Von der will ich alles, Darling
aber er hatte vor, es langsam angehen zu lassen, um eine echte Beziehung zueinander aufzubauen.
Sidney hatte früh angefangen zu arbeiten und gönnte sich und den Models eine ausgedehnte Mittagspause, die sie dazu nutzte, einen Spaziergang durch Amoteh zu machen und sich schließlich am Strand auszustrecken, um zu entspannen, bevor es um drei Uhr weitergehen sollte.
Sie schloss die Augen und versuchte sich Ben vorzustellen, der blond und wie ein Gelehrter aussah, doch stattdessen erschien das Bild von Danyas markantem Gesicht vor ihren Augen.
Sie glaubte, seinen Geruch wahrzunehmen, und lächelte, bevor sie langsam die Augen öffnete und feststellte, dass Danya direkt vor ihr stand, die Haare vom Wind zerzaust. "Hallo", flüsterte sie.
"Hallo. Müde?"
"Nur entspannt. Setz dich zu mir."
Er ließ sich neben ihr im Sand nieder und starrte hinaus aufs Meer, während Sidney ihn beobachtete. "Wir haben heute Nacht über Beziehungen gesprochen. Was brauchst du noch, Danya? Ich meine, abgesehen vom Sex."
Er sah einer Möwe zu, die am Strand entlangspazierte, und ließ sich mit einer Antwort Zeit. "Ich bin altmodisch. Ich brauche Romantik, denke ich."
"Küssen, Vorspiel, Kuscheln und solche Sachen?"
"Genau."
"Zungenküsse? Streicheln, meinst du das?" fragte sie heiser.
Er atmete schwer und musste sich räuspern. Sein Blick wanderte zu ihren Brüsten, wo sich ihre Knospen auf einmal aufrichteten, obwohl ihr ziemlich heiß war. "Das wäre in Ordnung", meinte er langsam.
"Aber das dauert seine Zeit."
"Das stimmt."
"Aber … sagen wir, der eine oder andere Partner wäre richtig erregt, und die Dinge entwickelten sich zu schnell und dann … na ja, dann bliebe der andere sozusagen auf der Strecke."
"Ich würde mich sehr darum bemühen, dass meine Partnerin … zufrieden wäre."
Sie tätschelte seinen Oberschenkel. "Dessen bin ich mir sicher." Während sie in Danyas blaue Augen schaute, überlegte sie, was wohl geschähe, wenn sie ihre Hand ein wenig weiter aufwärts wandern ließe. Unter der Jeans konnte sie die kräftigen Muskeln spüren.
"Nicht", meinte Danya heiser und legte seine Hand auf ihre. "Denk nicht einmal daran."
"Woran?" fragte sie möglichst unschuldig.
Danya holte tief Luft, sah Sidney grimmig an und stand auf. "Ich muss wieder an die Arbeit."
Langsam kam auch Sidney hoch. Sie wollte nicht, dass er ging. Sie schaute ihn an, hilflos angesichts all der unbekannten Gefühle. Am liebsten wäre sie vor diesen Gefühlen davongelaufen – andererseits wollte sie Danya. Sie konnte den Blick nicht von seinen blauen Augen wenden, die sie zu hypnotisieren schienen. "Ich kann und werde nicht ihren Platz einnehmen – den deiner Frau", sagte sie unsicher und wunderte sich, wieso sie das gesagt hatte.
"Du bist überhaupt nicht wie sie." Es war eine schlichte Aussage, die Sidney irgendwie beunruhigte. Dann nickte Danya einer Frau zu, die mit einem Säugling in einem Tragetuch auf sie zukam. "Das ist meine Schwägerin Jessica, und die kleine, schlafende Schönheit ist Danika Louise."
Danya runzelte die Stirn angesichts von zwei weiteren Frauen, die ebenfalls auf sie zukamen. Ein junges Mädchen in ihrer Nähe jagte ein kicherndes Kleinkind. "Das sind Ellie, Mikhails Frau, und Tanya und Sasha." Er seufzte und fügte hinzu: "Die Frau mit den Locken ist Leigh, Jareks Freundin. Sie wollen dich treffen. Ich hatte gehofft …"
"Oh, hallo, Danya", sagte Ellie, als sie in ihre Nähe kam. "Ich wusste gar nicht, dass du Pause machst."
"Ja, das sehe ich. Ah, hier ist ja meine kleine Sasha." Er streckte die Arme nach dem kleinen Mädchen aus, das sich ihm kichernd entgegenwarf. Er kitzelte sie ein wenig, und sie lachte glücklich.
Als alle Frauen bei ihnen waren, stellte Danya Sidney vor. "Sie zieht es vor, Sid genannt zu werden."
"Oh, Sie sind die Fotografin, die die Models fotografiert hat", sagte Jessica. "Wir haben schon überlegt, ob Sie vielleicht Familienfotos von uns machen könnten. Wenn Sie Zeit haben. Hier in der Nähe gibt es keinen Fotografen, und es ist zu umständlich, wenn wir alle zusammen irgendwo hinfahren müssen."
Danya räusperte sich und klang unsicher. "Sie ist eigentlich keine Porträtfotografin. Dieser Auftrag ist eher ungewöhnlich für sie. Und wahrscheinlich hat sie ohnehin keine Zeit."
Ellie lächelte. "Aber vielleicht ja doch, Danya."
Er funkelte sie an. "Natürlich. Es ist ihre Entscheidung."
Sidney starrte ihn an. Danya schien nicht zu wollen, dass sie seine Familie
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