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Von der Nacht verzaubert

Titel: Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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seine Hände um meine Hüften und zog mich fest an sich. Dann massierte er sanft meinen unteren Rücken und schon gaben meine Knie nach.
    »Vielleicht ein paar Küsse hier ...«
    Er neigte seinen Kopf vor. Als sein Mund nur noch wenige Millimeter von meinem Ohr entfernt war, spürte ich seinen warmen Atem auf meiner Haut. Ein wohliger Schauer durchlief mich, der sich zu einer Gänsehaut steigerte, als er seinen Kopf weiter sinken ließ und mich sanft auf den Hals küsste.
    Ich zitterte leicht und seufzte instinktiv, während er sich mit kleinen, zärtlichen Küssen langsam zu der Kuhle zwischen meinen Schlüsselbeinen vorarbeitete. »Vielleicht auch hier ...«
    Ich schlang ihm die Arme um den Hals und er zog mich näher an sich. Vincent küsste sich Millimeter für Millimeter über mein Kinn bis zu meinem Mund vor.
    »Oder hier«, sagte er und hielt kurz inne, bevor sich unsere Lippen leicht streiften. So leicht, dass mein ganzer Körper zu kribbeln anfing. Ich wartete, doch es passierte nichts weiter. Ich öffnete meine Augen, seine waren geschlossen. Auf seinem Gesicht lag ein konzentrierter Gesichtsausdruck, Entschlossenheit krümmte seine Augenbrauen. Dann löste er sich langsam von mir.
    Eine Sekunde verging. Dann riss ich voller Verzweiflung sein Gesicht an mich. Als sich unsere Lippen diesmal trafen, presste ich mich an ihn und schlang fest meine Arme um seinen Hals. Er stolperte leicht und suchte mit ausgestreckter Hand halt an der Wand. Ich spürte das Regal im Rücken und ließ mich dagegensinken, ihn mit mir reißend.
    »Hoppla«, sagte er, als es ihm gelang, sich aus meinem Griff zu befreien. Er trat einen Schritt zurück, schnaufte und hielt mich eine Armlänge von sich. »Kate, ich lauf doch nicht weg«, seine Stimme klang gespielt tadelnd. »Vielleicht solltest du nicht gerade in meinem Schlafzimmer über mich herfallen. Hier bin ich am schwächsten, mein Bett steht doch gleich da drüben.«
    Ich versuchte, mich auf seine Worte zu konzentrieren, aber es gelang mir nicht so recht, wieder in die Realität zurückzukehren. »Und du bist so verlockend«, sagte er nicht mehr ganz so atemlos, »dass es mir sehr schwerfällt, dich nicht jetzt sofort in mein Bett mitzunehmen.«
    Er ging schnellen Schritts zum Fenster, riss die Vorhänge zur Seite und öffnete es, um ein bisschen kalte Novemberluft hereinzulassen. Ihre kalten Finger kühlten meinen überhitzten Kopf und ich rutschte am Regal entlang auf den Boden.
    »Hier drüben ist es vielleicht bequemer«, sagte Vincent, hob mich schwungvoll mit seinen starken Armen hoch und setzte mich auf seine Couch. Dann stellte er ein Glas Wasser vor meine Nase. »Etwas, um Ihre Leidenschaft abzukühlen, Mademoiselle?«, murmelte er amüsiert.
    Ich nickte dankbar und trank das Wasser in großen Schlucken. Als ich ihm das Glas zurückgegeben hatte, rollte ich mich zur Rückenlehne und versuchte, mein Gesicht zu verstecken. Mein Gott, was hab ich bloß getan?, dachte ich entsetzt. Ich zuckte beim bloßen Gedanken daran zusammen, wie ich mich auf ihn gestürzt und mich praktisch an seinem Gesicht festgesaugt hatte, gerade als er ganz deutlich gezeigt hatte, dass es für ihn schon genug war.
    »Was ist los, Kate?«, schmunzelte Vincent und zog die Hände von meinem roten Gesicht.
    »Entschuldige«, sagte ich mit brüchiger Stimme. Ich räusperte mich. »Entschuldige, dass ich so über dich hergefallen bin. Das ist mir noch nie ...«
    »Schon gut«, unterbrach Vincent mich. Er sah aus, als müsste er sich mit Mühe das Lachen verkneifen.
    »Nein, ist es nicht. Ich bin noch nie über jemanden hergefallen. Ich habe bisher vielleicht mit drei Jungs rumgeknutscht, aber so was ist mir noch nie passiert. Das ist mir einfach irgendwie peinlich. Und es überrascht mich.«
    Vincent ließ seinem Lachen nun freien Lauf. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und sagte: »Das war eine schöne Überraschung, Kate. Ich freu mich schon auf das nächste Mal. Aber vielleicht sollte das besser nicht hier sein, sondern irgendwo, wo’s sicherer ist. Auf dem Eiffelturm vielleicht? Wenn wir zwischen hundert japanischen Touristen stehen ...«
    Ich nickte und war insgeheim froh darüber, dass er es langsam angehen wollte. Obwohl ich mich gleichzeitig fragte, warum das sein Wunsch war.
    Vincent hatte meine Gedanken gelesen. »Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen, weiter zu gehen. Ganz im Gegenteil, glaub mir.« Seine Augen glühten. Mein Herz reagierte sofort und schlug schneller.

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