Von der will ich alles, Darling
einen Schluck.
"Alles okay?" fragte Danya besorgt.
Er war solch ein netter Kerl, und sie dachte an seinen Mund und was er damit wohl tun konnte und wie er sich anfühlen würde …
Sidney griff nach der Weinflasche und verbrannte sich dabei leicht die Hand an der Kerzenflamme. "Au!"
Sofort griff Danya nach ihrer Hand und berührte die verwundete Stelle sanft mit den Lippen, was Sidneys Atem stocken ließ. Sie musste sich zusammenreißen, damit die Gefühle, die sie auf einmal durchströmten, sie nicht übermannten. "Du kannst aufhören. Es tut nicht mehr weh", flüsterte sie.
"Wirklich nicht?"
Seine Stimme war tief und sinnlich, mit diesem feinen Akzent, der so erotisch klang. Dieses bisher unbekannte und völlig unerwartete Gefühl tief in ihrem Inneren wollte einfach nicht vergehen. Ob diese Sehnsucht nachlassen würde, wenn sie heißen, wilden Sex mit Danya hatte?
Doch das war ausgeschlossen. Er ahnte nichts und trauerte noch immer um seine Frau. Sidney beobachtete, wie er einen Schluck Wein nahm, und starrte dann gebannt auf seine feuchten, weichen Lippen.
Sie rang nach Atem und stürzte ihren Wein herunter.
Danya lehnte sich zurück. "Hattest du einen harten Tag?"
"Ich bin einfach keine Porträtfotografin. Es war anstrengender, als ich dachte, und ziemlich ungewohnt. Man hat mich engagiert, weil ich auf Naturaufnahmen bei Tageslicht spezialisiert bin. Einmal, da waren Ben und ich bei diesem Vulkanausbruch dabei, und die Lava kam direkt auf uns zu …"
"Ich verstehe. Wie wäre es, wenn wir unseren Wein draußen trinken? Das Rauschen des Meeres wirkt wunderbar entspannend."
Auf der Verandatreppe setzte Sidney sich neben Danya. "Ich hätte diesen Job nicht annehmen sollen. Es war ja nur, weil ich Ben aus dem Weg gehen wollte. Ich bin froh, wenn ich die Fotos im Kasten habe."
Danya hielt wieder ihre Hand und hatte sie auf seinen Oberschenkel gelegt. Er schwieg und starrte hinaus aufs Meer – vermutlich vermisste er seine Frau.
Er schien so einsam zu sein, und Sidney war froh, dass sie ihm Gesellschaft leisten konnte. "Du musst aus dieser Stimmung herauskommen", sagte sie leise. "Du wirst jemanden treffen, und ehe du dich's versiehst, wirst du kleine Stepanovs produzieren."
"Ich hätte gern Kinder. Du auch?"
"Nein, oder besser gesagt, ich habe nie darüber nachgedacht. Ben …"
"Ich würde lieber nichts mehr von Ben hören."
"Oh, sicher. Ich habe zu viel geredet. Es ist langweilig. Ich weiß." Sidney gähnte; der harte Tag, das gute Essen und der Wein machten sich bemerkbar.
"Müde?"
"Ja, aber ich möchte mich nicht bewegen. Es ist schön hier, das Meer, das Windspiel."
"Dann lehn dich bei mir an." Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich.
Wir sind nur Freunde in der Nacht, dachte Sidney, als sie sich an ihn schmiegte. "Du wirst darüber hinwegkommen", flüsterte sie.
"Ich glaube nicht", erwiderte Danya leise, als Sidney mit der Leichtigkeit einer erfahrenen Reisenden eingeschlafen war.
Sidney erwachte in Danyas Bett und hörte angestrengtes Atmen. Danya war auf dem Fußboden und machte Liegestütze. "Es ist noch immer Nacht, oder?" fragte sie schlaftrunken. "So etwas mache ich immer morgens."
"Es ist bald Morgen. Ich bin heute früh dran."
Sidney stand auf, gähnte und streckte sich, bevor sie ihre Hose auszog und auf einen Stuhl warf. Dann griff sie unter ihr T-Shirt, öffnete ihren BH und zog ihn durch den Ärmel heraus. Sie warf ihn zu der Hose und gähnte erneut. "Ich bin kaputt."
Danya hatte nichts gesagt, sie aber in der Dunkelheit nicht aus den Augen gelassen. Jetzt fuhr er mit seinen Liegestützen fort.
Sidney genoss den Anblick dieses muskulösen Körpers, des nackten gebräunten Rückens und des knackigen Pos in der Jeans. Sie musste schlucken.
"Ich kann mich nicht erinnern, wie ich in dein Bett gekommen bin, aber ich lege mich jetzt in meinen Schlafsack. Vielen Dank, dass du mich hast schlafen lassen."
Danya brummte nur.
Sidney ging ins Bad und lehnte sich gegen die geschlossene Tür. Sie atmete schwer und versuchte zu verstehen, was mit ihr geschah. Danya zu beobachten hatte wieder dieses merkwürdige Gefühl in ihr hervorgerufen, und da sie nicht wusste, wie sie es sonst bekämpfen sollte, entschied sie sich für eine kalte Dusche. Anschließend zog sie bequeme Boxershorts und ein weites T-Shirt an und ging zurück ins Zimmer. Danya, offensichtlich erschöpft, lag bäuchlings auf dem Boden, den Kopf auf die Arme gelegt.
Sie dachte wieder daran, wie es wohl
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