln, und ich wirbelte herum, um mir einen Weg durch die anderen Tänzer zu bahnen und zu Casper zurückzukehren. Der Platz um den Tisch war leer. Kein Zeichen von Casper oder dem anderen Dandy. Der Zuckerschnee war nicht mehr weit, und die Atmosphäre war gespannt, erwartungsvoll und summte vor Magie. Es war fast so weit.
    Mit einem stummen Fauchen nahm ich von einem wartenden Diener ein Glas voll Blut mit Champagner entgegen und hielt es an meine Maske. Da ich es nicht trinken konnte, ohne mich zu beschmutzen, stellte ich es auf dem Tisch ab und nahm mir eine gekühlte Phiole mit Blutsorbet aus einem bereitgestellten Kessel. Zitternd vor stummer Wut und Angst stürzte ich sie durch das Mundloch in meiner Maske hinunter, während ich Casper in der Menge ausfindig zu machen suchte.
    Als ich ihn endlich sah, legte sich mir das geeiste Blut schwer auf den

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